Sechs Spieltage lang zeigte Westfalia Huckarde die perfekte Saison in der Bezirksliga 10 – und das, obwohl mit Torjäger Dustin Singh einer der besten Bezirksliga-Fußballer der Region seit dem zweiten Spieltag schwer verletzt nicht mehr zum Einsatz kam.
Trotzdem gewannen die Huckarder weiter. Erst am Sonntag gab es den ersten kleinen Dämpfer. Beim SC Weitmar kassierte die Westfalia in der Nachspielzeit den 3:3-Endstand. Es ist der erste Punktverlust.
„Es fühlt sich an, als hätten wir verloren“, sagte Huckardes spielender Sportlicher Leiter Tim Babosek am Tag nach dem Unentschieden. Babosek selbst, zuvor als Außenverteidiger unterwegs, ist es, der Singh im Sturmzentrum ersetzt.
Trotzdem sei er „absolut erleichtert“, dass es nun den ersten Rückschlag gegeben habe – schließlich wächst mit jedem Sieg auch die Ungewissheit vor dem, was passiert, wenn man mal stolpert.
Mit Babosek im Angriff hat sich das Spiel der Westfalia verändert. Der große und körperlich starke Fußballer fungiert vor allem als Wandspieler, macht die Bälle fest und legt sie auf die schnellen Außenspieler ab – dass er das kann, bewies Babosek schon mehrfach bei den Hallenstadtmeisterschaften.
Westfalia Huckarde: Tim Babosek ersetzt Dustin Singh
„Ich bin nicht der Vollstrecker wie Dustin“, weiß er. Singh – schnell, dribbelstark und eiskalt vor dem Tor – fehlt der Westfalia sehr. Als Beispiel nennt Babosek die Standardsituationen am Sonntag gegen Weitmar: „Ich bin überzeugt, dass Dustin einen davon gemacht hätte.“
Trotzdem sind die Huckarder natürlich zufrieden mit ihrem Saisonstart und der Tabellenführung. Trotz des Singh-Ausfalls stellen sie nach Weitmar (mit dem TuS Harpen) die beste Offensive der Liga. „Das hätten wir so nicht gedacht. Das zeigt, wie wir uns als Team entwickelt haben“, sagt Babosek. Die Tore verteilen sich auf andere Spieler, Luca Klecz und Alexander Kelch durchlaufen etwa gerade einen Entwicklungssprung.

Allerdings: Mit einem großen Vorsprung wurde der Top-Start nicht belohnt. Trotz erst zwei liegengelassenen Punkten hat Westfalia Huckarde Harpen und BG Schwerin im Nacken, nur drei Zähler beträgt der Abstand.
„Ich glaube nicht, dass man viel verlieren kann“, sagt Babosek, der davon ein stückweit überrascht ist. Viel erlauben dürfe man sich nicht. Gerade die ersten sechs Mannschaften hätten eine hohe Qualität – danach gebe es ein gewisses Gefälle in der Bezirksliga 10.
Westfalia Huckarde gegen VfB Günnigfeld
Auf die Huckarder warten nun die nächsten Prüfsteine. Gegen Harpen und Schwerin geht es Ende Oktober und Mitte November. „Das wird richtungsweisend sein“, glaubt Babosek.
Entscheidend seien aber die Spiele gegen vermeintlich schwache Mannschaften wie Ortsrivale BW Huckarde oder Huckardes nächstes Gegner VfB Günnigfeld (12.). „Wer die unterschätzt, steigt am Ende nicht auf“, sagt Babosek.