So ist das, wenn man dominanter Spitzenreiter in seiner Liga ist. Da hat man nicht nur Freunde. Und das gilt auch in der Kreisliga C. Das letzte Meisterschaftsspiel hat Westfalia Dortmund am 4. Dezember des vergangenen Jahres bestritten. Das nächste folgt am 5. März. Dazwischen gab's mehr als genug Absagen und Ausfälle. Und bei Gegnern für Freundschaftsspiele wird der C-Ligist mehr und mehr nur noch außerhalb von Dortmund fündig.
Maurice Temme, der Spielertrainer von Westfalia Dortmund, ist nicht enttäuscht oder sauer über die Situation. Man müsse sich einfach damit abfinden, so Temme. Worum geht's denn eigentlich? Darum, dass viele Vereine einfach keine Lust mehr hätten, zum zweiten Mal eine zweistellige Niederlage zu kassieren, wenn sie bereits das Hinspiel hoch verloren haben, so Temme. Das Torverhältnis von 160:7 sagt natürlich alles darüber aus, wieviel Tore die Dortmunder im Schnitt erzielt haben.
Die letzte Absage erhielt Spielertrainer Temme am 12. Februar. Da sagte der TuS Körne III ab, es hätte das letzte Rückrundenspiel sein sollen. Begründung aus Körne. Zu wenig Spieler.
Die Partien gegen TuS Neuasseln III, SG Gahmen III und Alemannia Scharnhorst II waren sowieso ausgefallen, da diese drei Mannschaften sich vom Spielbetrieb zurückgezogen hatten. Dazu wurden aber auch noch die Spiele gegen SC Husen-Kurl III, FC Merkur und zuletzt gegen TuS Körne III abgesagt. Ein geregelter Spielbetrieb sieht anders aus. „Es ist natürlich schwierig unter diesen Umständen, die Jungs zu motivieren", erklärt Maurice Temme, der auf der Suche nach Testspielgegnern ebenfalls auf Beton stößt. Zumindest im Dortmunder Raum. Dafür aber Verständnis hat. „Wenn bei uns die Spiele ausfallen, haben die anderen Vereine ja nicht unbedingt auch spielfrei. Und in der Woche sind die Plätze oft belegt, da sich die Vereine die Anlagen oft teilen. Es ist wirklich schwierig, Gegner zu finden."
Temme machte aus der Not eine Tugend, was aber auch mit großem Aufwand verbunden ist. Da sich in Dortmund selbst kaum noch Gegner finden lassen, weicht er ins Umland aus, spielt beim LFC Laer, beim FC Kray, beim BW Büderich oder bei BG Schwerin.
Er könne auch ein wenig verstehen, warum die Vereine ihre Spiele in der Meisterschaft absagen würden, so Temme: „Ich selbst würde es aber niemals machen. Dann dürften wir auch nicht im Kreispokal gegen den einige Klasse höher spielenden Westfalenligisten BSV Schüren spielen. Deshalb bin ich auch froh, dass es Vereine wie den FC Dortmund 18 gibt. Die wussten natürlich, dass sie hoch verlieren würden, trotzdem haben sie ein Ziel gehabt, haben mitgespielt", lobte Temme den Tabellen-Elften. Am Schluss stand es 12:2.
Der Blick geht nach vorn. Am 5. März findet das Topspiel beim Tabellenzweiten VfB Lünen III statt. „Hoffentlich", schmunzelt Temme. Und dann schaut der Spielertrainer schon auf die kommende Saison. Da steht an erster Stelle natürlich der Aufstieg in die Kreisliga A, danach der Kreispokal, in dem Westfalia Dortmund wieder lange dabei sein will. In diesem Jahr scheiterte man erst nach mit einem 0:2 gegen den Westfalenligisten BSV Schüren. Und wenn es gut läuft, dann wollen sie auch bei der nächsten Dortmunder Hallenfußball-Stadtmeisterschaft dabei sein. In diesem Jahr musste Westfalia Dortmund noch auf das Warsteiner Masters ausweichen.
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