„Er stichelt gerne ein bisschen“ Großes Spyra-Familienduell bei der Hallen-Stadtmeisterschaft

Das große Spyra-Duell in der Halle
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„Da hat er mich gut abgekocht“, sagt Concordia Flaesheims Tom Spyra mit einem Lachen über das 1:0 des TuS Sythen im Halbfinale der Halterner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Der 20-Jährige wurde aber nicht von irgendeinem Gegenspieler „abgekocht“, sondern ausgerechnet von Cousin Torben Spyra, der gemeinsam mit Bruder Malte am Ende 2:0 gewann und ins Finale einzog.

Gegen die eigene Familie zu spielen, „ist immer ganz lustig“, so der 28-Jährige, der von den dreien der älteste ist. „Sven stichelt dann auch gerne mal ein bisschen.“ Da wären wir beim vierten der Runde: Sven Spyra, Vater von Tom und Fußball-Abteilungsleiter der Concordia. „Er sagt hin und wieder mal, er würde uns auch gerne mal alle zusammen in einem Team spielen sehen.“

Passieren wird das aber eher nicht. „Er weiß selbst, dass die Wahrscheinlichkeit fast gen Null geht“, sagt Torben Spyra und erklärt: „Ich werde aus Sythen nicht mehr weggehen. Vielleicht sieht das bei Malte anders aus, er ist ja auch sieben Jahre jünger als ich.“ Der großgewachsene Verteidiger hat noch reichlich Jahre als Seniorenspieler vor sich, genauso wie Tom Spyra, der aber auch nicht über einen Wechsel nachdenkt. „Auf keinen Fall“, sagt er deutlich, „da könnte mich nichts zu bringen“.

TuS Sythen zweimal Sieger gegen Concordia Flaesheim

Auch Malte Spyra verschwendet keinen Gedanken an einen Wechsel. „Als ich in die Halle ging, kam Sven und meinte, ich könnte direkt durch in die neue Kabine zu Flaesheim gehen“, erzählt der 21-Jährige lachend. Seine Antwort: „Du hast sie doch nicht mehr alle.“

Wechsel seien immer wieder mal Thema, aber wirklich ernst gemeint sei das nie. Wobei auch die beiden Sythener Spyras eine Flaesheimer Vergangenheit haben. Malte spielte dort eine Zeit lang in der Jugend, Bruder Torben verbrachte seine ersten beiden Seniorenjahre bei der Concordia, ehe er von Michael Ecker zum TuS Sythen geholt wurde. Wer ihn zuvor nach Flaesheim gelotst hatte, liegt auf der Hand: „Natürlich war es Sven.“

Tom Spyra (l.) im Duell mit ETuS-Keeper Frank Böcker. Später duellierte sich der Flaesheimer mit seinen Cousins Torben und Malte Spyra vom TuS Sythen um den Einzug ins Finale.
Tom Spyra (l.) im Duell mit ETuS-Keeper Frank Böcker. Später duellierte sich der Flaesheimer mit seinen Cousins Torben und Malte Spyra vom TuS Sythen um den Einzug ins Finale. © Jürgen Patzke

Bei Duellen mit der eigenen Familie sei der Ehrgeiz immer noch mal etwas größer als normalerweise, verrät Torben Spyra. Auch als Tom Spyra noch nicht bei den Concordia-Senioren kickte, sei das wegen seines Vaters schon so gewesen. 2023 kam es zu zwei Duellen zwischen den beiden aktuellen A-Ligisten: erst bei der Feld-, dann bei der Hallen-Stadtmeisterschaft. „Zwei von zwei“, freut sich Torben Spyra. Denn beide Male behielt sein Team die Oberhand.

Sein Cousin sieht das gelassen. „Beim Langstreckenvergleich sind wir vorne“, stellt er mit Blick auf den Ligaalltag fest. Da ist Flaesheim in der Kreisliga A2 ganz vorne im Meisterschaftsrennen dabei, während die Sythener in der A1-Staffel eine Hinrunde zum Vergessen erlebten und bislang eher nach unten gucken mussten.

Tom Spyra: „Da siegt die Alterserfahrung“

Zurück zum vergangenen Duell: „Auf dem Platz vergisst man manchmal kurz, dass man familiär verbunden ist“, stellt Tom Spyra fest. Grundsätzlich sei es aber immer harmonisch zwischen allen. Vor der Hallen-Stadtmeisterschaft sei bei einem Kaffee schon gemeinsam spekuliert worden, wie beide Teams, die in unterschiedlichen Gruppen starteten, wohl aufeinander treffen könnten, erzählt Malte Spyra, der sich an einen Zweikampf mit seinem jüngeren Cousin besonders erinnert.

„Das war ein ordentlicher Körpereinsatz von uns beiden, das Duell konnte ich dann für mich entscheiden. Danach bin ich zu ihm und hab gefragt, ob alles in Ordnung ist oder ob das etwas zu viel war.“ Es war Ersteres. Auf den verlorenen Zweikampf gegen Torben Spyra blickt Tom Spyra übrigens auch gelassen: „Da siegt dann die Alterserfahrung.“

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