Oerterer erst mit Glanzparade, dann mit Rippenschmerzen Erste Endspiele beim Cranger-Kirmes Cup

Erst Glanzparade, dann Rippenschmerzen
Lesezeit

Der Cranger-Kirmes-Cup geht am Dienstag, 16. Juli, in die zweite Runde. In der Gruppenpartie zwischen FC Marl und SV Vestia Disteln (19.40 Uhr) geht es zumindest für eine Mannschaft schon um Alles: Der FC Marl hätte im Falle einer Niederlage keine Chancen mehr aufs Weiterkommen. Und Disteln wäre zeitgleich mit einem Sieg im Halbfinale. Am Mittwoch (17. Juli) folgt dann die Partie SC Obersprockhövel - Spvgg. Erkenschwick. Für die Schwarz-Roten geht es wie für den FC Marl um alles. „Das ist schon ein Endspiel für uns“, sagte Trainer Magnus Niemöller nach der Auftaktniederlage (1:2) gegen Disteln.

Ob am Mittwoch auch einer wieder aufläuft, der ein wahrer Dauerbrenner in Herne-Sodingen ist und der am Sonntag bei einem Freistoß aus 17 Metern Torentfernung, getreten von Philipp Müller, eine Sensationsparade im Tor zeigte, obwohl er eigentlich Stürmer ist? Am Montagmittag jedenfalls sah es nicht allzu gut aus. „Ich habe echt ziemliche Schmerzen in der Brust auf der Seite, auf die ich gefallen bin“, berichtete Stefan Oerterer. Der Angreifer war in der Schlussminute für Marcel Müller in den Kasten gerückt, der wegen Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte gesehen hatte. Ubeyd Güzel im Tor war zur Halbzeit absprachegemäß für Müller gewichen, es hatte also kein weiterer Torhüter zur Verfügung gestanden.

Bemerkenswert neben der Parade war, wie schnell sich Oerterer am Sonntag die Handschuhe schnappte und ins Tor eilte: „Was hätten wir noch groß diskutieren sollen? Das hätte doch keinen Sinn ergeben.“ Zur Erinnerung: Es lief die letzte Minute und die Spvgg. rannte einem 1:2-Rückstand hinterher. Oerterers Kalkül: Nach dem Freistoß wäre sein Team noch einmal in Ballbesitz gekommen. „Ich hätte noch einmal mit nach vorne laufen können.“ Dazu kam es aber nicht mehr.

Oerterer spekulierte richtig

Wie schaut es fürs Spiel am Mittwoch aus? Marcel Müller dürfte für ein Spiel gesperrt werden, Rafael Hester ist noch im Urlaub. Mit Ubeyd Güzel steht ein gestandener „Schnapper“ zwar bereit. Was aber, wenn auch Güzel in diesem „Endspiel“ vom Platz fliegen sollte? Muss dann wieder Stefan Oerterer ran? „Ich hoffe nicht“, sagt der 36-Jährige - und das ist nicht der schmerzenden Rippe geschuldet. Notfalls müsse wohl ein Torhüter aus der „Zweiten“ auf die Bank. „Aber das ist Sache des Trainers.“

Schon beim Hallenturnier in Waltrop vor eineinhalb Jahren hatte Stefan Oerterer das Tor gehütet, weil kein Keeper zur Verfügung gestanden hatte. Gegen Disteln hatte sich „Ö“ auf sein Näschen verlassen: „Wenn der Schütze in die Torwartecke schießt, haue ich mich da rein, das war klar.“ Was im Umkehrschluss bedeutet: „Hätte er den Ball über die Mauer geschossen, wäre ich wohl gar nicht erst gesprungen.“ Damit hätte sich Stefan Oerterer einige Schmerzen erspart...

Fußball, Cranger-Kirmes-Cup SV Sodingen, 1. Spieltag 14. Juli 2024, SV Vestia Disteln - Spvgg. Erkenschwick 2:1. Vestias Spielertrainer Daniel Koseler bei der Halbzeitanalyse.
Es läuft auch in Sodingen rund: Vestias Spielertrainer Daniel Koseler in der Auftaktpartie bei der Halbzeitanalyse. © Olaf Krimpmann

Am Dienstag, 16. Juli, steht aber erst einmal das Spiel zwischen FC Marl und SV Vestia Disteln an. Beim Debütantenball - sowohl für Marl wie für Disteln ist es die erste Teilnahme am Traditionsturnier - gilt es, auf die Zähne zu beißen. „Wir werden nicht mehr“, so Distelns Spielertrainer Daniel Koseler in Anspielung auf den knappen Kader des Westfalenligisten. Umso erfreuter ist „Kosi“, dass sich kein Spieler am Sonntag in der Partie gegen Erkenschwick verletzt hat. „Das ist eben Vorbereitung, da zählt auch der Wille. Wir haben versucht, aus wenig viel zu machen. Das ist uns am Sonntag gelungen.“

FC Marl will trotz Drucks viel probieren

Beim FC Marl übt sich Trainer Thomas Falkowski in Gelassenheit: „Wir haben gegen Obersprockhövel ziemlich viel Lehrgeld gezahlt. Wichtig ist mir, dass wir aus Fehlern lernen. Und das will ich gegen Disteln sehen.“ Bei der 1:4-Auftaktniederlage gegen den Westfalenligisten war der Neu-Landesligist von der Hagenstraße keinesfalls chancenlos. Aber während Obersprockhövel unheimlich effizient spielte, leistete sich Marl zu viele Fehler - vorne wie hinten. Trotz des Drucks, der sich zwangsläufig aufgebaut hat, verspricht Thomas Falkowski: „Disteln ist ein hervorragender Testgegner. Wir haben zwar auch mit einigen Ausfällen und Urlaubern zu kämpfen, trotzdem wollen wir weiter viel wechseln und ausprobieren.“