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Westfalia Wickede blamiert sich gegen Sodingen: Niederlage, sechs Gegentore, Rote Karte
Fußball-Westfalenliga
Der Saisonstart ist für Westfalia Wickede so gelaufen wie das Ende der vergangenen Saison: Die Dortmunder stecken schon wieder in der Krise. Trainer Marko Schott macht eine harte Ansage.
Am 3. November 2019 gewann Westfalia Wickede mit 6:1 in Sodingen. Damals konnte man noch nicht ahnen, dass das der letzte Sieg für lange, lange Zeit sein würde. Nur die Saison-Annullierung wegen der Corona-Pandemie rettete die Westfalia vor dem Abstieg.
Am Sonntag – erneut gegen Sodingen – sollten endlich drei Punkte geholt und die Negativserie durchbrochen werden. Aber es kam ganz anders, denn die Gäste aus dem Herner Stadtteil revanchierten sich eindrucksvoll mit einem 6:0-Auswärtssieg.
Strafstoß führt zum 0:1
Die Art und Weise, wie sich die Westfalia dabei über weite Teile des Spiels präsentierte, wirft Fragen auf. So sprach Wickedes Trainer Marko Schott später von „einer sportlichen Bankrotterklärung der Mannschaft bereits am vierten Spieltag. Jetzt muss hart durchgegriffen werden, jeder Stein muss umgedreht und alles und jeder hinterfragt werden“.
Das Auftreten der Wickede-Mannschaft erinnert stark an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“: Wieder einmal gerieten die Wickeder durch einen individuellen Fehler früh in Rückstand: Torwart Marvin Raab schoss den Sodinger Kapitän Tugrul Aydin beim Spielaufbau an und wusste sich dann nur noch mit einem Foul im Strafraum zu helfen.
Westfalia Wickede wirkt gegen Sodingen hilflos
Aydin selbst verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 0:1 (6.). Nach einer schönen Kombination über Scherff und Luke Newman scheiterte David Antunes Gouveia Fernandes am glänzend reagierenden SV-Torwart Alexander Rothkamm (17.). Das war die einzig nennenswerte Möglichkeit, dem Spiel eine Wende zu geben.
Aber die Wickeder Abwehr tat sich schwer gegen die schnellen Gästestürmer und musste den zweiten Gegentreffer schlucken, nachdem der SVS einen Konter über rechts ansetzte und der völlig frei stehende Michel Post die flache Hereingabe nur noch im verwaisten Westfalia-Tor unterbringen musste (22.).
Nach der Pause schraubten die Solinger erneut durch Michel Post (60.), Kevin Rudolph (68.), ein Eigentor von Maurice Jalouan (79.) und Thomas Hildwein (88.) auf 0:6. Wie schon vor der Corona-Pause wirkte das Wickede-Team hilflos, kopflos und überfordert. Die Rote Karte gegen Marcel Pietryga, die Verletzung von Markus Scherff, die wackelige Abwehr und die fehlende Durchschlagskraft im Angriff machen es schwer, an eine Wende zum Positiven zu glauben.