Es waren zwei spannende Halbfinal-Spiele bei der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft. Regionalligist Türkspor Dortmund bezwang Oberligist ASC 09 Dortmund. Und: Außenseiter Westfalia Huckarde marschiert ins Finale.
Krimi zwischen ASC 09 und Türkspor Dortmund
ASC Dortmund - Türkspor Dortmund 2:3 (1:2) - Die Crème de la Crème des Dortmunder Draußen-Fußballs machte in der Halle ihrem Ruf alle Ehre. „Das war das vorgezogene Finale“, fand Türkspors Trainer Bülent Kara. In der Tat hatte es eine Menge, was der Regionalligist mit dem Evergreen an der Amateurfußball-Spitze, dem Oberligisten ASC 09 Dortmund, ablieferte.
Türkspor gewann am Ende denkbar knapp 3:2 (2:1). Auch Aplerbecks Trainer Marco Stiepermann fand passende Worte: „Im Hallenfußball rächen sich vergebene Chancen eben. Das Spiel war sehr eng“, kommentierte er.

Und hochgradig spannend war es. Erst Ali-Bey Yilmaz, von Türkgücü München gekommen, brachte TSD mit einem cleveren Tor aus der Drehung zum Erfolg (19.).
Aber wie von Stiepermann beschrieben, wäre das 3:2 auch in der anderen Richtung durchaus möglich gewesen.
Türkspors Keeper Cedric Golbig mehrfach, einmal besonders stark gegen Marcel Münzel (13.), und der Pfosten (Lars Warschewski, 15.) verhinderten mehr als die drei Tore.
Türkspor Dortmund dreht das Spiel
Dieses Spiel kam zwar die ersten sechs Minuten ohne Tore aus. Aber die Klasse der Spieler sorgten für Staunen. Zum guten Fußball gehört es eben auch manchmal, hinten wenig zuzulassen. Aber wenn sich die Visiere einmal öffnen, dann macht es einfach nur noch Spaß.
Es bedurfte aber eines Achtmeters, um den Torreigen zu eröffnen. Aplerbecks Lars Warschewski verwandelte (7.) nach Foul von Golbig an Eron Morina. Aber Türkspor schlug zurück. Halil Can Dogan (8.) und Ilias Anan, wie geschaffen für die Halle, drehten das Spiel vor der Pause.
Das aber ließ nun der ASC nicht auf sich sitzen. In einer Partie, die ständig hin- und herwogte, wirkte der Oberligist sogar einen Tick gefährlicher. Nach Warschewskis Pfostentreffer landete Len Wilkesmann ein Klassetor zum 2:2 (14.). Nicht nur wegen der jetzt in der Luft liegenden Spannung, sondern auch wegen der ständigen Angriffswechsel waren selbst die neutralen Zuschauer gefesselt. Und es war dann eben eine kleine Nuance, die den Unterschied machte. Als alle schon mit einem Achtmeterschießen rechneten, brachte Yilmaz den Ball über die Linie.
Türkspor jubelte: „Wir haben das gegen einen starken Gegner richtig gut gemacht und stehen verdient im Finale“, sagte Bülent Kara in der rot-weißen Jubeltraube. Stiepermann hatte seine Mannschaft etwas besser gesehen, aber es half nichts. Der Oberligist hatte sich nicht belohnt. Bülent Kara sagte das, was wohl jeder nach solch einem gewonnenen tollen Halbfinale sagen würde: „Jetzt wollen wir das Ding auch gewinnen.“ Die rote Crème de la Crème servierte sich selbst auch im Finale.
Westfalia Huckarde wirft auch BSV Schüren raus
BSV Schüren - Westfalia Huckarde 1:3 (0:2) - Westfalia Huckarde hat seine Rolle als zarter Mit-Favorit in der Endrunde der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft abgelegt.
Nach dem dramatischen Sieg im Achtmeterschießen über den FC Brünninghausen hat der Bezirksligist auch den BSV Schüren ausgeschaltet – und damit gegen den zweiten klassenhöheren Westfalenligisten gewonnen.

Das 3:1 über den BSV beförderte Huckarde sensationell ins Endspiel – wie im Vorjahr die Dortmunder Löwen mischt dort erneut ein Bezirksligist mit.
Der im bisherigen Turnierverlauf zwar mit großem Einsatz spielende, aber offensiv für seine Verhältnisse eher blasse Florian Gondrum drückte dem Spiel mit all seiner Klasse den Stempel auf.
Florian Gondrun dreht auf
Noch in der zweiten Spielminute fand er Luca Klecz, der nur noch einschieben musste. Die Westfalia agierte wie gewohnt giftig gegen den Ball, die starken Schürener Einzelspieler hatten kaum Raum, um sich aufzudrehen.
Dann erneut Gondrum: Einen eingekickten Ball traf er so satt, dass selbst der starke Schürener Schlussmann Muhammed Acil sich vergeblich streckte.
Arif Et verkürzt für BSV Schüren
Auch anschließend dominierte Westfalenligist Schüren das Halbfinale nicht. Huckarde schaltete immer wieder gefährlich um, ließ aber kaum klare Chancen zu – und wenn doch, dann warf sich der Außenseiter kollektiv in jeden Ball, der Richtung eigenes Tor flog.
Trotzdem hätte Arif Et das Spiel im Alleingang drehen können. Erst traf er aus spitzem Winkel den Außenpfosten (16.), wenige Sekunden später zog er alleine vor Westfalia-Torwart Jannik König über das Tor. Mit seinem dritten Versuch behielt er schließlich die Oberhand – 1:2 (17.)

Naturgemäß geriet das Halbfinale nun zur Zitterpartie für den Außenseiter. König parierte eine Minute vor Schluss stark gegen Yassir Mhani. Die Westfalia spielte ihre Umschaltmomente nun mit weniger Übersicht aus. Dann hielt die ganze Helmut-Körnig-Halle die Luft an: Mhani kommt einen Meter vor dem Tor frei zum Abschluss, jagt den Ball aber am kurzen Pfosten vorbei.
Dann die Entscheidung: Einen langen Ball legt Gondrum über Acil, Enrico Mertens muss nur noch mit dem Ball ins Tor laufen – Huckarde schafft die erneute Sensation.
„Es ist mega bitter. Wir haben eigentlich ein Top-Turnier gespielt und hatten alle heute ein gutes Gefühl. Wir haben uns das Spiel selber ein bisschen kaputtgemacht. Wir haben das, worauf wir achten wollten, nicht umgesetzt. Die Chance war riesig, ins Finale zu kommen“, sagt Schürens Kapitän Lukas Homann.
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