Trotz der verheerenden Bilanz in dieser Saison kam Yasin Yanik nie der Gedanke, den VfL Kemminghausen aus freien Stücken zu verlassen. Am Mittwoch (13. November) kündigte er dennoch seinen Rücktritt an. Der Dortmunder Bezirksligist steht seit Spieltag sechs auf dem 14. Rang – dem einzigen noch offenen Abstiegsplatz – und hat nach zwölf Spielen gerade mal einen mickrigen Zähler auf dem Konto. „Trotzdem habe ich bis Sonntag keine Sekunde daran gedacht, zurückzutreten“, versichert Yanik. Die Nicht-Leistung beim 3:9 gegen den Kamener SC allerdings sorgte für ein Umdenken.
Yasin Yanik tritt beim VfL Kemminghausen zurück
„Das war ein komplettes Versagen, für das ich keine Erklärung habe. Denn in den Wochen davor haben wir zwar auch nicht gewonnen, waren aber viel, viel besser drauf als noch zu Saisonbeginn“, berichtet Yanik. Durch diese hohe Niederlage aber „muss ich mich auch selbst hinterfragen“.
Denn, so sagt Yanik: „Wenn ich eine Ansprache mache, den Jungs alles Mögliche mit auf den Weg gebe und wir dann aber nach acht Minuten 0:3 hinten liegen - bringe ich dem Verein dann überhaupt etwas?“
Diese Frage zu beantworten, fiel Yanik nicht leicht. Und den Entschluss zu fassen, den VfL Kemminghausen zu verlassen, fiel ihm sogar noch schwerer: „Das war wahrscheinlich die härteste Entscheidung meiner Karriere. Ich habe sie aber zum Wohle des Vereins getroffen, um die Möglichkeit zu schaffen, von außen neue Impulse zu setzen.“

Wie schwer Yanik diese Entscheidung nach zweieinhalb Jahren im Verein fiel, macht er selbst deutlich: „Ich will hier eigentlich gar nicht weg. Ich war immer superglücklich mit allen Leuten hier, ob es nun der Vorstand ist oder all die Ehrenamtlichen. Ich wurde immer mit Respekt und Liebe empfangen.“
Entsprechend emotional sei deshalb auch der Abschied am Dienstagabend gewesen, den Yanik aber ganz bewusst kurz gehalten hat: „Ich habe alle noch einmal umarmt, meine Sachen gepackt und bin gegangen. Das hat aber schon sehr weh getan.“
Umso wichtiger sei es nun, dass die Mannschaft die Zeichen erkennt und der Abschied nicht umsonst gewesen ist: „Ich hoffe sehr, dass es die Leute hier wachrüttelt. Das war meine Intention hinter der Entscheidung. Ich möchte unbedingt, dass dieser Verein in der Bezirksliga bleibt.“
Er selbst werde nun auf jeden Fall bis Sommer eine Pause einlegen vom Trainer-Dasein: „Ich muss das erstmal sacken lassen. Ich werde mir sicher die Spiele von Kemminghausen weiterhin anschauen, kann in der Halle mal entspannt zusehen und in einem halben Jahr bin ich dann bereit für eine neue Aufgabe.“