Katastrophaler Start ETuS verschläft die Anfangsphase - Halterner auf Krücken nur Zuschauer

ETuS-Aufbäumen kommt gegen Gahlen zu spät
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Am Ende fehlten dem ETuS Haltern nur wenige Zentimeter. Eine Fußspitze fehlte Erik Pötter, um eine flache Hereingabe am zweiten Pfosten noch über die Linie zu drücken. Es wäre der 3:3-Ausgleich gegen den TuS Gahlen gewesen. Doch Pötters Gegenspieler kam gerade noch leicht an den Ball, sodass der Halterner Verteidiger ihn eben nicht mehr erreichen konnte. Es blieb beim 2:3 aus ETuS-Sicht und damit bei einem Ergebnis, das sich in der Anfangsphase so nicht angedeutet hatte.

Denn da hatten einige Zuschauer auf der Anlage an der Conzeallee eher die Sorge, die Heim-Elf könnte untergehen. Keine zehn Minuten waren gespielt, da war Gahlens Nils Hutmacher im zweiten Versuch frei durch und schob lässig an Frank Böcker vorbei ein (9.). Knapp drei Minuten später der nächste Nackenschlag: Roman Keller traf nach einer Flanke, die erst an allen vorbeiflog, flach ins lange Eck (12.).

Jens Quinkenstein trifft per Freistoß

Wer dachte, der ETuS würde nun aufwachen, wurde erst mal enttäuscht. Gahlen machte weiter Druck und hatte Chancen. Ein Kopfball vorbei am Tor war noch die am wenigsten gefährliche (13.). Es folgten erst eine Glanztat von Böcker gegen den Halterner Gahlen-Spieler Ruben Schulz (21.) und dann ein Schlenzer von Hutmacher an den Pfosten (24.).

Dass seine Mannschaft das Spiel in Halbzeit eins verloren hatte, sah auch ETuS-Coach Marco Gruszka nach Abpfiff so. „Wir sind zu spät ins Spiel gekommen und haben Gahlen zu viel Platz gelassen.“ Dass das gegen die spielstarke Mannschaft von Marek Swiatkowski, bei der Ex-ETuS-Spieler Janik Tönnes nicht im Kader stand, ganz schnell gefährlich werden kann, bekamen die Halterner in der Anfangsphase konsequent aufgezeigt.

So leer wie hier war die Bank des ETuS Haltern nicht die ganze Zeit. Viele Spieler hatte Trainer Marco Gruszka aber nicht als Alternativen, nur drei Bankspieler standen im Kader.
So leer wie hier war die Bank des ETuS Haltern nicht die ganze Zeit. Viele Spieler hatte Trainer Marco Gruszka aber nicht als Alternativen, nur drei Bankspieler standen im Kader. © Blanka Thieme-Dietel

Ein Freistoß-Hammer von Jens Quinkenstein weckte den ETuS aber auf (29.). Vorausgegangen war seinem Treffer eine Diskussion über die richtige Karte für Lukas Pfeiffer. Der Gahlener Verteidiger, genauso wie Tönnes und Schulz Halterner, hatte Jörn Hümmer zuvor klar gefoult. Unstrittig war auch, dass er das Foul als letzter Mann begangen hatte. Warum gab es also nur Gelb? Hümmer hatte den Ball nicht richtig unter Kontrolle, erklärte Schiedsrichter Simon Kramer hinterher auf Nachfrage. Der Halterner wäre wohl ohnehin nicht zum Abschluss gekommen.

Glück für die Gahlener, Pech für den ETuS – aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Auch Marco Gruszka hatte Verständnis für die Entscheidung des Unparteiischen. „Ich finde, er hat das heute gut gemacht“, sagte er. Einige strittige Szenen hatte Kramer noch zu bewerten, blieb aber souverän und seiner Linie treu.

Hendrik Brüninghoff auf Krücken

Und der ETuS? Der kassierte noch vor der Pause das dritte Gegentor durch Evgenij Lakstankin, der gegen Marius Gröner seine Schnelligkeit ausnutze und stark abschloss (39.).

In Halbzeit zwei war die Partie dann lange ausgeglichener, ehe der ETuS spielbestimmender wurde. „Zu spät“, kommentierte Gruszka das Aufbäumen seiner Mannschaft. Ein beherzter Einsatz von Mika Brinkmann und eine schöne Flanke des Defensivspielers auf Jens Quinkenstein, der per Kopf zum zweiten Mal traf (73.), machten der Heimmannschaft noch mal Mut.

„Wir machen dann aber zu wenig aus unseren Möglichkeiten“, so der Trainer, der auf viele Spieler verzichten musste und nur drei auf der Bank hatte. Daneben saß während der Partie Hendrik Brüninghoff, der mit Krücken am Platz war. Der Mittelfeldspieler sei bei der zweiten Mannschaft umgeknickt, so Gruszka. „Es wird vermutet, dass er einen Bänderriss hat. Wir hoffen aufs Beste, bestätigt ist noch nichts.“

  • Tore: 0:1 Hutmacher (9.), 0:2 Keller (12.), 1:2 Quinkenstein (29.), 1:3 Lakstankin (39.), 2:3 Quinkenstein (73.)