Die Halle Kreuzstraße wird zum Schreck der Mit-Favoriten bei der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft. Noch vor den Entscheidungsspielen sind der ambitionierte A-Ligist Westfalia Dortmund und auch der starke Landesligist und Vorjahres-Viertelfinalist FC Roj am letzten Zwischenrunden-Tag ausgeschieden.
Damit verpassen beide Klubs die Überkreuzspiele, über die die Endrunde erreicht werden muss. Die Westfalia unterlag überraschend den SF Sölderholz (1:2) aus der Kreisliga A und weniger überraschend Bezirksligist Westfalia Huckarde (1:3).
„Klar, wir haben uns das anders vorgestellt. Wir haben heute einfach nicht abgeliefert. Das war, glaube ich, die schlechteste Hallen-Leistung, die wir bisher abgeliefert haben“, sagte Vereinsgründer und Spieler Maurice Temme.
FC Roj scheidet gegen Hörder SC aus
Roj bezwang zwar Liga-Konkurrent Hombrucher SV mit 2:0, unterlag allerdings im abschließendem Gruppenspiel dem plötzlich furios aufspielenden Hörder SC mit 1:4. Hörde hatte gegen Hombruch mit 0:4 verloren. Der Dreiervergleich ergab: Der FCR ist ausgeschieden.
„Wir sind unglücklich darüber, dass wir gescheitert sind. Wir konnten unsere Leistung nicht abrufen. Es ist eine große Enttäuschung“, sagte Roj-Spieler Mücahit Deniz.
Die A-Ligisten Sölderholz und Hörde streiten sich mit Hombruch und Huckarde um die drei Endrunden-Tickets. Ein Kreisligist aus der Halle Kreuzstraße schafft es damit definitiv in die Helmut-Körnig-Halle.
Endrunden-Stimmung in der Halle Kreuzstraße
Schon gegen 16 Uhr herrschte echte Endrunden-Atmosphäre in der Halle Kreuzstraße. Die Sportfreunde Sölderholz schickten sich an, Westfalia Dortmund herauszufordern – unterstützt vom lautstarken Sölderholz-Fanblock.
Die Spieler des A-Ligisten zahlten es ihrem Anhang zurück. Mit einer unglaublich disziplinierten, zweikampfstarken und nicht zuletzt fußballerisch überzeugenden Leistung brachten sie der Westfalia ihre zweite Niederlage im Turnierverlauf bei.

Die Westfalia hingegen fand kaum zu ihrem Spiel, das sie im Vorjahr noch in die Endrunde gebracht hatte. SF-Torwart Robin Golisch musste zwar zweimal gegen Justin Neiß parieren, im Gegenzug vergab Justin Nordberg die erste Sölderholzer Chance. Kurz darauf scheiterte Marvin König an Westfalia-Schlussmann Thorben Fühner.
Dann die ersten Tore: Nach einer der kurzen Verschnaufpausen stellte Nordberg per Doppelpack auf 2:0. Die Westfalia wurde hektisch. Auch während einer zweiminütigen Überzahl – Lukas Bittner saß eine Zeitstrafe ab – gelang dem Temme-Klub kein Treffer. Als die Unterzahl 90 Sekunden vor Ende überstanden war, jubelte die SF-Bank schon wie andere Vereine über den Endrunden-Einzug.
Auch Westfalia Huckarde schlägt Westfalia Dortmund
Kurz darauf begann das ganz große Zittern: Neiß zirkelte den Ball an Golisch vorbei zum 1:2 in die Maschen. Doch Sölderholz blieb ruhig, Patrick Johann stellte sogar beinahe auf 3:1. Es blieb aber beim 2:1 – und einem frenetischen Jubellauf der Sportfreunde über das Feld in Richtung eigener Fans. „Sölderholz hat es wirklich stark gemacht“, sagte Temme.
Damit war klar: Verliert der junge Klub das Westfalia-Duell gegen Huckarde, ist am Samstag nach nur zwei Spielen Schluss. Und so kam es. Luca Klecz erzielte nach nur sieben Sekunden das 1:0 für Huckarde.
Von einem „Nackenlschlag“ sprach Maurice Temme. „Wir hatten uns vorgenommen, so lange wie möglich das 0:0 zu halten und dann irgendwann den Lucky-Punch zu setzen. Dann gehst du ganz verdient als Verlierer runter. Wir werden uns jetzt auf die Liga fokussieren“, sagte er.

Auch im zweiten Spiel erreichte Westfalia Dortmund, das ohne den in der Vorrunde starken David Schmidtkötter antrat, nicht ihr Leistungsmaximum. Enrico Mertens traf mit zwei fast identischen Treffern in der elften und zwölften Minute doppelt. Vom dazwischenliegenden Anschluss von Justin Neiß hatte sich der Bezirksligist nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Nach dem 1:3 begann Westfalia Dortmund zu schwimmen. „Huckarde, Huckarde!“ brüllten weite Teile der Halle Kreuzstraße. Huckarde brachte mit einer erneut disziplinierten und konstanten Leistung den Sieg ins Ziel.
FC Roj: Rote Karte gegen Florian Juka
Für den FC Roj hatte der Tag eigentlich positiv begonnen. Maurice Bokemueller (2.) und Amine Ennaji (20.) sorgten für den Sieg gegen Hombruch – eigentlich hatte man dieses Duell als Spiel um den Gruppensieg erwartet.
Allerdings überzeugte Roj, bei dem Santiliano Braja für Pjer Radojcic ins Team gerückt war, auch hier nicht richtig. Die zweifelsohne vorhandene spielerische Qualität führte nur selten zu gelungenen Kombinationen. Für den HSV vergaben Tim Schrade, Christian Bernhard und Kevin Mattes beste Chancen.

Gegen Hörde, das um seine letzte Chance auf das Weiterkommen wusste, verlor der Landesligist dann völlig den Faden und geriet schnell in Rückstand. Auch das zwischenzeitliche 1:2 verunsicherte den HSC nicht, der den 4:1 und damit das Erreichen der Entscheidungsspiele ins Ziel rettete.
Wenige Sekunden vor dem Ende wurde es dabei unschön: Roj-Spielführer Florian Juka, eigentlich ein starker Hallenspieler, sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Er hatte den Ball in Richtung eines Gegenspielers geworfen.