Mit Spannung wurde beim Staffeltag des Fußballkreises Recklinghausen am vergangenen Samstag (6. Juli) die Einteilung der Kreisligen erwartet. Vor allem die der beiden A-Staffeln. Denn klar war schon vorab: Irgendein Verein würde in die Röhre schauen. Allen konnten es die Verantwortlichen des Fußballkreises nicht recht machen. Am Ende traf es Concordia Flaesheim. Der Dritte der vergangenen A2-Saison spielt zukünftig in der Kreisliga A1.
Für Trainer Michael Onnebrink keine große Überraschung mehr. „Einige waren da optimistischer, aber es war fast klar, dass es so kommen würde, als der SSC Recklinghausen den Klassenerhalt geschafft hat.“ In der Relegation setzte sich der SSC gegen den SSV Rhade durch und schickte das A1-Team in die B-Liga.
Concordia Flaesheim hat nun mehr Derbys
„Es war auch klar, dass sie die Städte zusammen lassen wollen“, so Onnebrink weiter. Und somit blieb dem Fußballkreis fast keine andere Möglichkeit mehr, als die Concordia umzugruppieren. Eine Alternative wäre gewesen, die drei Marler Vereine (SC Marl-Hamm, Fenerbahce Marl und FC Marl II) in die Kreisliga A1 zu packen und dafür neben Flaesheim auch den ETuS Haltern und den TuS Sythen in die A2 zu stecken. Dann hätte allerdings der SV Lippramsdorf ein wenig in den sauren Apfel gebissen und alle Halterner Derbys verloren.
Auf die, stellt Michael Onnebrink nun fest, freuen sich mit Sicherheit alle in Haltern. Bei vier Teams in der A1 wird es insgesamt zwölf Lokalduelle geben (in der Kreisliga C2 sind es bei sechs Teams übrigens sogar 30). „Das ist gewiss auch schön“, so der Übungsleiter, „und macht die Sache auch hochinteressant.“ Gerne wäre er mit seiner Mannschaft aber in der Kreisliga A2 geblieben.

„Da geht es mir auch nicht um das Sportliche – ich glaube nicht, dass die Unterschiede so groß sein werden. Die Fahrerei stört mich eher.“ Zukünftig geht es auch mal nach Velen oder Borken. Auch in der Kreisliga A2 gab es die ein oder andere etwas längere Auswährtsfahrt. Ein paar Kilometer kommen insgesamt aber auf jeden Fall mehr dazu. Im Verein schätzen sie, dass es ungefähr 80 sind. Machbar, aber vor allem bitter für die ein, zwei Spieler, die in Recklinghausen wohnen: Für sie ist es noch mal ein gutes Stück mehr.
Böse ist Onnebrink aber keinem. „Ich mache da niemandem einen Vorwurf und wir sind weit davon entfernt, Trübsal zu blasen.“ Irgendjemanden musste es treffen, diesmal eben Härtefall Concordia Flaesheim. „Wir nehmen es sportlich.“ Eine neue Liga, neue Gegner und natürlich die Derbys – das alles hat seinen gewissen Reiz.
Favorit Concordia Flaesheim? „Ich bin da zurückhaltender“
Klar ist aber auch: „Für uns ist es eine Reise ins Ungewisse. Wir wissen noch nicht so genau, was da auf uns zukommt.“ Bei einigen A1-Vereinen werden die Flaesheimer als Mitfavorit gesehen. Kein Wunder, immerhin landeten sie in der A2 nur einen Punkt hinter Meister und Aufsteiger VfB Waltrop.
„Ich bin da aber zurückhaltender“, betont Michael Onnebrink, ist aber gleichzeitig überzeugt: „Wir können sicherlich auch da oben mitspielen.“ An den Fußball in der Liga, der sich durchaus ein wenig von dem in der Kreisliga A2 unterscheidet, müsse sich seine Mannschaft aber auch erst mal ein klein wenig anpassen. Häufig geht es etwas körperlicher zu. Erfahrungen damit konnte die Concordia schon genug in der vorletzten Saison in der Bezirksliga 11 machen – natürlich noch mal auf einem anderen Niveau.
Klar ist für Flaesheims Trainer aber auch: „Die Gegner müssen auch erst mal mit uns klarkommen.“ Eine kleine Kampfansage gut einen Monat vor dem Saisonstart. Gegen Westfalenliga-Aufsteiger SV Vestia Disteln zeigte sich der A-Ligist jedenfalls schon mal in guter Form, unterlag dem drei Klassen höher spielenden Team nur mit 1:5 und spielte sich einige gute Chancen heraus. „Das war ein richtig guter Auftritt von uns.“