
© Jürgen Patzke
Aus Haltern in die Hauptstadt: Ein Leistungsträger wird dem HSC Haltern-Sythen fehlen
Handball
In der vergangenen Saison tüte er mit seinen Teamkollegen den Aufstieg in die Oberliga ein. Nun macht einer der Leistungsträger aus der vergangenen Saison vorerst eine Pause.
Er war wohl eines der bekanntesten Gesichter bei den Herren des HSC Haltern-Sythen in den vergangenen Jahren. So war er auch maßgeblich am Aufstieg in die Oberliga in der vergangenen Saison beteiligt. In der kommenden Spielzeit allerdings werden Trainer Gerard Siggemann und die Halterner vorerst ohne ihn auskommen müssen.
„Mein Studium ein bisschen vorantreiben“
„Ich muss mein Studium mal ein bisschen vorantreiben“, erklärt Tim Strotmann. Und so absolviert der Master-Student der Volkswirtschaftslehre aktuell ein Praktikum in Berlin. Den Halternern fehlt er schon seit Beginn der Vorbereitung. Das er in diesem Jahr die Vorbereitung verpasst, „ist jetzt nicht ganz so schlimm“, erklärt Strotmann und lacht.
Sein letztes Training absolvierte er am 9. Mai, den Donnerstag vor dem letzten Spieltag. „Ich habe frühzeitig gesagt, dass ich in der Saison pausiere“, erklärt der Mittelmann.
Seitdem ist er raus, seit also knapp drei Monaten hat er mit dem Handball nicht mehr so viel zu tun. „Das ist eine willkommene Abwechslung“, erklärt Strotmann. So sei es angenehm, nicht drei Mal in der Woche erst um 23 Uhr nach Hause zu kommen. „Ich habe lange durchgehend Handball gespielt“, sagt der 25-Jährige. „Ohne jemals eine Pause gemacht zu haben.“

Tim Strotmann (2.v.l.) wohnt aktuell in Berlin. © Blanka Thieme-Dietel
„Mit seiner Spielintelligenz und seiner Dynamik tut es uns natürlich weh, dass er nicht dabei ist“, sagt Christian Berse, Teammanager der Herrenmannschaft. Ganz so gerne habe der HSC seinen Mittelmann natürlich nicht ziehen lassen. „Er will ein bisschen abschalten“, erklärt Berse.
Und wie geht es für Strotmann weiter? „Ich kann mich ganz entspannt zurücklehnen und schauen, wie sich das entwickelt“, erklärt er. Mindestens bis Oktober dauere sein Praktikum. „Mit einer Option auf Verlängerung“, sagt er. Zudem kann er sich auch vorstellen, eine längere Zeit ins Ausland zu gehen.
„Doch dann muss alles passen“
„Es kann aber auch sein, dass mit dir Finger jucken, wenn die Saison losgeht“, sagt Strotmann. Denn schließlich habe er in der vergangenen Saison mit dem Team auf den Aufstieg hingearbeitet. „Doch dann muss alles passen“, erklärt er. „Das ist alles sehr zeitaufwendig.“
Der HSC jedenfalls würde den 25-Jährigen wohl mit offenen Armen empfangen: „Falls ihm der Handball fehlt, nehmen wir in gerne zurück“, sagt Berse. „Der Pass liegt weiter bei uns.“
Doch vorerst müssen sich die Halterner im Rückraum etwas umorganisieren. „Es wird mehr Verantwortung auf Jan-Bernd Kruth lasten“, erklärt Teammanager Berse. „Es gib auch die eine oder andere Idee, Julian Schrief oder Nick Andersen auf die Mitte zu stellen.“ Andersen allerdings wird wohl erst zum Saisonstart wieder ins Training einsteigen können: Er hat sich im Testspiel die Strecksehne gerissen.