Einer bleibt, einer hört auf Bald steht beim ETuS II kein Vater-Sohn-Duo mehr an der Linie

Ein Franke bleibt, einer hört auf
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Es ist eine Konstellation, die es nicht allzu häufig gibt: Seit 2020 wird der ETuS Haltern II von einem Vater-Sohn-Duo gecoacht. Patrick und Jochen Franke übernahmen den C-Ligisten, mit dem sie in ihrer dritten Saison aktuell auf dem vierten Platz der C2-Staffel stehen.

Mit der Arbeit der beiden sind die Verantwortlichen des ETuS absolut zufrieden, wie der Sportliche Leiter Marco Jünemann betont. Deswegen war auch schnell klar, dass von Vereinsseite einer Verlängerung nichts im Wege steht. „Wir hatten auch zu keiner Zeit das Gefühl, dass Patrick weg möchte“, sagt er. Der jüngere der beiden Frankes bleibt auch, sein Vater zieht sich allerdings zurück.

„Er hört auf, das wird ihm zeitlich etwas zu viel“, erklärt Marco Jünemann. Jochen Franke ist Rentner und fahre am Wochenende zum Beispiel auch mal gerne mit dem Motorrad weg. Die Verpflichtung, mehrmals die Woche am Platz sein zu müssen, wolle er nicht mehr, so der Sportliche Leiter, der dafür vollstes Verständnis hat.

Jochen Franke kann im Notfall noch aushelfen

Jochen Franke wird dem ETuS aber weiterhin erhalten bleiben. „Er möchte sich ein wenig im Förderverein engagieren“, erzählt Jünemann. „Es ist also nicht so, dass er ganz weg sein wird. Und wenn Patrick mal Not am Mann hat, kann er auch noch aushelfen, hat er gesagt.“

Marco Jünemann befindet sich noch in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern für Jochen Franke.
Marco Jünemann befindet sich noch in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern für Jochen Franke. © Jürgen Patzke

Aber auch in der kommenden Saison soll ein Duo den C-Ligisten trainieren. Zwei potenzielle Nachfolger seien derzeit im Gespräch, einer von ihnen soll es am Ende auch werden. Weiterhin jemanden an seiner Seite zu haben, sei auch der Wunsch von Patrick Franke gewesen.

Der hat den ETuS II gemeinsam mit seinem Vater zu einem der Top-Teams der Liga gemacht. In dieser Saison standen die Halterner nie schlechter als auf Platz fünf. Vom dritten bis zum einschließlich sechsten Spieltag grüßten sie sogar von der Tabellenspitze.

Beste Offensive der Liga

Ist der Aufstieg in die Kreisliga B mittel- oder langfristig das Ziel? So wirklich Gedanken, gesteht Marco Jünemann, hat man sich im Verein darüber noch nicht gemacht. „Aber das ist natürlich so eine Sache. Da muss man gucken, ob es Sinn macht.“

„Nach einem Aufstieg ist es vor allem für zweite Mannschaften immer schwierig. Ich habe das ja selbst miterlebt als Trainer damals.“ Der Kader des ETuS II sei aber auf jeden Fall qualitativ gut. „Einige der Jungs haben auch schon in der ersten Mannschaft gespielt und wenn wir da nicht so einen Riesenkader hätten, würden einige wohl auch jetzt zu dem Kader gehören“, sagt er.

Mit 91 Toren in 18 Spielen stellen die Seestädter derzeit auch die beste Offensive der Liga. Aber auch die anderen Spitzenmannschaften waren treffsicher, erzielten zwischen 80 und 90 Tore. Der Unterschied zum ETuS II: Die drei noch besser platzieren Teams - der SV Schermbeck III sowie der SC Marl-Hamm II und III - kassierten gut ein Drittel weniger Tore als die Halterner, die bei 33 Gegentoren stehen.

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