Nach dem Abpfiff wurde es noch mal kurz hitzig. Das Finale der Halterner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft war gerade beendet, da kam es zu einer Rudelbildung auf dem Platz zwischen Spielern des SV Lippramsdorf und des TuS Haltern am See. Auch einige Zuschauer mischten kurz mit, die Lage beruhigte sich jedoch schnell - und dann wurde gefeiert.
In einem packenden Finale hat sich der TuS erneut den Titel gesichert. Mit 5:4 gewann der Westfalenligist gegen den LSV. „Als wir zwei Tore vorne waren, dachte ich, es wird ein bisschen ruhiger, aber das war nicht der Fall“, sagte Halterns Trainer Lukas Große-Puppendahl hinterher. Nach 15 von 20 gespielten Minuten führte sein Team mit 3:1, doch der LSV glich wieder aus.
Lange währte die Freude darüber beim Bezirksligisten aber nicht, kurz nach Jonas Zernahles 3:3 per indirektem Freistoß traf Lennart Rademacher zur erneuten Führung des TuS. Der Halterner stand in der letzten Minute erneut im Mittelpunkt, sah für ein grobes Foul an Luca Preuß eine Rote Karte. Preuß traf mit der Aktion dennoch zum 4:5 aus Lippramsdorfer Sicht, zuvor hatte Peter Elbers noch das fünfte Halterner Tor erzielt.
Schwieriger Start für den Stadtmeister
Die Überzahl brachte dem LSV am Ende aber nichts mehr, es blieb beim Erfolg des Siegers von 2019. Dennoch konnte das Team von Sven Kmetsch auf ein starkes Turnier zurückblicken, schlug in der Gruppenphase auch den TuS Haltern am See - und das ziemlich deutlich mit 3:0. Sogar LSV-Torwart Marvin Niehaus traf durch einen schönen Heber vom eigenen Strafraum aus.
„Wir sind sehr, sehr behäbig ins Turnier gestartet, waren noch nicht ganz da vom Kopf her. Das hat sich mit dem Halbfinale geändert“, so TuS-Trainer Lukas Große-Puppendahl. Auch das Auftaktspiel seines Teams endete nicht so deutlich, wie manch einer vorher gedacht hatte. Gegen den B-Ligisten SV Bossendorf, der ein solides Spiel ablieferte, gewannen die Halterner glanzlos mit 3:0. Genauso endete auch ihr letztes Gruppenspiel gegen BW Lavesum.

Die Partie der beiden B-Ligisten Bossendorf und Lavesum in der Gruppe A konnte der SVB knapp für sich entscheiden. Am Ende schlug der Ausrichter die Blau-Weißen mit 2:1. Die Lippramsdorfer hatten derweil auf ihren Weg ins Finale nicht nur durch ein Torwarttor für Furore gesorgt. Insgesamt 23 Mal landete ein Ball im Netz der LSV-Gegner. Acht Mal netzte das Team von Sven Kmetsch alleine gegen den SV Bossendorf ein.
In der Gruppenphase gewannen die Lippramsdorfer alle Spiele. Neben dem 8:3-Erfolg gegen den Ausrichter Bossendorf und dem 3:0 gegen den TuS Haltern am See konnte der LSV auch gegen BW Lavesum deutlich mit 5:1 gewinnen.
Zwei Neunmeterschießen für den TuS Sythen
Im Halbfinale traf Lippramsdorf dann erneut dreifach - das letzte Tor durch Giacomo Lopez Fernandez fiel dabei erst neun Sekunden vor dem Schlusspfiff. Es war der 3:3-Ausgleich gegen starke Sythener, die sich danach im Neunmeterschießen geschlagen geben mussten.
Für die Sythener blieb die Partie gegen Lippramsdorf nicht die einzige, welche nicht nach 20 Minuten entschieden war. Auch im Spiel um Platz drei gegen Concordia Flaesheim musste der TuS Sythen vom Punkt ran. Dieses Mal hatte die Mannschaft von Dennis Schulz allerdings die besseren Nerven und holte sich den dritten Platz. Beide Teams waren bereits in der Gruppenphase aufeinandergetroffen, dort endete die Partie 1:1 - die einzige Punkteteilung in der gesamten Gruppenphase.

Die Flaesheimer blieben in den restlichen Gruppenspielen zu Null, schlugen erst den ETuS Haltern mit 2:0, danach den SV Hullern mit 5:0. Auch der TuS Sythen gewann die restlichen Gruppenspiele. Den SV Hullern bezwangen die Sythener mit 3:1, gegen den ETuS Haltern gewannen sie mit 4:1. Das Duell der beiden A-Ligisten war die Entscheidung um das letzte Halbfinal-Ticket. Auch der ETuS hatte noch Chancen darauf, nachdem zuvor gegen den SV Hullern mit 1:0 gewonnen werden konnte.
Als Erster der Gruppe B stand schon zuvor Concordia Flaesheim fest. Die Mannschaft von Michael Onnebrink hatte dann im Halbfinale gegen den TuS Haltern am See aber - ähnlich wie schon im Finale der Feldstadtmeisterschaft im Sommer - keine Chance. Trotz zwei Toren musste sich die Concordia am Ende deutlich geschlagen geben. Der spätere Sieger des Turniers zog dank eines 5:2-Sieges ins Finale ein - und konnte gut eine Stunde später die Titelverteidigung bejubeln.
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