Eine halbe Stunde lang erinnerte die DJK Germania Lenkerbeck am Sonntag an die besten Tage der Hinrunde. „Die Jungs haben es richtig gut gemacht und den Ball laufen lassen“, berichtet Trainer Ozan Yilmaz vom C-Liga-Auswärtsspiel beim ETuS Haltern II. Und auch vor dem Tor kamen die Gäste schnell zur Sache. Kubilay Gencboy (8.) und Cem Ayakatik (14.) brachten die Marler verdient in Führung.
Nur was dann ab der 30. Minute passierte, das ist Ozan Yilmaz ein Rätsel: „Auf einmal haben wir aufgehört, Fußball zu spielen.“ Der ETuS II drehte das Ergebnis nach der Pause, Leonit Hoti rettete Lenkerbeck mit seinem 33. Saisontreffer (77.) wenigstens einen Punkt.
DJK Germania lässt viel vermissen
Der konnte Trainer Yilmaz auch nicht recht trösten. Das Spiel passte zu den Leistungen, die seine Mannschaft in 2025 bisher abliefert. Am Personal liege das nicht, so der Trainer Yilmaz: „Der eine oder andere fehlt mal. Aber wir hatten immer eine gute Mannschaft auf dem Platz. Die Winterpause hat uns definitiv nicht gutgetan.“ Viel von dem, was die DJK Germania in der Hinrunde auszeichnete, lässt das Team derzeit vermissen. Der Aufstiegsfavorit hat seine klare Linie verloren.
Anders Concordia Flaesheim II: Die Reserve des A-Kreisligisten ist mit zwei Punkten Rückstand auf Lenkerbeck ins Jahr gestartet. Nach dem 6:2-Erfolg beim SuS Polsum II am Sonntag haben die Flaesheimer neun Zähler Vorsprung (bei einem Spiel mehr). Das Rennen um den Titel in der Kreisliga C2 scheint bereits entschieden. Ausdrücklich zum Titel gratulieren will Ozan Yilmaz noch nicht. „Aber wenn man sich anschaut, wie die Flaesheimer gerade liefern und ihre Spiele gewinnen, dann fällt es schwer zu glauben, dass wir noch mal herankommen. Sie machen es im Moment herausragend.“
Den Aufstieg abhaken braucht Lenkerbeck aber noch nicht. Nach der Aufstiegsregelung des Fußballkreises steigen nicht nur die vier C-Liga-Meister auf in die Kreisliga B. Zusätzlich können sich auch zwei Vizemeister über eine Aufstiegsrunde qualifizieren. Bei der DJK Germania können sie sich mit diesem Gedanken aber nur schwer abfinden. „Einen Plan B hatten wir eigentlich nicht. Wir wollten Meister werden“, räumt Trainer Yilmaz ehrlich ein. „Aber realistisch geht es für uns nur noch um den zweiten Platz.“ Und damit um den Umweg in die B-Liga. „Wenn es denn so kommen sollte, nehmen wir das natürlich gern so mit.“

Sicher ist der zweite Tabellenplatz für den Aufstiegsfavoriten aber noch nicht. Überwintert hat die DJK Germania mit neun Punkten Vorsprung vor dem SV Lippramsdorf II. Der ist inzwischen auf zwei Zähler zusammengeschmolzen. Sogar der Sickingmühler SV kann sich bei fünf Punkten Rückstand wieder eine Außenseiterchance ausrechnen.
Ozan Yilmaz ist aber zuversichtlich, die Verfolger in Schach halten zu können. „Wir haben ein Spiel weniger absolviert als sie. Außerdem stehen die direkten Duelle noch aus.“ Und zwar im kommenden Monat: Am Sonntag, 6. April, ist Lenkerbeck um 13 Uhr in Lippramsdorf zu Gast. Am Donnerstag, 17. April, wird um 19 Uhr am Feldweg das Derby beim Sickingmühler SV angepfiffen.
Lenkerbeck zieht Heimspiel gegen SV Westerholt III vor
Das nächste Spiel bestreitet die DJK Germania bereits am kommenden Samstag (29. März) auf der Bezirkssportanlage um 15 Uhr gegen den SV Westerholt III. Unter anderem wegen des Zuckerfestes am Sonntag haben die Lenkerbecker in Westerholt um eine Vorverlegung gebeten. „Vielen Dank an den Gegner, der zugestimmt hat“, sagt Ozan Yilmaz. Und damit genug der Freundlichkeiten: Der Trainer hofft darauf, dass seine Elf endlich mal wieder 90 Minuten durchzieht – und keine Teilzeitarbeit abliefert wie am vergangenen Sonntag bei ETuS Haltern II.