Wenige Wochen vor dem Saisonstart in der Frauen-Westfalenliga setzt Concordia Flaesheim ein Ausrufezeichen: Ina Lehmann hat sich dem Team von Markus Schubert und Frank Kuhn angeschlossen.
Die heute 33-Jährige kam einst als noch B-Jugendliche zu ihrem frühen Debüt in der Bundesliga, spielte damals für den FFC Heike Rheine, ehe sie zwei Jahre für die DJK Eintracht Coesfeld in der Regionalliga auflief. Danach ging es zur SGS Essen, wo sie 155 ihrer insgesamt 162 Bundesliga-Spiele absolvierte (Quelle: DFB).
Zuletzt gehörte sie zum Team der DJK VfL Billerbeck, die in diesem Sommer aus der Westfalenliga abgestiegen ist. Dort, so ihr neuer Trainer, habe sie allerdings nur in einem Ligaspiel auf dem Platz gestanden – gegen Concordia Flaesheim. Die Fahrerei sei letztendlich einfach zu viel gewesen, sagt Markus Schubert über die zweifache Mutter und Ehefrau von Kevin Lehmann, Spieler des TuS Haltern am See.
„Total begeistert und happy“
Nach dem ersten Training waren er und sein Co-Trainer Frank Kuhn direkt sehr angetan. „Sie hat nichts verlernt“, sagt der Chefcoach schmunzelnd. „Sie war nach ein paar Minuten voll drin, hat sofort viel gesprochen, Kommandos gegeben, Bälle gefordert – so wie man es sich von einer zentralen Spielerin vorstellt.“
Auch im Abschlussspiel seien die ersten Eindrücke direkt ziemlich stark gewesen. „Sie hat Ideen und ein gutes Auge, das hat alles schon richtig gut funktioniert“, so Schubert weiter. Direkt nach dem Training habe Lehmann dann das Signal gegeben, dass sie bleiben wolle. „Da waren wir total begeistert und happy.“

Das Trainerteam hofft nun, dass die 33-Jährige so häufig wie möglich Zeit hat. „Heimspiele wird sie wohl definitiv so gut wie immer schaffen“, sagt er. „Bei den Auswärtsspielen wird es dann auch auf die Wege ankommen.“ Eingeplant wird sie im Mittelfeldzentrum. Wo genau, ob weiter hinten oder vorne, werde dann immer abhängig vom Personal und Gegner sein.
Dass die ehemalige Bundesligaspielerin eine echte Verstärkung für die Concordia darstellt, daran hat Schubert keinen Zweifel. „Wir sind uns sicher, sie wird uns weiterhelfen. Und vor allem den jungen Spielerinnen kann sie viel mitgeben.“
Zwei Neuzugänge vom 1. FFC Recklinghausen
Ina Lehmann ist allerdings nicht der einzige Neuzugang bei den Flaesheimerinnen. Drei weitere Spielerinnen gehören nun zum Westfalenliga-Kader. Zwei kommen aus der Reserve des 1. FFC Recklinghausen: Inken Beck und Jana Slawitzki. Letztere spielte schon in der U17 bei der Concordia, ehe sie zurück nach Recklinghausen wechselte.
„Das war damals schade. Mich freut es, dass sie wieder da ist. Ich kenne sie noch aus meinen Kreisauswahl-Zeiten“, so der Trainer. Slawitzki sei genauso wie Beck eine junge Spielerin mit Entwicklungspotenzial. Beide, sagt er, hätten den Schritt aus der A-Liga-Mannschaft des FFC auch schon früher gehen können.
„Mit ihnen sind wir breiter aufgestellt, sie können richtig gut kicken.“ Beide spielten zuletzt in der Zentrale beziehungsweise sehen sich auch da. Jana Slawitzki sei aber auch ein Kandidat für die Außen.
Nach Ausdauerläufen gerade erst warm
Auf den Flügeln plant Markus Schubert auch fest mit Lea Preußner, die aus der zweiten Mannschaft gekommen ist und erst vor der vergangenen Saison mit dem Fußballspielen begonnen hatte.
„Sie ist mir von Anfang an schon in der Zweiten aufgefallen, hat eine tolle Einstellung, ein wahnsinniges Tempo und eine Riesenausdauer“, sagt Flaesheims Trainer und fährt mit einem Lachen fort: „Wenn wir mit einem Ausdauerlauf fertig sind, ist sie gerade warm.“

Preußner sei extrem lernwillig und setze vieles sehr schnell auch um. Bei aller Euphorie drückt Schubert aber auch auf die Bremse. Erst mal gehe es darum, die Spätstarterin weiter an die Mannschaft heranzuführen. Vorerst werde sie als Back-up für Lou Felicitas Pflips auf Rechtsaußen eingeplant.
Die Flaesheimerinnen gehen jedenfalls gut gewappnet in die zweite Westfalenliga-Saison nach dem Aufstieg. Abgänge gab es keine und das Ziel ist klar: der erneute Klassenerhalt – der diesmal aber früher gefeiert werden soll als in diesem Sommer.
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