Die Abgeklärtheit eines Jonas Schneck brachte den Underdog um die in der kalten Luft liegende Riesenüberraschung. Westfalia Dortmund, der C-Liga-Newcomer, machte es wie seine Wappentier und kämpfte wie die Löwen, hatte die besseren Chancen und verlor dennoch gegen einen Schürener Rumpfkader 0:2 (0:1).
Der Westfalenligist hatte nur noch den Sportlichen Leiter Mehmet Aslan auf der Bank. Dieser musste sogar noch spielen. Und doch beendete der BSV die Partie wegen einer Verletzung von Christian Bernhard.
Nichtsdestotrotz ändert das nichts daran, dass die C-Liga-Übermannschaft krasser Außenseiter war, selbst wenn die Qualität um den ehemaligen Oberliga-Spieler Maurice Temme für viele Ligen höher reicht. „Klar, die Breite fehlt noch, aber ich sehe uns schon auf Bezirksliga-Niveau“, sagte der Spieler, Kapitän und Vereinsvorsitzende Temme. „Heute habe ich keinen Unterschied zu Schüren festgestellt. Vielleicht hatten sie nur einen Ersatzspieler, weil sie uns nicht ernst genommen hatten.“ Das übrigen verneinte Schürens Präsident und Einmal-Trainer Peter Seifert: „Wir haben wirklich keine Leute mehr, alle verletzt und krank.“
Jonas Schneck vollendet cool
Durch eine starke Aktion von Arif Et, der den cool vollendenden Jonas Schneck in Szene setzte (45.), aber kam der BSV unbeschadet in die Pause. Stärker getroffen vollendete er das Spiel nach dem verletzungsbedingten Aus von Christian Bernhard (65.) und einer Gelb-Roten Karte gegen Mert Ergüven (86.). Ein weiterer sicheren Schneck-Abschluss (71.) reichte für am Ende neun Schürener.
Was bleibt aber ist der Eindruck eines starken Gegners. Schon beachtlich, wie schnell der neue Verein nicht nur eine 1. Mannschaft aufbaute, sondern auch mehrere Juniorenteams und einen Zuschauerstamm. 200 Neugierige sahen einen mutig aufspielenden C-Ligisten. Stark Michael Mensah über rechts. Er hatte gleich mehrere gute Chancen (21. und 65.). Bitte nur, dass er nach einer Notbremse gegen Mert Ergüven, der später ja auch runtermusste, Rot sah (75.).
Volkan Durmus (27.), Benyamin Kapucuoglu (30.), Nikola Salameh (43., 67.), Samuel Mensah (78.) und Marten (90.) verwerteten weitere Großchancen nicht. Diese Fülle zeigt, wie stark der Underdog war.
Nun war es wirklich schwierig, das Haar in der Suppe zu finden. Wenn Temme etwas mit seinen Mitstreitern klären könnte, dann wäre es das übertriebene Ausreizen von Grenzen. In der C-Liga macht der Westfalia keiner was vor. In höheren Ligen bei entsprechender Gegenwehr könnte eine Provokation schnell mal zum Feldverweis führen. Aber das war dann nicht das große Thema des Sonntags, sondern eher „der Hype“, den Temme um seinen Verein sieht. Da scheint etwas zu entstehen.
Kreispokal
Westfalia Dortmund - BSV Schüren 0:2 (0:1)
Westfalia: Fühner- M. Mensah, S. Mensah, K. Temme, Schweikert (68. Schlenkhoff), Kapucuoglu - Reuscheck, M. Temme, Lampka - Durmus Salameh (76. Marten)
Schüren: Senderovic - El-Moudni, Bernhard, Mönig, Hines (57. Aslan) - Ergüven, Jusufi - Et, Ersoy, Selmanaj - Schneck
Tore: 0:1 Schneck (43.), 0:2 Schneck (72.)
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