Im Pokal sind immer Überraschungen möglich, selbst wenn eine Mannschaft, die zwei Klassen höher angesiedelt ist, zu Gast ist. Im Fall des Derbys am Donnerstagabend setzte sich am Ende aber doch der Favorit durch: Der ETuS Haltern bekam beim SV Hullern zwar nichts geschenkt, gewann am Ende aber dank eines furiosen Schlussspurts gegen zehn aufopferungsvoll kämpfende Hullerner mit 4:0.
Die Tatsache, dass die Hausherren die Partie in Unterzahl zu Ende spielen mussten, lag an einer Gelb-Roten Karte für Marc Bresser in Minute 62 – eine von mehreren Entscheidungen, die Hullerner Fans und insbesondere Trainer Marco Masannek auf die Palme brachten.
Aber von Beginn an: Es dauerte bis zur 17. Spielminute, ehe sich die erste gute Tormöglichkeit für den A-Ligisten ergab. Pascal Stock flankte und Björn Ehlert vergab die erste Möglichkeit für den ETuS. Doch nur eine Minute später führte ein Fehler im Hullerner Abwehrverbund zum 0:1 (19.). Raschid Baro, im Sommer aus der JSG ETuS/Lippramsdorf hochgezogen, war der gnadenlose Vollstrecker für die Gäste.
Marc Bresser sieht Gelb-Rot
Jetzt erwarteten die ETuS-Fans, dass ihre Mannschaft nachlegen würde. Doch stattdessen zeigten sich die Hullerner in der Box der Eisenbahner. Joshua Timmer setzte die Kugel freistehend knapp über die Querlatte (26.). Zwar hatte der ETuS mehr Ballbesitz, doch so richtig gefährlich wurde es für SVH-Torhüter Carsten Schwerin nicht.
Dafür aber auf der anderen Seite für Frank Böcker, der mutig seinen Körper gegen Bastian Mertmann einsetzen musste, um den Ausgleich zu verhindern (38.). Im Gegenzug vergaben mehrere Stürmer des A-Ligisten gute Torgelegenheiten.

Kurzvor der Pause noch einmal ein Kopfball von Dennis Plucinzki nach Flanke von Mirko Pezer, doch auch hier lenkte ETuS-Keeper Frank Böcker das Leder eindrucksvoll über den Querbalken. So nahmen die Gäste die knappe Führung mit in die Kabine.
Im zweiten Abschnitt schien es zunächst so weiter zu gehen. Jens Quinkenstein traf für die Gäste die Latte (60.) und Hullerns Thomas Rücker und Daniel Diekmann schafften es nicht, eine Doppelchance erfolgreich zu verwerten (70.). So war Trainer Marco Masannek gezwungen, noch mehr zu riskieren – und das mittlerweile in Unterzahl.
Das wiederum nutzte der ETuS für sich. Der eingewechselte Felix Njumbe legte in der Schlussphase zweimal maßgenau auf. Zunächst auf Jens Quinkenstein, der Njumbes Flanke zum 2:0 verwertete (85.) und dann für Tim Grund, der zum 3:0 in die Maschen köpfte (86.) und damit der zweite JSG-Spieler war, der an diesem Abend erstmals traf.
Den Schlusspunkt setzte ein Hullerner Spieler: In der 88. Minute unterlief Marko Pezer ein unglückliches Eigentor zum 0:4-Endstand.
- Tore: 0:1 Baro (19.), 0:2 Quinkenstein (85.), 0:3 Grund (86.), 0:4 Ma. Pezer (88., ET)
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