Wenn Dillon Aquinas Nesaraj (22) sich derzeit in Fußballerkreisen umsieht, blickt er überall auf Aufsteiger. Mit seinem Hombrucher SV, von dem er sich gerade in der Relegation mit dem Aufstieg in die Westfalenliga verabschiedet hat, war der junge Leistungsträger gerade noch auf Mannschaftsfahrt in Koblenz. Am Sonntag, 25. Juni, steht er dann beim FC Brünninghausen auf der Matte. Auch da sind die Aufstiegsfeiern nach einem 2:0 gegen den SC Peckeloh erst kürzlich in Kurzurlaube übergegangen. Mit dem FCB spielt der Innenverteidiger bald in der Oberliga. Im Interview erzählt Dillon Aquinas Nesaraj über viele schöne Dinge aus fünf Jahren beim Hombrucher SV und darüber, was er in Brünninghausen vorhat.
Dillon Aquinas Nesaraj, den Aufstieg mit dem HSV machten sie am 4. Juni klar, dann ihr Kurztrip nach Koblenz, in einer Woche geht es beim FCB weiter. Blieb da denn überhaupt Zeit für einen Erholungsurlaub?
Leider nein, ich bin zu Hause geblieben, aber fühlte mich dabei gut.
Dann lassen Sie uns die Hombrucher Zeit Revue passieren. Was lange währt, wird endlich gut. Es war die letzte Chance im Spiel der Relegationsverlierer, die Sie nutzten. Was ging in Ihnen nach dem 3:1 gegen den BSV Menden vor?
Wir waren alle einfach nur glücklich und erleichtert. Diese Momente werden unvergesslich bleiben. Wir hatten den Aufstieg immer gewollt, haben nie aufgegeben. Das hat sich diese coole Truppe einfach verdient.
Sie deuteten es gerade an: Ganz reibungslos verlief die Saison nicht…
Das stimmt! Sportlich war das nach gutem Start immer wieder holprig. Gegen Wanne 11 haben wir den ersten Platz verspielt, aber uns dann immer wieder aufgerafft. Wir wollten das unbedingt schaffen. Selbst wenn es einfacher gegangen wäre, steht unterm Strich der große Erfolg.
Haben Sie die zwischenzeitlichen Vorstandsprobleme immer ausblenden können? Erst hieß es ja, der Vorstand wolle im November nicht mehr zur Wahl antreten. Das hat sich – bestimmt im Sinne der Mannschaft – aber erledigt.
Ja, natürlich hat uns das dann gutgetan. Wir hatten uns in der schwierigen Zeit immer wieder unterhalten und uns darauf eingeschworen, für die Mannschaft und auch für uns selbst unbedingt den Aufstieg zu schaffen. Das war eine Zeit, in der sich andere Vereine für Spieler von uns interessierten. Daher bleiben nicht alle. Ich wünsche aber wirklich jedem, auch dem Verein, dass er auch in der Westfalenliga den gewünschten Erfolg hat.
Sie nahmen das Angebot aus Brünninghausen an…
Ja, ich hatte natürlich die ganze Zeit gehofft, dass der FCB tatsächlich auch den Aufstieg schafft, denn diese Liga reizt mich sehr. Ich glaube, dass die Mannschaft nicht nur erfolgreich, sondern auch charakterlich super ist. Ich möchte mich weiterentwickeln.
Mit welchen Gefühlen gehen Sie als immer noch sehr junger Spieler, der im Seniorenbereich nur einen Klub hatte, zu einem selbstbewussten Oberliga-Aufsteiger?
Ich habe schon Respekt, aber natürlich keine Angst. Respekt ist immer wichtig. Ich brauche vielleicht ein paar Tage zur Eingewöhnung, dann hoffe ich, dass die Jungs mich gut aufnehmen.
Ich könnte Ihnen gleich ein paar Typen nennen, die Ihnen schnell das Gefühl geben, dazuzugehören…
Das fände ich super. Ich bin sehr offen. Ich weiß, dass die einige erfahrene Spieler haben. Ich gucke mir gerne etwas von ihnen ab.

Was nehmen Sie sich für Ihre eigene Entwicklung vor?
Ich habe in allen Bereichen Luft nach oben. Das weiß ich, daran arbeite ich. Das muss ich auch, um in der Oberliga spielen zu können. Ich denke, das Spiel ist viel schneller als in der Landesliga.
Bescheidenheit ist eine Zier, aber Sie bringen ja nun auch einiges mit…
Danke! Ich sehe mein Stärken im Zweikampf und in der Spieleröffnung, also im Passspiel. Zweikampf aber eher unten. Im Kopfballspiel möchte ich mich in Brünninghausen verbessern. Aber natürlich möchte ich möglichst viele Spielanteile erhalten. Der Konkurrenzkampf ist aber größer als in Hombruch. Aber ich gehe nach Brünninghausen, weil ich diesen annehmen möchte.
Was überwiegt denn gerade? Abschiedsschmerz oder Vorfreude?
Ich gehe mit einem weinenden, aber auch einem lachenden. Wir, die den HSV verlassen, haben uns alle von der Mannschaft mit persönlichen Worten verabschiedet. Aber ich bin nicht aus der Welt, studiere an der TU Wirtschaftswissenschaften und wohne auch in Dortmund. Auf dem Platz sehen wir uns ja schon in Aplerbeck beim Hecker-Cup wieder. Und dann ist da die Vorfreude auf die neue Aufgabe in der Oberliga mit einer guten aktuellen und verstärkten Mannschaft. Ich freue mich auf viele neue Leute in meinem Leben.
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