Beim Signal Iduna Cup kamen in den vergangenen Jahren jeweils mehrere tausend Zuschauer. In diesem Jahr werden die Tribünen geschlossen sein.

© Nils Foltynowicz

Ausbreitung des Coronavirus schränkt Dortmunder Traditionsveranstaltung ein

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Vom Erlass des Gesundheitsministeriums, dass Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern abgesagt werden sollen, sind auch Veranstaltungen in Dortmund betroffen. Ein Verein atmet hingegen auf.

von Patrick Radtke, Maximilian Konrad, Klaus-Peter Ludewig

Dortmund

, 10.03.2020, 13:53 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Die Tribünen bleiben komplett geschlossen. Nur der Innenraum wird geöffnet sein. Die Veranstaltung als solche wird jedoch komplett ausgetragen.“,

Diese Sätze stammen von Kaspar Funke, Geschäftsführer der ESCON Marketing GmbH, dem Veranstalter des Reitturniers Signal Iduna Cup, der in diesem Jahr ohne den Großteil der Zuschauer stattfinden wird.

Kaspar Funke: „Maximal 600-700 Menschen kommen zusammen“

Mit Innenraum meint Funke die Zuschauer, die „direkt am Parcours sitzen.“ Auch die Kampfrichter und Tierärzte werden anwesend sein. „Wir rechnen damit, dass dann maximal 600 bis 700 Menschen zusammenkommen“, meinte der Veranstalter. Der Zeitplan bleibe unberührt und werde planmäßig durchgeführt.

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Bei der Pressekonferenz, die wenige Stunden vor der Absage ausgetragen wurde, klang Funke noch anders. „Ich bin zu hundert Prozent überzeugt davon, dass der Signal Iduna Cup stattfinden wird.“ Dann folgte jedoch die Ankündigung von Oberbürgermeister Ullrich Sierau, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen abgesagt werden sollen.

Andreas Bartels: „Wir wollen ungern ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen“

Für die BVB-Handball-Damen sind Spielabsagen oder Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor der Auswärtaufgabe in Göppingen (Samstag, 14. März, 19 Uhr) anders als bei den Fußballern aktuell noch kein Thema - auch, weil nicht immer die Grenze von 1000 Zuschauern erreicht wird. „Wir haben aus Göppingen bisher noch nichts gehört“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Andreas Bartels.

Und nach der Partie haben die Borussinnen erst einmal frei, das nächste Spiel in Dortmund ist erst auf den 3. April gegen Buxtehude terminiert. Bis dahin heißt es also abwarten und hoffen im schwarzgelben Lager. „Natürlich kann man sagen, dass es mit dem Thema eher schwieriger als leichter wird“, so Bartels. „Wir wollen ungern ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen, aber wir sind uns des Themas bewusst.“ Auf den Kartenvorverkauf habe das Virus bisher keinen Einfluss.

Auswirkungen hat es aber dennoch. Denn möglicherweise sei das Virus auch ein Grund dafür gewesen, dass im vergangenen Heimspiel gegen Neckarsulm gerade einmal rund knapp 400 Zuschauer in die Halle kamen. „Das hatte mehrere Faktoren. Neben dem Virus sicherlich auch das Spiel der Fußballer und auch die Attraktivität des Gegners. Da sind viele zu Hause geblieben. Wir haben aber in der Halle keine negativen Resonanzen zum Thema Corona gespürt. Alle sind sehr vorsichtig miteinander umgegangen, so soll es auch sein.“

Die Vorsichtsmaßnahmen gelten nicht nur für Zuschauer, sondern auch für die Sportlerinnen. „Wir haben alle Spielerinnen und alle Leute, die ums Team herum arbeiten, gebrieft“, stellt Bartels klar.

Verdachtsfall beim OSC Dortmund hat sich nicht bestätigt

Dortmunds Handball-Verbandsligist OSC atmet auf. Der Coronavirus-Verdacht bei einem Spieler der ersten Mannschaft bestätigte sich nicht. Der betreffende nicht in Dortmund lebende Akteur wurde Freitagmorgen mit möglichen Symptomen bei seinem Arzt vorstellig und wurde umgehend beim Gesundheitsamt getestet.

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Am Montag gab schließlich gab es Entwarnung. Der Verdacht bestätigte sich nicht. Es handelte sich lediglich um eine schwere Grippe.

Der OSC-Verantwortliche Walter Kraft, bei dem seit Freitag alle Drähte zusammenliefen, zeigte sich erleichtert: „Nicht auszudenken, was auf uns zugekommen wäre.“

OSC Dortmund als nächstes gegen den ATV Dorstfeld

Vergangene Woche Mittwoch hatte der Spieler letztmals am gemeinsamen Training der 1. und 2. Mannschaft teilgenommen. Hätte sich der Verdacht bestätigt, hätten sich alle bei der Einheit Anwesenden umgehend testen lassen müssen.

Das wiederum hätte bei einer wohl 14-tägigen Inkubationszeit erst einmal zum Ausfall der nächsten beiden Spiele am kommende Wochenende beim ATV Dorstfeld und danach gegen SuS Oberaden geführt. So aber konnte OSC-Coach Thorsten Stoschek seine Jungs gestern Abend wieder in die Halle bitten.