Westfalia Wickede plant Ende des Absturzes Mo Lmcademali bleibt noch ein „Hoffnungsschimmer“

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Es entbehrt jeder Vorstellungskraft, was diesem Mann im Sport passieren muss, dass er mal missmutig wegen seines Hobbys ist. Viel schlechter kann die Situation der Landesliga nun wirklich nicht sein. Doch dieser Trainer hört nicht auf, nach immer neuen Dämpfern wieder auf positiv umzuschalten und wieder aufzustehen.

Mohamed Lmcademali (51) ist definitiv ein Mann der Zukunft. Vier Punkte aus 17 Spielen, aktuell 16 Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsbereich hat der Trainer von Westfalia Wickede mit seinem Team. Dann verlässt gerade wieder ein Leistungsträger Westfalia Wickede: Joao Macedo zieht es nach Holzwickede.

Und Lmcademali? „Wir richten den Blick nach vorne“, sagt er. Immerhin bewegte die Westfalia drei Spieler, sich ihr anzuschließen. Marvin Smolka und Hugh Asanto kommen aus der Kreisliga. Daniel Ernst pausierte zuletzt, Marcel Mark aus Wethmar ist immerhin Bezirksliga-Spieler. Ohne den Neuen zu nahe zu treten: Das sind nicht die Mentalitätsspieler aus höheren Ligen, die mal einen Husarenritt durch die verbleibende Landesliga-Zeit hinlegen und den Verein retten.

„Ein Hoffnungsschimmer“

Und Lmcademali? „Das sind Jungs für den Aufbau einer neuen Mannschaft.“ Der Coach kann nur die Bezirksliga meinen. Ganz den Spaß an den Monaten in der sechsten Liga möchte er seinen Jungs nicht nehmen. „Wir haben jetzt drei Heimspiele, weil wir im Sommer noch nicht auf unserem Platz spielen konnten. Das ist ja ein Hoffnungsschimmer. Ein Prozent gebe ich uns.“ So richtig wohl in der Rolle des fast schon irrealen Daueroptimisten fühlt sich der Wickeder aber auch nicht: „Wir haben wieder einige Verletzte.“ Dann also Durchhalteparolen: „Wir sind Westfalia Wickede, wir räumen nicht einfach das Feld. Wir spielen die Saison durch und sammeln dabei Erkenntnisse für die Bezirksliga.“

Bevor der Positiv-Mensch dann neuen Schwung in Sachen Zuversicht nimmt, schickt er einen nachdenklichen Gedanken vorweg. „Noch so eine Saison tue ich mir nicht an. Zwei Abstiege müssen reichen.“ Der Coach bleibt aber außergewöhnlich loyal zum Verein: „Wickede ist auch in der Bezirksliga eine gute Adresse. Was der Verein den Spielern abnimmt, ist für sie angenehm. Die Jungs kommen nur mit Kulturbeutel zum Platz.“

Verein sehnt sich nach Siegen

Die alte Westfalia-Familie aber wird ihre Mannschaft auf Dauer nur hegen und pflegen, wenn diese etwas zurückgibt. „Die Neuen, dann der Kern, der bleiben soll, und Verstärkungen, bilden eine Mannschaft, die in der Bezirksliga oben mitspielen soll. Die Menschen im Klub wollen endlich wieder Siege feiern. Schon vor meiner Zeit hatten sie fast nur Misserfolge. Wenn wir gewinnen, hat auch die Bezirksliga ihren Reiz“, sieht der Trainer Licht am Ende des Tunnels, der für ihn persönlich eher eine dunkle Brücke ist. Von irgendwoher scheint immer ein wenig Licht in Lmcademalis Gemüt.

Nach 14 Jahren ist die Westfalia im Sommer wieder in der Bezirksliga. Damals nahmen die Spieler ihre Kulturbeutel regelmäßig mit ins Vereinsheim, sogen die Herzlichkeit der Menschen auf, münzten diese in Herzblut auf dem Platz um und machten mit den Zuschauern das Pappelstadion zu einer der emotionalsten Adressen der Stadt. Vielleicht nehmen die Wickeder ja einen neuen Anlauf. Lmcademali ist dann wieder ein Mann der Gegenwart. Seine Fröhlichkeit wird endlich wieder ansteckend sein.

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