Bellarabi, Fritzsche, Siegert - das verbindet diese flinken Torschützen

© Jochen Börger

Bellarabi, Fritzsche, Siegert - das verbindet diese flinken Torschützen

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Das Neun-Sekunden-Tor in der A-Kreisliga-Partie zwischen SuS Concordia Flaesheim und dem SV Hochlar ist geschichtsträchtig genug. Trainer Thomas Mlodoch erlebte danach noch eine ganz andere Geschichte.

Recklinghausen

, 15.12.2021, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war bereits lange vor diesem kuriosen Spiel geplant, dass sich Thomas Mlodoch auf den Weg nach Kaiserau machte, um an einer Trainerfortbildung teilzunehmen. Dass das Ganze auch unter dem Motto „Neue Variationen in der Verteidigungsarbeit“ stand, darüber konnte der Coach des Recklinghäuser A-Kreisligisten SV Hochlar 28 schon wieder lachen. Und über eine weitere Anekdote, die in Kaiserau geschah, ebenfalls. Doch der Reihe nach:

Am vergangenen Sonntag kassierten die Hochlarer eine 1:4-Niederlage beim SuS Concordia Flaesheim. Damit gehen sie freilich nicht gleich in die Geschichte des deutschen Amateurfußballs ein. Mit der Tatsache, dass sie nach neun (!) Sekunden den ersten Gegentreffer kassierten, aber schon.

Tore für die Geschichtsbücher

Flaesheims Torschütze Thomas Fritzsche, der sich in dieser Szene als Schlitzohr par exellence entpuppte, versprühte in der Heimeligkeit des Tores zum Münsterland einen Hauch von großer weiter Fußball-Welt.

Der Mann der schnellen Tat: Der Flaesheimer Thomas Fritzsche (M., hier im Spiel beim FC 96 Recklinghausen) war auf Zack und traf nach neun Sekunden.

Der Mann der schnellen Tat: Der Flaesheimer Thomas Fritzsche (M., hier im Spiel beim FC 96 Recklinghausen) war auf Zack und traf nach neun Sekunden. © Olaf Krimpmann

Neun Sekunden, das schaffte einst auch ein Karim Bellarabi. Tore für die Geschichtsbücher, fernab ganz seichter Literatur eines Johannes Mario Simmel. Es muss nicht immer Bellarabi sein. Aber auch nicht immer Fritzsche.

Das lustige Treffen in der Kaffeepause

Denn kaum war der erste Groll in Hochlar verhallt, begab es sich, dass der Trainer zur Fortbildung fuhr. Thomas Mlodoch hat schon so einiges erlebt in seiner Karriere, so einen frühen Gegentreffer allerdings auch noch nicht. Bei Seminaren dieser Art blickt man naturgemäß immer nach vorn, in der Kaffeepause aber auch mal gern zurück. Und worüber spricht man bei solchen Anlässen dann unter Trainerkollegen? Richtig, über den vergangenen Sonntag.

Mlodoch, eh als Typ „offener Kommunikator“ bekannt, erzählt noch einmal in etwas mehr als neun Sekunden die Geschichte des verflixten Flaesheim-Treffers. Und neben ihm steht ein Mann, der darüber nur weise lächeln kann und ganze drei Worte sagt: „Das kann passieren.“ Dann zückt der Mann ein Handy, zeigt ein Video seiner ganz eigenen Blitztor-Karriere.

Benjamin Siegert braucht 2007 nur acht Sekunden

Da stand er leibhaftig. Benjamin Siegert, aktueller Trainer des Landesligisten SV Herbern. Ex-Profi, spätestens seit dem 5. Oktober 2007 auch so ein Fall für das Geschichtsbuch.

Er war 2007 noch schneller: Benjamin Siegert, Coach des SV Herbern, kam im Trikot des SV Wehen Wiesbaden auf acht Sekunden.

Er war 2007 noch schneller: Benjamin Siegert, Coach des SV Herbern, kam im Trikot des SV Wehen Wiesbaden auf acht Sekunden. © Johanna Wiening

Damals trägt er das Trikot des SV Wehen Wiesbaden. Anstoß, auf geht‘s - und nach ACHT Sekunden trifft Siegert im Zweitliga-Spiel gegen die Spvgg. Greuther Fürth. „Sachen gibt‘s“, lacht Mlodoch - und widmet sich wieder seinem Seminarthema: Modernes Defensiv-Verhalten. Damit die neun Sekunden (oder auch acht) einmalig bleiben.