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Halterner Kraftsportler ist Deutscher Meister und bricht zwei Rekorde
Kraftdreikampf
Für den Halterner Kraftsportler Jörg Kasparek hat sich die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften gelohnt. Er brach gleich zwei Rekorde und hat bereits die nächste Bestleistung im Blick.
Fast zwei Jahre musste der Halterner Jörg Kasparek wegen der Pandemie warten, ehe er endlich wieder bei einem Wettkampf antreten konnte. Der Kraftsportler des VfB Hüls trat in Greifswald bei den Deutschen Meisterschaften im Kraftdreikampf an. Am Ende sicherte er sich in seiner Klasse den Titel und brach zwei Rekorde - ein weiterer Erfolg, den er feierte, hatte ihn derweil selbst erstaunt.
Nach der langen Wettkampfpause habe er sich erst mal wieder an alles gewöhnen müssen, erzählt Kasparek, Jahrgang 1968. „Es war grundsätzlich ein anstrengender Wettkampf, aber es lief gut.“ Das habe vor allem daran gelegen, dass der Halterner trotz Pandemie zuhause weiter trainieren konnte.
„Ohne intensives Training funktioniert das nicht“, erklärt er. Mehrere Monate hatte er sich auf die Deutschen Meisterschaften vorbereitet, trainierte sogar im Urlaub täglich weiter, als er in Bayern war. „Da habe ich mir in der Nähe einen Kraftsportclub gesucht, wo ich durchtrainieren konnte“, so der Halterner.
Jörg Kasparek: „Das hat mich überrascht“
Auch auf seine Ernährung habe er genau geachtet. Denn hätte er am Wettkampftag plötzlich zu viel gewogen, „hätten die mich wieder nach Hause geschickt“, sagt er.

Der entscheidende Moment: Hier stellt Jörg Kasparek einen neuen deutschen Rekord im Kreuzheben in seiner Altersklasse auf. © Privat
Das Gewicht passte aber genauso wie die Leistung wenig später. Der am Wettkampftag 91,6 Kilogramm schwere Kraftsportler stemmte bei der ersten Disziplin, der Kniebeuge, 190 Kilogramm. Beim Bankdrücken drückte er 140 Kilogramm in die Luft und beim Kreuzheben schaffte er 250,5 Kilogramm.
Letzteres Ergebnis markierte sogar einen neuen deutschen Rekord in seiner Altersklasse der 50- bis 59-Jährigen. „Das hat mich überrascht“, gesteht Jörg Kasparek. Der alte Rekord lag bei 250 Kilogramm, auf Landesebene lag der Rekord „nur“ bei 240 Kilogramm.
Den NRW-Rekord brach er bereits im zweiten Versuch, als er 242,5 Kilogramm hob. „Ich hatte mir fest vorgenommen, den deutschen Rekord anzugehen“, erzählt er. „Aber wenn mir das nicht gelingen würde, wollte ich wenigstens den Landesrekord.“
Seit fast zwei Jahren hält Jörg Kasparek schon einen Rekord
Im dritten Versuch pulverisierte er seinen gerade erst aufgestellten Landesrekord noch mal um 8 Kilogramm und stellte damit auch den neuen deutschen Rekord auf. „Da bin ich auch stolz drauf“, sagt Kasparek.
Vor lauter Freude habe er auch die ein oder andere Träne verdrückt. „Das darf man auch mal als Wettkämpfer“, sagt er mit einem Lachen. In der Disziplin der Kniebeuge ist er übrigens schon seit fast zwei Jahren Rekordhalter in NRW. Damals schaffte er 205 Kilogramm, diesmal waren es 15 weniger.
Mit seiner Leistung im Bankdrücken war er derweil nicht ganz zufrieden, sagt er. An diese Disziplin sei er etwas defensiver herangegangen, war daher mit 130 Kilogramm gestartet. Auch in den anderen beiden Disziplinen schaffte er nach dem ersten Versuch noch deutliche Steigerungen.
Beim nächsten Wettkampf „möchte ich mich selber schlagen“
Dahinter steckt ein Plan: „Wenn man in einer Disziplin patzt, hat man kein gültiges Wettkampfergebnis. Deswegen mache ich den ersten Versuch immer so, dass ich den locker schaffe.“
Mit seiner Gesamtleistung landete er letztendlich sogar auf dem zweiten Platz aller Gewichtsklassen seiner Altersklasse. „Das war für mich erstaunlich“, so der Halterner, der betont, wie wichtig nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Vorbereitung auf einen solchen Wettkampf ist.
Ausruhen wird er sich nach seinem Erfolg übrigens nicht. Jörg Kasparek hat bereits die nächsten Wettkämpfe im Blick. Im Herbst findet die Landesmeisterschaft im Dreikampf statt. „Da weiß ich aber noch nicht endgültig, ob ich da mitmachen werde“, sagt er.
Die ebenfalls im Herbst stattfindende NRW-Landesmeisterschaft im Kreuzhaben möchte er aber auf jeden Fall miterleben. „Da möchte ich mich selber schlagen“, so der Sportler des VfB Hüls.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
