
Der FC 26 Erkenschwick ist vorzeitig in die Kreisliga A aufgestiegen. © Andreas von Sannowitz
FC 26 macht gegen Bossendorf alles klar, doch die Aufstiegsfreude ist getrübt
Fußball - Kreisliga B4
Es ist vollbracht. Der FC 26 Erkenschwick kehrt acht Jahre nach dem Abstieg in der Saison 2013/14 wieder zurück in die Kreisliga A. Der Aufstieg wurde gefeiert. Doch kurz vorm Abpfiff gab’s einen echten Stimmungskiller.
Es waren nur noch zwei Minuten zu spielen im sonnendurchfluteten Stimberg-Stadion an diesem sommerlichen Sonntagnachmittag, als das passierte, was eigentlich nie passieren sollte, aber schon gar nicht an so einem denkwürdigen Tag.
Der FC 26 führte kurz vor dem Abpfiff souverän mit 4:1 gegen den lange gleichwertigen SV Bossendorf. Die ersten am Spielfeldrand hatten sich da schon die Aufstiegsshirts übergezogen und sich das eine oder andere Gläschen gegönnt. Spieler, Trainer und Fans zählten die Sekunden bis zum Schlusspfiff, als Erwin Luvuvamu-Kapela mit starken Schmerzen am Boden lag.
Luvuvamu-Kapela musste mit dem RTW ins Krankenhaus
Schiri Peter Untenberger unterbrach die Partie. Der FC-Spieler wurde behandelt. Der Rettungswagen traf kurz darauf ein. Luvuvamu-Kapela hat sich schwer an der Schulter verletzt und muss operiert werden, lautete die schlechte Nachricht am Abend.

Auch Bossendorfs Trainer Thomas Joachim (r.) gratulierte Andreas Klemm und dem FC 26 zum Aufstieg. © Andreas von Sannowitz
Das Spiel wurde kurz fortgesetzt, dann war Schluss. Und der FC 26 stand um 16.48 Uhr als Aufsteiger fest. FC-Trainer Andreas Klemm, Schalke-Fan seit Ewigkeiten, hatte alles diesem einen Moment mit dem FC 26 untergeordnet. „Ich hab‘ mir das gestern von den Schalkern gar nicht angeguckt. Ich war mit dem Kopf viel zu sehr bei diesem Spiel heute. Und das haben sich die Jungs verdient“, stellte der Trainer nach einigen intensiven Sektduschen (noch) nüchtern fest.
Auch Bossendorfs Coach Thomas Joachim kam natürlich zum Gratulierten. „Wer so konstant ist wie ihr, der hat es auch verdient“, meinte der Coach der Halterner.
Fest steht nach dem vorzeitigen Aufstieg wohl auch, dass alle Spieler beim FC bleiben werden. Auch Leistungsträger wie Johannes „Jojo“ Hülsken oder Nico Wieke wollen das Abenteuer Kreisliga A mit ihrem FC miterleben, bei dem sie seit der frühestens Kindheit spielen. „Es gibt für mich nichts Geileres“, sagte Hülsken nach Spielende.
Ömer-Can Acar hatte den FC schnell in Front gebracht (6.). Nach Foul von Philipp Owczarzak im Strafraum traf Julian Müller per Elfmeter zum 1:1 (18.). Botrous Talia besorgte die etwas glückliche 2:1-Pausenführung für den FC nach 30 Minuten.

Natürlich gab es für Erfolgstrainer Andreas Klemm auch die obligatorische Sektdusche nach Spielschluss. © Andreas von Sannowitz
Die Entscheidung fiel per Doppelschlag in nur einer Minute. Erst traf Wieke mit einem traumhaften Freistoß aus 20 Metern zum 3:1 (70.). Direkt im nächsten Angriff machte der starke Hülsken mit dem 4:1 den Deckel drauf (71.). Spätestens da war die Entscheidung längst gefallen.
Dass zeitgleich der FC Spvgg. Oberwiese, bei dem der FC am kommenden Freitag (Anstoß 19.30 Uhr) spielt, nur zu einem 1:1 bei Kültürspor Datteln kam, war nur noch eine Randnotiz und interessierte die tanzende und singende FC-Meute nicht mehr.
Im Job auf allen Plätzen in der Region, meiner Heimat, zu Hause. Als leidenschaftlicher Fußballfreund gehört mein Herz dem runden Leder, aber noch viel mehr den Menschen, die sich in den Vereinen engagieren. Privat bin ich Familienmensch und stolzer Papa, ansonsten bin ich in der Freizeit häufig mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs. Neugierig zu sein und dabei andere neugierig zu machen, das treibt mich als Lokalsportredakteur seit 25 Jahren an.