Die Erleichterung im Pappelstadion war förmlich greifbar. Gelöste Stimmung, lachende Gesichter – endlich die ersten drei Punkte der Landesliga-Saison eingetütet. Gegen den SV Horst-Emscher musste das Team von Trainer Mohamed Lmcademali nach einem komfortablen 3:0 aber doch noch am Ende zittern. Trotz Überzahl fingen sich die Wickeder noch zwei Tore. Am Ende war das jedoch allen, die es mit der Westfalia halten, herzlich egal.
Besonders Wickede-Trainer Lmcademali bekam sein Lächeln gar nicht mehr aus dem Gesicht. Wochenlang wurde er nicht müde zu betonen, dass man immer weitermachen müsse. Und: sich einfach mal belohnen müsse. Wie groß der Stein war, der ihm mit dem Sieg vom Herzen gefallen ist? „Ich glaube das hat man hier im ganzen Pappelstadion gehört. Man leidet von Woche zu Woche. Die Freude überragt alles gerade. Man sieht nur strahlende Gesichter hier, das hatte man länger nicht mehr“, freute sich Lmcademali über den ersten Saisonsieg.
Die vor dem Spiel noch punktlose Westfalia erwischte gegen den Tabellen-16. Horst-Emscher (sechs Punkte) einen Traumstart. Nach einem katastrophalen Fehler in der Abwehr der Gäste ließ sich Wickedes Leif Otto nicht zweimal bitten und brachte die Westfalia früh in Front (3.). „Den macht er natürlich gut weg, aber wir laden den Gegner einfach ein. Nicht ohne Grund hat Wickede vorher erst einmal geführt. Und gegen uns das zweite Mal“, kommentierte Horst-Emschers Trainer Niklas Zacharias sichtlich enttäuscht.
Das frühe Führungstor beflügelte die Lmcademali-Elf und setzte den Glauben frei, an diesem Tag endlich den ersten Sieg einzufahren. Frank Sagesse Sonna Nanfack verteilte die Bälle auf der Sechs, Joao Filipe da Silva Macedo zeigte immer wieder sein feines Füßchen und der 41-jährige Spielertrainer Christian Fröse räumte hinten das Gröbste weg. Und: Brachte die Westfalia in der 25. Minute mit 2:0 in Front. Und wie! Mit seinem starken linken Fuß schlenzte er eine Ecke direkt ins Tor der Gäste. Die Rettungsversuche auf der Linie waren vergeblich.

„Ich merke schon meine 41 Jahre. Es war nicht schlecht, aber es ist auch noch Luft nach oben“, gab sich Fröse ganz bescheiden. Während die Wickeder befreit aufspielten, häuften sich auf der Gegenseite die Frust-Situationen. In der 30. Minute dezimierte sich der Gast aus Gelsenkirchen dann selbst. Nach einem Zweikampf soll Ahmed Dilek nachgetreten haben und flog mit der Roten Karte vom Platz. Und es sollte noch besser kommen. Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte Marvin Pietryga auf 3:0 (49.).
Doch in der Situation, in der sich die Wickeder befinden, sorgt selbst ein 3:0 plus nummerische Überzahl nicht für ein beruhigendes Gefühl auf der Tribüne. „Unnötig dann noch der Spielverlauf. Und dann kommen wieder die Gedanken. Das war glaub ich am schlimmsten heute“, berichtete Westfalia-Coach Lmcademali. Trotz der Treffer von Furkan Kocagöz (67.) und Alkan Talas (88.) brachten die Wickeder den Sieg über die Ziellinie. „Die Jungs haben alles reingehauen, ich bin einfach nur glücklich“, fasste Lmcademali zusammen.
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