Patrick Walter hat schon so einiges erlebt. Unter anderem hat er schon für den FC Marl, für den SV Vestia Disteln und den SC Hassel gespielt. Mit dem FC Schalke wurde er sogar U17-Meister. Auch als Trainer war er schon aktiv. Seit diesem Jahr spielt er für den Halterner B-Ligisten BW Lavesum.
Trotz seiner vielen Jahre auf dem Fußballplatz ist das Spielen im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld für den 38-Jährigen, der zuvor immer bei Vereinen im Ruhrgebiet gespielt hat, eine ganz neue Erfahrung, mit vielen neuen Gegnern.
„Mani Mulai, unter dem ich früher schon gespielt habe, hat meine Situation im Winter bei der Spvgg. 95/08 mitbekommen und hat mich dann gefragt, ob ich nicht Bock hätte, zu Lavesum zu kommen“, erklärt er den Wechsel. Die Recklinghäuser haben im Winter fast die gesamte Mannschaft ausgewechselt, ein Großteil des vorherigen SC Marl-Hamm II bildet nun das Team.
An die Spielweise muss sich Patrick Walter erst mal gewöhnen
Die Entscheidung, zu den Blau-Weißen zu gehen, ist dem vierfachen Vater, auch wenn er Mani Mulai schon sehr lange kennt, aber nicht leichtgefallen. „Ich war mir am Anfang nicht so sicher, ob ich es machen soll, wegen der Vereinbarkeit mit meiner Familie und der Arbeit. Da muss man eben gucken, wie man das händelt, aber Mani hat einfach nicht lockergelassen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich einmal die Woche zum Training komme und sonntags zum Spiel so wie ich es schaffe.“
Auch wenn Walter erst seit Januar bei Lavesum ist, gefällt es ihm dort schon gut. „Die Jungs hier haben mich echt toll aufgenommen und auch der Vorstand und alles ist hier sehr liebevoll, die machen es mir wirklich leicht, anzukommen“, erzählt er.

In den ersten Spielen hat er allerdings schon große Unterschiede zum Fußball im Ruhrgebiet festgestellt. „Wir hatten am vergangenen Wochenende unser erstes Meisterschaftsspiel (2:2 gegen Westfalia Osterwick II, Anm. d. Red.) und ich sage es mal so: Die Spieler und generell der Fußball sind viel lieber und ruhiger.“
An diese Spielweise muss sich der 38-jährige Offensispieler erst mal gewöhnen: „Da prallen aktuell zwei Welten aufeinander, weil ich schon eher der energische, impulsive Spieler bin. Ich bin beim Spiel mit allen Wassern gewaschen.“
Seine Ex-Vereine hat Patrick Walter weiterhin im Blick
Trotz des Wechsels verfolgt er seine Ex-Vereine derweil auch weiterhin. Seinen Herzensverein, den FC Marl, bei dem er über neun Jahre gespielt hat, hat Walter immer im Blick. „Natürlich gucke ich bei jedem Spieltag, wie es für den FC Marl läuft“, erzählt er. „Mit dem ein oder anderen Spieler habe ich auch noch persönlichen Kontakt, da quatscht man auch immer ein bisschen über den Fußball.“
Und auch der Spvgg. 95/08 Recklinghausen drückt Walter weiterhin die Daumen: „Ich schaue auch da immer, wie es sich entwickelt und hoffe, dass sie genug Punkte sammeln, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das Gute am Fußball ist ja, dass man immer neue Leute kennenlernt und sich anfreundet, deswegen bricht der Kontakt zu den alten Vereinen eigentlich nie ganz weg.“

Wie es in Zukunft für den 38-jährigen Marler weitergeht, ist noch offen. „Bis zum Sommer bleibe ich auf jeden Fall bei Lavesum und möchte da so gut es geht den jungen Spieler unter die Arme greifen und sie unterstützen.“ Danach will Patrick Walter schauen, wie es weitergeht. „Dadurch, dass ich mittlerweile so viele Menschen kenne, die bei verschiedenen Vereinen aktiv sind, ergibt sich irgendwie immer eine Möglichkeit“, sagt er.
„Wenn es im Seniorenbereich nicht mehr funktioniert, muss man eben die Alten Herren in den Blick nehmen.“ Das Wichtigste dabei ist für ihn aber, dass er weiterhin genug Zeit für seine vier Kinder hat. „Es muss zeitlich passen, alles andere wird sich dann ergeben.“ Jetzt hat Patrick Walter aber erst mal ein Ziel für diese Saison: „Mit BW Lavesum viele Siege und Punkte holen, damit wir gesichert in der Tabelle stehen.“