Nach dem deutschen Meistertitel im vergangenen Jahr zeigten die Halterner ATV-Schüler des Josef-König-Gymnasiums auch bei der sechsten Ausgabe der Deutschen MTB-Schulmeisterschaft, die am 16. und 17. September in Dahlenrode bei Göttingen ausgetragen wurde, eine überzeugende Performance. Diese wurde am Ende mit dem Vizemeistertitel und einem dritten Podiumsplatz belohnt.
Überschattet wurde der Wettbewerb allerdings durch den Verlust von drei Bikes der Halterner. Emil Sloot sagt: „Die wurden uns direkt vom Hänger weg gestohlen.“ Doch aufgeben war für die Halterner keine Option, und so stellten drei Teilnehmer ihre Räder zu einem technischen Umbau zur Verfügung. Damit war die Startmöglichkeit für alle gegeben.
„Es war ungewohnt auf den fremden Rädern“
Heimtrainer Klaus Prag sagt stolz: „Es war diesmal eine wirklich nervenaufreibende Veranstaltung, die am Ende auch dank unseres stark ausgeprägten Teamgeists doch noch gut ausging.“
Mit tatkräftiger Unterstützung durch den Stadtsportbund Göttingen und den Verein Tuspo Weende kämpften insgesamt knapp 300 Schülerinnen und Schüler aus 43 Schulen der Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin um die begehrten Titel der Deutschen Meister. Ausgefahren wurden die zweigeteilten Meisterschaften auf dem Zeltlagerplatz Stolle in einem Geschicklichkeits- (Technik) und einem Zeitwettbewerb (Rundstreckenrennen).
Am ersten Wettkampftag starteten im Technikteil der WK4 Theo Wehner, Benno Sanders, Simon Wortmann und Emil Slot für die Halterner Mannschaft. Dabei galt es, an mehreren verschiedenen Stationen die Hindernisse möglichst fehlerfrei zu überwinden. Wer das nicht schaffte, bekam zehn Strafsekunden je Fehler notiert. Wehner sagt: „Es war zwar ungewohnt auf den fremden Rädern, aber mit 2x20 Sekunden Strafzeit haben wir es noch gut hinbekommen.“

Im nachfolgenden Rennen des zweiten Wettkampftages wurden die Karten auf der knapp 25 Kilometer langen Strecke neu gemischt, denn gewertet wurden immer nur die drei schnellsten Fahrer einer Startgruppe. Wehner konnte in seinem Startblock wie erwartet sofort die Spitze übernehmen, diese Position auch halten und in der letzten Runde seinen Vorsprung sogar noch ausbauen.
Seine Teamkameraden zeigten auf der Strecke ebenfalls vollen Einsatz, und mit schnellen Rundenzeiten eroberten sich die Jungs trotz Rädermisere nach 45:54 Minuten einen starken dritten Podiumsplatz in ihrer Klasse.
„Das ist wertvoller als jeder Meistertitel“
Eine Altersklasse höher, in der WK2, standen mit Johannes Klage, Jola Aelken, Jonathan Sanders und Lasse Jürges vier weitere Halterner Mountainbiker an der Startlinie. Auch sie mussten sich zuerst im Technikteil beweisen, wo diesmal keiner ohne Fehler durchkam. Klage sagt: „Das hat uns aber eher noch motiviert und nicht belastet.“
Im nachfolgenden Rennen ging es für die älteren Jahrgänge über sieben harte Runden auf die technisch schwierige, kurvenreiche Strecke. Bereits am Start zeigte Klage einmal mehr seine Klasse, fand schnell Anschluss an die Spitzengruppe, konnte aber am Ende im Zielsprint durch einen vor ihm liegenden überrundeten Fahrer nicht mehr bis ins Ziel voll beschleunigen. Er freute sich dennoch über den zweiten Platz in seinem Startblock.
Aelken, die als einziges Mädchen im Team startete, konnte sich in zahlreichen engen Überholmanövern behaupten. Sie sagt: „Allerdings geriet ich bei einem Ausweichmanöver einmal ins Off.“ Sie kämpfte sich aber sofort wieder zurück und fuhr mit nur einem knappen Meter Rückstand am Ende auf Platz drei. Auch Sanders und Jürges festigten mit schnellen Rundenzeiten die Teamposition, und so freute sich auch die zweite Halterner Startgruppe am Ende in der Zeit von 1:33:06 Stunden über den hart erkämpften zweiten Platz im Wettbewerb.
Klage sagt: „Es war ein sehr enger Kurs, fast ohne längere Geraden und mit richtig steilen Anstiegen. Es fehlte einfach der Platz für gezielte Überholmanöver. Wer einen langsameren Gegner vor sich hatte, verlor direkt viel Zeit.“ Maja Wehner, Pressewartin beim ATV, zog folgendes Fazit: „Der Verlust der Räder war bitter, aber wie die Jugendlichen diese Situation gemeistert haben, ist wertvoller als jeder Meistertitel.“