Julien Rehberg baut mit einem weiteren Podiumsplatz seine Führung in der Rookietrophy aus.
Mit dem Rennen auf dem „Raceway“ im niederländischen Venray feierte die NASCAR Whelen Euro Series nach 2019 ein Comeback des Ovalrennsports und damit auch einen echten Höhepunkt der laufenden Saison.
Einzigartige Rennstrecke
Die einzigartige Rennstrecke mit vier Steilkurven und nur 880 Metern Streckenlänge bot als typischer Halbmeilen-Short-Track mit einem progressiven 25-Grad-Banking in den Steilkurven ein echtes Multi-Groove-Spektakel und ist so berühmten US-amerikanischen NASCAR-Ovalen wie zum Beispiel Bristol oder Martinsville nachempfunden.
Für viele Piloten, die auf einem solchen Kurs noch nie gefahren sind, stellte diese Strecke allerdings eine ganz besondere Herausforderung dar.
Rehberg sagt: „Im Single-Run-Format des entscheidenden Qualifyings mit zwei fliegenden Runden habe ich nicht ganz das optimale Temperaturfenster für meine Reifen gefunden.“
„Wer die berührt, fliegt unweigerlich ab“
So startete der Bremotion-Pilot am Samstagnachmittag seinen Chevrolet Camaro nur von Platz 16 in das auf 70 Runden angesetzte Rennen. Dabei achtete er in der hektischen Startphase besonders auf die allgegenwärtige weiß gestrichene Mauer, die rundumlaufend die natürliche Streckenbegrenzung bildete. Er sagt: „Wer die berührt, fliegt unweigerlich ab.“
In den ersten Runden hielt er sich zunächst noch etwas zurück und studierte dabei in den nur knapp 20 Sekunden dauernden Rennrunden die Linien der vor ihm liegenden Konkurrenten. Als dann gegen Mitte des Rennens seine Reifen immer mehr Grip aufbauten, arbeitete er sich mit konstant schnellen Rundenzeiten immer näher an seinen direkt vor ihm liegenden Hauptkonkurrenten in der Rookiewertung heran.
Dabei wechselte der Halterner bewusst auch die eigene Linie, fuhr teilweise ganz dicht an der Mauer entlang, stach aber auch am Ausgang der Kurven immer wieder mal nach unten, um seinen Gegner vor ihm unter Druck zu setzen.
Nach der Sommerpause geht es nach Tschechien
Kurz vor Rennende hatte er dann die für ihn optimale Angriffsposition gefunden.
Rad-an-Rad-Duell
Jetzt brillierte er erneut mit einer starken Performance und zog mit einem konsequenten Manöver in einem Rad-an-Rad-Duell an seinem Gegner vorbei. Er sagt: „Da hat er für einen Moment die Linie verlassen, das war die Chance, die ich gebraucht habe.“
In der knappen Minute der letzten fünf Runden ließ er dann nichts mehr anbrennen, hielt seinen Gegner Florian Richard auf Distanz und fuhr am Ende als Zweiter seiner Klasse und auf Gesamtplatz elf über die Ziellinie.
Mit diesem weiteren hart erkämpften Podium konnte der schnelle Halterner Fahrer seinen Vorsprung in der Rookiewertung weiter ausbauen und erlebte danach die Siegerehrung auf dem Podium mit dem Pokal in der Hand einmal mehr wie im Rausch.
„Es war total wichtig, vor meinem direkten Verfolger zu bleiben, aber das hier war total verrückt – wie fahren auf der Achterbahn.“ Nun kann Julien Rehberg als alleiniger Trophy-Leader in die wohlverdiente Sommerpause gehen. Der nächste Lauf wird dann am 31. August als „NASCAR GP Czech Republic“ im Autodrom Most ausgefahren.