Timo Berg und der SV Lippramsdorf haben eine 2:0-Führung verspielt.

© Manfred Rimkus

Bei LSV-Spiel: Ein Spieler kriegt zwei Mal Gelb und fliegt nicht vom Platz

rnFußball: Bezirksliga

Zehn Gelbe Karten und ein Spieler, der eigentlich vom Platz hätte fliegen müssen. Beim 2:2 des SV Lippramsdorf gegen den VfB Hüls stand der Schiedsrichter ziemlich häufig im Fokus.

Lippramsdorf

, 27.09.2020, 18:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war der traurige Höhepunkt einer hitzigen Partie: Beim Stand von 2:2 foulte Marvin Thomaszik vom VfB Hüls einen Lippramsdorfer. Das Foulspiel war eindeutig, der Schiedsrichter griff schon nach der Gelben Karte. Alle Spieler, Trainer und Zuschauer wussten, was nun kommt: Thomaszik war schon verwarnt, Gelb-Rot die logische Folge. Selbst der Spieler lief schon zur Bank, doch der Schiedsrichter zeigte ihm zum zweiten Mal nur die Gelbe Karte.

„Der Schiedsrichter hat nicht gerade zur Beruhigung des Spiels beigetragen“, stellte Lippramsdorfs Trainer Thomas Bartke später fest. Ab einem gewissen Punkt in der zweiten Halbzeit ging es nur noch hin und her. Lange Bälle, Fouls und Diskussionen bestimmten das Geschehen. Zwei Mal gab es Rudelbildungen, nachdem die Emotionen hochkochten. Zehn Gelbe Karten verteilte der Unparteiische in den 90 Minuten, in denen der LSV eine 2:0-Führung noch verspielte und sich letztendlich über zwei verschenkte Punkte ärgerte.

„Das hatte mit Fußball nicht mehr ganz so viel zu tun“

Dabei begann die Partie gut. Zwar kam Hüls häufiger in die Nähe des Lippramsdorfer Strafraums, doch dort angekommen gab es kein Vorbeikommen mehr an der Defensive der Bartke-Elf. Auf der anderen Seite machten es die Gastgeber in der 26. Minute dann besser. Nach einer starken Ballverlagerung von Luca Dunkhorst auf den linken Flügel, nahm Giacomo Lopez Fernandez den Ball erst an, ging an zwei Gegenspielern vorbei und versenkte den Ball aus rund 18 Metern im Tor der Gäste.

Auch danach ließen die Lippramsdorfer kaum Chancen zu. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten sie dann sogar auf 2:0 erhöhen müssen. Ein verunglücktes Zuspiel von Torhüter Nils Martens fing LSV-Stürmer Henrik Kleinefeld ab, sein Schuss wurde jedoch geblockt. Den Nachschuss brachte Constantin Dewert auf der rechten Seite nicht im gegnerischen Tor unter, Marten machte seinen Patzer mit einer starken Parade wieder wett (44.). So ging es mit einem 1:0 in die Pause - und nur zwei Gelben Karten, die anderen acht folgten erst in den zweiten 45 Minuten.

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Erst landete ein Kopfball nur knapp über dem Tor der Marler, die in der nächsten Szene den Ausgleich verpassten, als Lippramsdorfs Torhüter Marvin Niehaus durch einen Querpass schon geschlagen war, aber der Marler Stürmer nicht richtig zum Abschluss kam. Nur wenige Sekunden später landete der Ball dann bei Kleinefeld, der im Strafraum noch einen Haken schlug und dann am Verteidiger hängen blieb. Der Ball landete bei Giacomo Lopez Fernandez, der ihn trocken unter die Latte hämmerte (51.). 2:0. „Da schien das Ding entschieden“, sagte Thomas Bartke nach dem Spiel.

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Doch ein Freistoßpfiff, der durchaus zweifelhaft war, brachte Hüls zurück ins Spiel. Dominik Grams zirkelte das Leder an den linken Innenpfosten, von wo er ins Tor kullerte (67.). Spätestens da verloren die Lippramsdorfer den Faden. Nur drei Minuten später folgte ein berechtigter Elfmeterpfiff. Die Gäste glichen durch Marvin Thomaszik aus - eben jenen Spieler, der zehn Minuten später eigentlich mit seiner zweiten Gelben Karte vom Platz hätte fliegen müssen. Nach dem 2:2 wurde das Spiel immer häufiger durch Fouls unterbrochen. Es hagelte Verwarnungen.

„Das hatte mit Fußball nicht mehr ganz so viel zu tun“, sagte Bartke. Sein Team habe sich dann nicht mehr auf das ihr Spiel konzentriert, sondern sich von der Atmosphäre anstecken lassen. „Wir hatten dann nicht mehr die Ruhe am Ball.“ Genau die war es, die die Lippramsdorfer bis dahin so ausgezeichnet hatte.

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