
© Stephan Schütze
Zwei weitere Ausfälle beim TuS Bövinghausen vor dem Topspiel – „Wir bringen 500 Zuschauer mit“
Fußball-Westfalenliga
Der TuS Bövinghausen hat im Gegensatz zu allen anderen Dortmunder Westfalenligisten ein Derby mehr – das gegen Wacker Obercastrop. Und es ist das mit der größten Brisanz. Am Samstag (19 Uhr) treffen die Teams aufeinander.
Es ist ein bisschen wie eine Hassliebe. Ajan Dzaferoski schätzt die Arbeit des Ligakonkurrenten Wacker Obercastrop. „Die machen es wirklich gut“, sagt er. Der Vorsitzende des Fußball-Westfalenligisten TuS Bövinghausen hat aber auch nicht vergessen, wer den Klub damals angeschwärzt hat. „Obercastrop hat es damals ins Rollen gebracht, dass uns Punkte abgezogen worden sind“, erinnert sich Dzaferoski.
In der Spielzeit 2015/16 hatte Bövinghausen zu Bezirksliga-Zeiten Spieler aus Mazedonien falsch angemeldet. Dem Klub wurden letztlich alle Zähler abgezogen. Das Team brach auseinander, zusätzlich gab es drei Strafpunkte. So stieg Bövinghausen mit -3 Punkten ab. Eine einmalige Nummer in der Dortmunder Fußballgeschichte. Dzaferoski hat sich dann einmal kräftig geschüttelt und neu angegriffen.
Das vorläufige Ergebnis ist bekannt. Fünf Jahre und drei Aufstiege später ist der Klub der Topfavorit auf den Oberliga-Aufstieg, und der Verein, der die meisten Zuschauer in Dortmund anlockt. Was natürlich auch an den prominenten Namen der Spieler Kevin Großkreutz, Baris Özbek oder David Odonkor liegt. Jetzt kommt ein weiterer hinzu. Der von Ufuk Özbek, der kurzfristig verpflichtet wurde.
Aber nur ein paar Meter weiter hat sich auch Wacker Obercastrop prächtig entwickelt. Der Verein ist gewachsen und hat ein Team zusammen, das zu den besten der Liga gehört. Neun Punkte stehen nach drei Spieltagen auf der Habenseite. Das bedeutet Platz eins. Der TuS Bövinghausen hat sechs Spiele aus zwei Partien eingefahren. Die Begegnung gegen den SC Neheim muss noch nachgeholt werden.
Dzaferoski freut sich auf die Begegnung am Samstag in Obercastrop, die wir ab 18.50 Uhr live auf RN.de/dosport im Livestream zeigen. „Ich gehe davon aus, dass bestimmt 1000 Zuschauer kommen. Ich denke, wir bringen alleine 500 mit. Die ersten Fans haben sich schon im Vorverkauf Karten besorgt“, sagt Dzaferoski. Bitter für den TuS, dass in Dennis Ramadan (verletzt), Sebastian Mützel (verletzt) und Serdar Bingöl (Urlaub) drei wichtige Akteure ausfallen.
„Unser Kader ist aber stark genug, um trotzdem die Partie zu gewinnen. Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt der TuS-Boss. Ob Ufuk Özbek dabei sein kann, stand am späten Freitagabend nicht fest. Dzaferoski hat klare Vorstellungen, wie die Saison beendet werden könnte. „Ich würde es Obercastrop wirklich gönnen, wenn der Klub am Ende Zweiter wird“, sagt Dzaferoski, um dann anzufügen: „aber nur, wenn wir Erster werden.“
Aus beiden Umfeldern ist zu hören, dass sie heiß auf das Derby am Samstag sind. Die Klubs haben sich dieses besondere Spiel auch verdient und erarbeitet. Es darf nicht vergessen werden, dass beide Vereine in der Spielzeit 2015/16 noch in der Bezirksliga aufeinandertrafen. Seit September 2019 ist das direkte Duell das Top-Spiel der Westfalenliga 2.