Das Spiel von Concordia Flaesheim gegen den SC Herten (Endstand 3:0) hatte noch nicht angefangen, da gab es die erste kurze Verwirrung auf dem Platz. Einige Spieler waren bereits auf dem Rasen, näherten sich der Mittellinie, da wurden sie von ihren Teamkollegen zurückgepfiffen. Der Grund: Schiedsrichter Tim Büttner wollte mit beiden Mannschaften gemeinsam einlaufen. Ein kurzer Hauch von Profifußball in der Kreisliga A2.
„Er kennt das vielleicht so aus seinem Kreis“, sagt Steffen Schröder, Vorsitzender des Kreisschiedsrichter-Ausschusses des Fußballkreises Recklinghausen. Denn Tim Büttner pfeift normalerweise gar nicht in der Region, kommt vielmehr aus Schleswig-Holstein.
Warum aber pfiff er am Sonntag (27. August) ein Spiel in Flaesheim? Die Erklärung ist einfach: „Er ist für ein paar Wochen hier in der Nähe. Und wenn ein Schiedsrichter für einige Zeit den Wohnort wechselt, ist es Gang und Gäbe, dass man den Jungs weiter ermöglicht, ihrem Hobby nachzugehen.“
„Das könnte man eigentlich öfter machen“
Unter den Vorsitzenden der Schiedsrichterausschüsse finde dann auf kurzem Wege ein Austausch statt, sodass die „Gast-Schiris“ auch anderswo weiter pfeifen können. Auch Unparteiische aus dem Fußballkreis Recklinghausen würden davon ab und an profitieren. Steffen Schröder nennt einen beispielhaft, der wegen der Bundeswehr zeitweise in Bayern untergebracht war und dann auf den dort heimischen Fußballplätzen unterwegs war.
Das Gleiche macht nun Tim Büttner, der damit auch das Einlaufen vor dem Anpfiff wieder etwas populärer im Fußballkreis Recklinghausen macht. „Ich finde das gut, das könnte man eigentlich öfter machen“, sagt Steffen Schröder mit einem Lachen. In der Vergangenheit sei die Resonanz von Spielern darauf eigentlich auch immer gut gewesen.
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