Als Abteilungsleiterin Fitness/Reha beim ATV Haltern blickt Miriam Kuckuck nach rund 30 Jahren als Übungsleiterin auf viele tolle sportliche Begegnungen zurück. „Ich weiß nicht mehr, wie vielen hundert Damen ich geholfen habe, in sportliche Bewegung zu kommen, aber mit einigen bin ich sozusagen zusammen gereift. Es zeigt sich immer wieder: Sport hält jung.“
Ihre eigene „Sportkarriere“ begann bereits mit sechs Jahren und sie verweist stolz auf ihren Mitgliedsausweis, in dem mit dem Datum 1. Oktober 1979 ihr Eintrittsdatum beim ATV festgehalten wurde. „Wir haben damals noch bei Christa Hartmann mit dem Kinderturnen angefangen“, erinnert sie sich. Besonders das Geräteturnen an den Kästen, auf dem Balken und an den Seilen habe ihr viel Spaß gemacht.
Nach einigen Jahren, in denen sie auch beim ETuS geturnt hat, trat sie mit 16 Jahren der Jazzdance-Gruppe des ATV bei. Als diese später aufgelöst wurde, hatte Kuckuck aber schon an der Bewegung mit Musik „Feuer gefangen“ und fand mit Aerobic eine Sportart, der sie bis heute treu geblieben ist.
Erste Übungsleiter-Erfahrungen mit 22 Jahren
Dieses dynamische Gruppenfitnesstraining mit rhythmischen Bewegungen zu motivierender Musik in einer festgelegten Choreografie von zusammengestellten Übungen war von Beginn an genau ihr Ding.
So sammelte sie schon mit 22 Jahren erste Erfahrungen in der Übungsleitung, als sie vertretungsweise erste Kurse leitete. Daran erinnert sie sich auch heute noch genau: „Beim ersten Mal vor der Gruppe war ich total aufgeregt.“ Trainiert wurde im damals passenden Outfit, stilecht in kurzer Sporthose und Stulpen an den Beinen, zu fetziger Musik, die aus dem voll aufgedrehten Kassettenrecorder kam. „Es war immer so tierisch laut in der Halle, dass durch die lauten Kommandoansagen schnell die Stimme weg war.“

Zwei Jahre später übernahm Kuckuck auch die ersten eigenständigen Gruppen als Übungsleiterin für den Bereich Power Aerobic. In den Jahren 2001 bis 2020 legte sie nacheinander die notwendigen Lizenzprüfungen für Aerobic, Reha und Präventionssport ab und übernahm innerhalb des ATV auch die Gesamtverantwortung als Abteilungsleiterin Fitness und Reha.
Fortan standen regelmäßige Besuche der Sport- und Fitnessmesse (FIBO) und weitere Fortbildungen in ihrem persönlichen Pflichtprogramm. „So konnten wir immer schnell auf neue Trends reagieren und unsere Trainingseinheiten anpassen oder ganz neu gestalten“, erklärt sie.
Miriam Kuckuck freut sich, wenn sie anderen helfen kann
Oberstes Gebot bei allen Veränderungen war aber immer der Gesundheitsaspekt. Hier nennt Miriam Kuckuck als Beispiel das seit etwa 2006 praktizierte Intervalltraining für verschiedene Bereiche, bei dem kurzfristig mit hohem Puls Kraft und Ausdauer auch durch den Einsatz von Hanteln trainiert wurde.
Nach einem speziellen Warm-up sorgten die einstudierten Schrittfolgen für die notwendige Koordination, bei den Sprüngen wurde der Herz-Kreislaufbereich angesprochen, und auf der Matte folgten Übungen zum Muskelaufbau. Im abschließenden Stretching ging es dann um entspannte Mobilität.
Eine weitere wichtige Veränderung zeichnete sich etwa 2014 ab, als sich einige Bereiche der Aerobic in einem stetigen Prozess hin zu dem neuen Sportbereich Fitness entwickelten. Für den oft von älteren Kursteilnehmerinnen belegten Rehasport hat Kuckuck Übungen aus der Powerthematik heraus hin zu eher ruhigeren Bewegungsabläufen entwickelt, trainiert aber auch hier zu begleitender Musik mit zusätzlichem Einsatz von Kleingeräten und Bodenmatten die Mobilisation von Bein und Rücken. Eine weitere Neuerung tat sich für sie mit dem Präventionsbereich auf, wo sie sich im Bereich Fitness für schwangere Frauen engagiert.
Aber für jede Sportart steht für Kuckuck vor dem Training in der Halle immer die akkurate Vorbereitung der Trainingsstunden im Vordergrund. Dazu gehört natürlich die passende Choreografie zur richtigen Musik. „Dafür habe ich immer mein Notizbuch parat, denn manchmal kommen die besten Ideen beim Kochen“, sagt sie mit einem Lachen. Erst nach der erfolgreichen Selbsterprobung im heimischen Wohnzimmer finden die neuen Ideen dann Einzug in die Trainingsgruppen.
Für Miriam Kuckuck wurde über die vielen Jahre so ein anfängliches Hobby zu einem wichtigen Lebensbestandteil. „Die Bewegung zur Musik in der Gruppe hat für mich immer noch einen ganz besonderen Reiz“, sagt sie. Diese Begeisterung will sie gerne weitergeben und freut sich über besondere Momente. „Wenn eine Teilnehmerin mir sagt, ihre Rückenbeschwerden sind weg, ist das ein tolles Gefühl.“
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