Stabilisator nach Wechsel von Sythen zu GW Erkenschwick „Für dieses Team gehe ich auch ins Tor“

Sandschneider ist GW Erkenschwicks Stabilisator
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Im Amateursport sind Vereinswechsel fast so häufig wie im Profibereich. Spieler kommen und gehen je nach sportlichen Ambitionen, persönlichen Umständen oder einfach Lust und Laune. Die Ausnahmen fallen auf. Marcel Sandschneider ist so eine Ausnahme. Der 31-Jährige hat über zehn Jahre lang für den TuS Sythen die Knochen hingehalten, bevor er vor der Saison zu GW Erkenschwick wechselte.

Ein schwerer Schritt, den Sandschneider aber in keiner Weise bereut: „Ich bin mehr als glücklich bei GWE und wurde herzlich aufgenommen, was keinesfalls selbstverständlich ist. Grün-Weiß ist eine große Familie.“ GW Erkenschwicks Trainer Timo Ostdorf und Sandschneider kannten sich noch aus regelmäßigen Aufeinandertreffen bei den Stadtmeisterschaften. Ostdorf war damals noch Spieler beim TuS Haltern.

Marcel Sandschneider geht keinem Zweikampf aus dem Weg.
Marcel Sandschneider geht keinem Zweikampf aus dem Weg. © Privat

„Aufgrund seines Timings im Zweikampf und seines Aufbauspiels hat er bei Sythen herausgestochen“, erinnert sich Ostdorf an die direkten Duelle. Da passte es gut, dass im Sommer zwei Faktoren zusammenkamen. GWE plante nach dem Abstieg aus der Kreisliga A einen Umbruch und musste mit geringen finanziellen Mitteln eine schlagkräftige Truppe aufbauen. Sandschneider suchte hingegen einen neuen Klub, da er nach Datteln umzog, um näher bei seiner Tochter zu sein. Keine Seite hat den Wechsel bisher bereut.

Bei Grün-Weiß fand er schnell Anschluss und wurde zum Leistungsträger und Vizekapitän des B-Ligisten. Sandschneider ist der Mann, der die Abwehr von GW Erkenschwick organisiert und dirigiert und der verlängerte Arm des Trainers. „Er ist eine absolute Führungsfigur, von seinen sportlichen Qualitäten her sowieso. Aber auch charakterlich hat er sich toll eingefügt und fühlt sich sehr wohl. Er passt wie die Faust aufs Auge in die Grün-Weiße Familie“, sagt Ostdorf über seinen Abwehrchef.

Timo Ostdorf lobt Sandschneiders Charakter.
Timo Ostdorf lobt Sandschneiders Charakter. © Andreas von Sannowitz

„Timo hat mich topfit gemacht“

Nicht nur seine Leistung auf dem Platz sei vorbildlich. Ostdorf nennt als Beispiel, wie Sandschneider auf eine Knieverletzung reagierte. „Er ging sofort zum Arzt und ließ sich Flüssigkeit aus dem Knie ziehen“, sagt Ostdorf: „Daher konnten wir ihn aus dem Training rausnehmen.“ Der 31-Jährige gibt das Lob sofort weiter. „Timo hat mich wieder topfit gemacht. Ich merke das, wenn ich joggen gehe“, sagt er: „Das ist kein normales B-Liga-Training. Er legt sehr viel Wert auf Kondition und genaue Abspiele.“

Mit Sandschneider als Stabilisator in der Abwehr hat GW Erkenschwick eine starke Hinrunde hingelegt und steht aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz. „Wir hatten in einigen Spielen sehr viel Glück, zum Beispiel beim 3:2 gegen den SV Bossendorf. Aber das ist einfach die Belohnung für harte Arbeit“, sagt Sandschneider rückblickend.

Qualitäten auch als fliegender Torwart

Sogar auf einer ganz anderen Position bewies er seine Qualitäten. Bei den Hallen-Stadtmeisterschaften agierte er zeitweise als „fliegender“ Torwart. Auf dem großen Feld ist das aktuell jedoch nicht angedacht. „Für diese tolle Mannschaft würde ich auch im Tor stehen, aber wir haben vier sehr gute Torhüter“, sagt der MMA-Kämpfer schmunzelnd: „Daher denke ich nicht, dass es jemals so weit kommen muss.

Marcel Sandschneider war lange beim TuS Sythen nicht wegzudenken.
Marcel Sandschneider war lange beim TuS Sythen nicht wegzudenken. © Marie Krursel

Der Fokus liegt nun auf dem Kampf um den Aufstieg. „Natürlich ist das unser Ziel. Wir haben eine Mannschaft, die zusammenhält. Das möchte ich auch gar nicht mehr verschweigen“, sagt Sandschneider. Er weiß aber auch, dass die Rückrunde nicht einfach wird. „Es gibt einige starke Konkurrenten, wie Spvgg. Erkenschwick II oder Kültürspor Datteln, die eine gute Serie hatten. Aber am Ende liegt es an uns selber“, sagt er.

Sandschneider ist glücklich bei GW Erkenschwick, vergisst aber auch seinen alten Verein TuS Sythen nicht. Ostdorf ist sich darüber bewusst, dass Sandschneider irgendwann zum TuS zurückkehren könnte. „Das ist auch in Ordnung“, sagt Ostdorf, „bis dahin wollen wir noch viel Spaß mit ihm haben.“

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