Der Halterner Kartfahrer Farin Megger (16) hatte sich in diesem Jahr für seine zweite Saison im Seniorenbereich sowohl auf internationaler Ebene als auch in der Deutschen Meisterschaft viel vorgenommen.
Doch wie so oft im Leben kam alles ganz anders, denn eine komplizierte Armfraktur als Folge eines häuslichen Unfalls kurz vor Weihnachten 2022 machte diese Pläne erst einmal zunichte.
„Zwei Monate lang durfte ich gar nicht ins Kart“, erzählt der 16-Jährige. Ein späterer Schlüsselbeinbruch sorgte für weitere krankheitsbedingte Komplikationen. Umso erstaunlicher ist es, dass Megger beim ADAC Kart Masters trotz aller Hindernisse aktuell schon wieder auf dem zweiten Platz mit direktem Kontakt zur Spitze liegt. „Ich kann aus eigener Kraft im letzten Rennen noch Meister werden“, freut er sich.
Rennen für zwei Teams
Nach einer ersten Testsession Anfang Februar im italienischen Lonato startete Megger bei der Rotax Europameisterschaft beim Auftaktrennen in Genk - wie schon im letzten Jahr - für das niederländische JJ Racing Team. Am Ende freute er sich über den neunten Platz und konnte diese Performance beim zweiten Start im belgischen Marienburg mit einem sechsten Platz sogar noch überbieten.
Parallel dazu startete der Halterner in der am stärksten besetzten Kartrennserie Deutschlands, den ADAC Kart Masters, für das in Bayern beheimatete Team Valier in der obersten Klasse der Senioren (X-30 Serie). Die Meisterschaft umfasst fünf Rennläufe und begann traditionell in Wackersdorf. Es folgten Rennen in Ampfing, Mülsen und Kerpen, bevor der Tross am 30. September zum großen Finale erneut nach Mülsen kommt.

Und schon gleich beim ersten Rennen im oberpfälzischen Wackersdorf gelang es Farin Megger, trotz Handicaps in Form der immer noch vorhandenen Spätfolgen seiner Armverletzung und einem komplett neuen Umfeld, in beiden Finalrennen die Konkurrenz mit einem dritten Platz und einem Sieg zu überraschen.
In Ampfing gehörte der 16-Jährige nach seinem Debüt in Wackersdorf auch zu den Favoriten und fuhr mit Platz vier und Platz acht weitere Spitzenpositionen ein. In Mülsen zeigte sich Megger von den herrschenden Höchsttemperaturen unbeeindruckt und belegte mit zwei weiteren Podiumsplätzen seine starke Rennkompetenz.
Erst Deutscher Meister, dann zum Weltfinale?
Danach stand mit dem Erftlandring in Kerpen das Rennen auf seiner „Hausstrecke“ im Kalender. Dort wurde aufgrund absolut widriger Wetterbedingungen nur ein Finallauf ausgetragen, in dem Megger am Ende trotz einer zusätzlichen Schlüsselbeinverletzung den fünften Platz erreichte und damit ein weiteres Top-Ergebnis über die Ziellinie brachte.
Damit bleibt Valier Motorsport bei den X30-Senioren mit Farin Megger auch weiterhin im Titelrennen. In der Meisterschaft belegt der Halterner aktuell in der Gesamtwertung mit 144 Punkten Rang zwei und kämpft beim Endlauf in Mülsen mit dem geringen Abstand von nur 12 Punkten auf den Führenden um den Titel.
Teamchef Klaus Valier freut sich über die gute Performance des jungen Fahrers und lobt: „Farin hat sich sehr schnell an die speziellen Anforderungen des für ihn neuen Karts angepasst und mit Topleistungen für eine hervorragende Ausgangslage beim Endlauf gesorgt.“
Für den notwendigen technischen Hintergrund sorgt sein vertrauter „Schrauber“ Johann van den Bogert, der ihn auch in seinem neuen Team mit gewohnter Routine begleitet. Farin Megger will im Endlauf auf jeden Fall seine Chance auf den deutschen Meistertitel nutzen, denn damit hätte sich der 16-Jährige auch die direkte Teilnahme am Weltfinale in Portimão an der portugiesischen Algarve gesichert.
Und mit einem solchen Topevent kennt er sich nach seinem Triumph als erster deutscher Rotax Max World Champion aus, den er sich 2018 beim in Brasilien gesichert hatte.
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