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Nach Verlängerung: Holen Sie nun Ihren Sohn zum ETuS zurück, Thomas Linden?
Fußball: Kreisliga A
Thomas Linden bleibt Co-Trainer des ETuS Haltern. Der 56-Jährige erklärt, wie wichtig die Personalie Oligmüller für seine Entscheidung war, lobt den TuS Sythen und spricht über seinen Sohn Mats.
Schwierig war die Entscheidung für Thomas Linden (56) nicht. Nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank bleibt er auch über den Sommer hinaus Co-Trainer des ETuS Haltern. Bei der Verkündung sagte Marco Jünemann, dass der Kader nur noch gezielt verstärkt werden soll. Eine derartige Verstärkung wäre mit Sicherheit Sythens Mats Linden. Holt sein Vater ihn nun zum ETuS zurück?
„Nein, auf keinen Fall“, sagt Thomas Linden sofort und muss dabei lachen. „Wir haben ein super Verhältnis, aber er fühlt sich in Sythen sehr wohl.“ Deswegen wurde der Offensivspieler, der in der Vergangenheit schon beim ETuS spielte, gar nicht erst von seinem Vater gefragt.

Mats Linden wechselte im Sommer 2019 vom ETuS Haltern zum TuS Sythen. © Andreas Hofmann (Archiv)
Einen Grund zu wechseln sieht er bei seinem Sohn ohnehin nicht. „In Sythen läuft es ja ähnlich gut wie bei uns und auch sie sind ja quasi noch ein Aufsteiger. Beide Teams, die 2020 in die Kreisliga A aufgestiegen waren und aufgrund der Pandemie in der vergangenen Saison nur wenige Spiele absolvieren konnten, trennen nur vier Punkte.
Der ETuS steht auf Rang acht, der TuS Sythen auf Platz zehn. Beide Mannschaften haben derzeit nichts mit dem Abstiegskampf zu tun. „Wir sind etwas schwerer reingekommen“, sagt Thomas Linden über die bisherige Saison der Eisenbahner. „Wir hatten aber auch ein relativ schweres Auftaktprogramm.“
Thomas Linden: Das ETuS-Team „ist jung, willig und ein netter Haufen“
Im Laufe der Hinrunde sei eine positive Entwicklung dann aber klar erkennbar gewesen. Zwar fehlten immer wieder mehrere wichtige Spieler, doch auch damit konnten die Halterner umgehen. „Das zeigt, dass die Breite im Kader passt“, freut sich Linden, der aber nicht nur sportliche Gründe für seinen Verbleib nennt.
„In der aktuellen Zusammensetzung, Phillip als Nummer eins und ich als Nummer zwei, macht es einfach Spaß und passt“, sagt er. Im vergangenen Sommer war er überraschend als Co-Trainer zurückgekehrt, hatte zuvor rund zehn Jahre lang keine Mannschaft mehr trainiert.
Mit seinem Trainerkollegen kommt er sehr gut zurecht. „Es ist kein Geheimnis, dass wir gut miteinander auskommen, und auch mit der Mannschaft ist es super“, sagt der 56-Jährige. „Sie ist jung, willig und ein netter Haufen - da gibt es keinen Grund, nicht weiterzumachen.“
Ambitionen, woanders noch mal an der Seitenlinie zu stehen, habe er ohnehin nicht gehabt. Und als dann schnell klar war, dass der ETuS Haltern mit Phillip Oligmüller und ihm weitermachen und auch der Cheftrainer bleiben möchte, fiel ihm die Entscheidung für eine Fortsetzung nicht schwer.
Die Perspektive beim ETuS stimmt derweil auch. Im Sommer rücken schon wieder mehrere Jugendspieler nach. Einer von ihnen überzeugte schon in der Wintervorbereitung des A-Ligisten: Felix Njumbe.
„Es ist immer schwierig, sich im Seniorenbereich durchzusetzen, aber man sieht, dass er Potenzial hat“, lobt der Coach den Offensivspieler. „Wir müssen ihm und den anderen Jugendspielern aber Zeit geben - sie müssen allerdings auch Geduld haben.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
