Westfalia Huckarde kegelt Bövinghausen in Wahnsinns-Spiel raus Türkspor mit Machtdemonstration

Huckarde kegelt Bövinghausen in Wahnsinns-Spiel raus: Türkspor mit der Machtdemonstration
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Was für ein Wahnsinn! In einem höchst spektakulärem Schlagabtausch sicherte sich Westfalia Huckarde am Freitagabend das Ticket für das Viertelfinale und schickte den TuS Bövinghausen nach Hause. 6:5 gewann der Bezirksligist im entscheidenden Duell - ein Spiel, das einer Achterbahnfahrt glich.

Westfalia Huckarde gewinnt gegen Bövinghausen

Die Ausgangslage vor diesem Duell war eindeutig. Beide verloren gegen Türkspor Dortmund, Huckarde allerdings deutlicher – die Westfalia musste gegen Bövinghausen zwingend gewinnen. Und beide Mannschaften spielten mit komplett offenem Visier.

Nach 20 sensationellen Minuten rauschte schließlich Huckarde ab in die Kurve zu seinen Fans, mit strahlenden Gesichtern und unüberhörbarem Jubelgeschrei. Einer wilden Fahrt, in der mal Huckarde, mal Bövinghausen Vorteile hatte, war es Huckardes Daniel Karunaratna, der Sekunden vor dem Abpfiff zum 6:5-Endstand traf.

Zuvor hatten sowohl Huckarde als auch Bövinghausen geführt, beide Mannschaften hatten aber auch stets die passende Antwort parat. Als Ilker Algan innerhalb weniger Momente und nur eine Minute vor dem Ende von 3:5 auf 5:5 aus TuS-Sicht stellte, schien alles klar. Das letzte Wort aber gehörte Huckarde.

Großer Ärger beim TuS Bövinghausen

„Für uns gab es aufgrund der Ausgangslage nur Sekt oder Selters. Es war aber schön zu sehen, dass Risiko gepaart mit spielerischer Qualität bei uns zum Erfolg geführt haben“, berichtete Huckardes-Trainer Mathias Tomaschewski inmitten seiner jubelnden Mannschaft: „Vor den Jungs kann ich nur den Hut ziehen, es war eine Sache des Willens.“

Gigantischer Frust hingegen auf der anderen Seite. Ausgerechnet Dortmunds Hallen-Ikone Dimitrios Kalpakidis war es, der den Ball vor dem Karunaratna-Tor verlor - gut möglich, dass es sein letzter Auftritt in der Helmut-Körnig-Halle gewesen ist.

Und auch Bövinghausen-Trainer Danny Voß war fuchsteufelswild: „Es kann nicht sein, dass wir die Tore so kassieren. Da ist jeder nur mit sich selbst beschäftigt. Wir wollten unbedingt ins Viertelfinale einziehen. Das ist brutal ärgerlich, einen Bezirksligisten musst du eigentlich schlagen.“

Gegen Türkspor Dortmund, hier mit Rilind Hetemi und Mehmet Kaya, war kein Kraut gewachsen.
Gegen Türkspor Dortmund, hier mit Rilind Hetemi (l.) und Mehmet Kaya, war kein Kraut gewachsen. © Stephan Schuetze

Zuvor war es eine Machtdemonstration, die Türkspor Dortmund in der Helmut-Körnig-Halle anbot. Der Regionalligist und Titelverteidiger zeigte ganz, ganz viel – aber keine Blöße. Das 5:1 über den TuS Bövinghausen war ebenso dominant und souverän wie der nachfolgende 7:0-Erfolg über Westfalia Huckarde. Kein anderes Team erreichte den Sonntag in derart souveräner Manier.

Was besonders ins Auge stach: Türkspor hatte eine extrem homogene Mannschaft auf dem Feld. Egal, wer auf dem Feld stand – das Niveau war hoch. Den Auftakt gegen Bövinghausen gestaltete der Regionalligist sehr kontrolliert, legte sich Bövinghausen förmlich zurecht und schlug dann eiskalt zu. Fünf verschiedene Torschützen beim 5:1 untermauern die Ausgeglichenheit des Kaders.

Bernad Gllogjani bester Türkspor-Schütze

Auch gegen Huckarde gewann Türkspor lässig, schoss sich langsam warm für den Sonntag. Drei Mal allein traf Bernad Gllogjani, der noch Chancen auf die Torjägerkanone hat: Er steht bei 15 Treffern, Ilyas Khattari vom FC Brünninghausen ist mit 20 Toren Führender. Ansonsten zeigten Ilias Anan, Mehmet Kaya und Steven Kodra, dass die Teilnahme an der Baller League extrem wertvoll ist für das Hallen-Spektakel in der Endrunde. Gegen sie war kaum ein Kraut gewachsen.

„Wir haben gezeigt, wie ernst wir dieses Turnier nehmen. Wenn wir hier sind, dann wollen wir das Ding auch gewinnen“, gab Hallen-Coach Bülent Kara zu Protokoll. So wie seine Mannschaft spielte, ist sie das Team, das es auf dem Weg zum Titel zu schlagen gilt.