Zwei komplett verschiedene Halbzeiten gegen Topteam Buer SV Brackel immer tiefer im Keller

Zwei komplett verschiedene Halbzeiten gegen Topteam Buer: Brackel 06 immer tiefer im Keller
Lesezeit

Als das Gros seiner Spieler schon mit hängenden Köpfen in die Kabine verschwunden war, saß Egzon Gervalla noch immer auf der Bank. Den Kopf in die Hände gestützt, suchte der Trainer des SV Brackel nach einer Erklärung für den schlimmen Bruch im Spiel seiner Mannschaft. „Für die zweite Halbzeit habe ich einfach keine Antwort – wie es sein kann, dass man so eine gute erste Hälfte spielt und dann so aus der Pause kommt“, sagte Gervalla, als er die erste Sprachlosigkeit überwunden hatte. „Vor allem die beiden schnellen Gegentore in der 47. und 50. Minute waren einfach hergeschenkt.“

Dabei hatte sein Team zuvor gegen den Hombruch-Jäger SSV Buer eine erste Halbzeit abgeliefert, die mit dem Spiel eines Abstiegskandidaten nichts zu tun hatte. Die Brackeler starteten mit viel Druck auf die Gäste, vermittelten in jedem Moment den Eindruck, gegen den Aufstiegskandidaten dreifach punkten zu wollen. Fabian Leppert im Brackeler Tor erwies sich zudem als sicherer Rückhalt in den Fällen, in denen die Brackeler offensiv etwas zu sorglos zu Werke gingen.

Der erste Dämpfer im Spiel der Platzherren deutete sich an, als Lennart Wesselmann schon nach 28 Minuten verletzt ausscheiden musste. Für die Brackeler Offensive war das Gift. „Bitter für uns, dass sich Wesselmann schon so früh verletzt hat“, sagte Gervalla später. „Wir müssen ja ohnehin schon im Sturm auf die verletzten Florian Knafla und Malcolm Ferro verzichten. Vorne fehlt einfach immer mehr die Durchschlagskraft.“

Trotz der Abschlussschwächen blieb Brackel in der ersten Hälfte giftig, nervte die Gäste aus Gelsenkirchen hörbar. In diese Phase, in der die Gäste langsam begannen, sich mehr mit sich selbst als mit dem Gegner zu beschäftigen, fiel der Pausenpfiff.

Für Buer erwies sich das als Segen, für Brackel als Bruchstelle im Spiel. Die Gäste kamen, erkennbar erfrischt von einer deutlichen Kabinenansprache, mit neugewonnener Ordnung aufs Spielfeld zurück. Die Brackeler wollten dort anknüpfen, wo sie nach 45 Minuten aufgehört hatten – und gingen den Gästen in die Falle.

Zwei Angriffe ziehen den Stöpsel

Zwei Angriffe über ihre rechte Seite in Minute 47 und 50 reichten den Gästen für eine überfallartige Vorentscheidung. Brackel versuchte alles, um den verlorenen Flow zurückzugewinnen, hatte durch Soufiane Halim in der 55. Minute sogar noch die Chance zum Anschluss. Doch das nächste Tor fiel erneut auf der anderen Seite: 0:3 in der 75. Minute. „Wir haben über das ganze Spiel 70 oder 80 Prozent Ballbesitz und trotzdem keinen Ertrag. Der Gegner macht aus den ersten drei Torschüssen drei Tore, wir machen aus unseren Chancen nichts“, ärgerte sich Gervalla und musste sogar noch das 0:4 mitansehen.

Sport TV

Zwischen dem SV Brackel mit elf Punkten und dem Kirchhörder SC und Firtinaspor Herne auf den beiden ersten Nichtabstiegsplätzen beträgt der Abstand mittlerweile acht Punkte. Insofern ist das letzte Punktspiel im alten Jahre besonders bedeutend für Brackel: Es geht gegen Firtinaspor. „Es ist ein Duell um den Abstieg“, sagt Egzon Gervalla. „Da müssen wir drei Punkte holen.“

Landesliga 3
SV Brackel:
Leppert – Cakirlar, Halim, Hartmann, Schumann (75. Dinler) – Baehr, Achahboun, Mohammed, Wesselmann (28. Gowik)– Mendes, Djalo

Tore: 0:1 Weber (47.), 0:2 Gökkaya (50.), 0:3 Ibrahim (75.), 0:4 Kolaczek (85.)

Wickedes Trainer Lmcademali spricht von „Katastrophe“: Team-Leistung meint er damit nicht

Kirchhörder SC kommt Abstiegszone immer näher: Niederlage schon zur Halbzeit besiegelt

Zwei Dortmunder Klubs wegen Beleidigungen verurteilt: Assistent beleidigt den Schiedsrichter