Der meistgelesene Halterner Sport-Text 2022 Merkwürdiger kann ein Spielabbruch kaum sein

Der meistgelesene Halterner Sport-Text 2022: Merkwürdiger kann ein Spielabbruch kaum sein
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Wird ein Fußballspiel aus irgendeinem Grund abgebrochen, wird das auch im Online-Spielbericht vermerkt. So auch am 6. Februar beim Spiel des SV Lippramsdorf II gegen die TSG Dülmen II. Der Grund steht aber grundsätzlich nicht dabei. Ein schneller Anruf beim LSV-Trainer sollte damals Abhilfe schaffen - und sorgte erst mal nur für Verwirrung.

Denn Michael Homann ging zwar ans Telefon, fragte aber direkt freundlich, ob man später telefonieren könne. Die Begründung: „Wir spielen gerade.“ Und das, obwohl längst online ein Abbruch vermerkt war.

Was war also passiert? Das fragten sich auch Homann sowie Dülmens Trainer Meik Strickling, der damals sagte: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Mit einem 0:1 aus Sicht der Lippramsdorfer ging es in die Halbzeitpause, danach wollte der Unparteiische das Spiel einfach nicht mehr anpfeifen. Eine Erklärung wollte er den Trainern aber auch nicht geben, so beide.

„Nass waren wir ja sowieso schon“

Bereits vor dem Spiel habe er nicht unbedingt anpfeifen wollen. Einen Grund sahen alle Beteiligten aber nicht. Zwar gab es Unwetter in der Region, doch Lippramsdorf blieb davon zu diesem Zeitpunkt verschont. Es regnete nur und war ein bisschen windig.

Plötzlich habe der Schiedsrichter den Trainern angeboten, zwei Mal 30 Minuten zu spielen. „Das wollten beide Seiten aber nicht“, so Michael Homann damals. „Es war ja nichts Dramatisches, nur ein bisschen Regen und Kälte.“ Entweder, sagte Meik Strickling, lässt das Wetter kein Spiel zu oder es wird gespielt. „Wenn Sie entscheiden, dass es wegen der Wetterlage nicht geht, brechen Sie ab“, habe er dem Schiedsrichter gesagt, „aber bis dahin spielen wir zwei Mal 45 Minuten“.

Das Wetter sei auch in der Halbzeitpause dann noch gut genug gewesen, um zu spielen. Doch der Unparteiische brach die Partie trotzdem ab. Gespielt wurde danach dennoch weiter, ein Dülmener Schiedsrichter war privat vor Ort und übernahm kurzerhand die Leitung. Schließlich wollten beide Mannschaften noch einen vernünftigen Test beenden. Und einen Grund, nicht weiterzuspielen, sahen beide Seiten auch nicht. „Nass waren wir ja sowieso schon“, sagte Homann.

Von Dülmener Seite hieß es später, von einer regulären Fortsetzung der Partie könne keine Rede sein. Vielmehr habe man einfach ein wenig weitergekickt - eben ein Kick unter Freunden. Der Schiedsrichter widersprach derweil den Vorwürfen und erklärte, es wäre unverantwortlich gewesen, bei der damaligen Wetterlage weiterzuspielen.

Und so wurde aus einem normalen Testspiel zwischen zwei Kreisligisten eines der verrücktesten Spiele der vergangenen Jahre - und der meistgelesene Halterner Sport-Text im Jahr 2022.

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