Seit Mittwoch (26. März) ist klar: Der TuS Bövinghausen wird aufgelöst. Die Löschung aufgrund des Insolvenzverfahrens ist bereits beim Vereinsregister hinterlegt.
Schnell hat die Stadt Dortmund die Nutzungsrechte für den Platz an der Provinzialstraße, den Bövinghausen genutzt hatte, nun neu vergeben.

„Die frei gewordenen Kapazitäten auf der Sportanlage Provinzialstraße werden ab dem 1. Juni dem Verein Westfalia Dortmund zur Verfügung gestellt werden“, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Damit bewahrheiten sich bereits länger kursierende Gerüchte, dass der 2022 gegründete und ambitionierte Klub in Bövinghausen heimisch werden könnte. Keinen Einfluss hat diese Entscheidung auf die laufende Nutzung der Anlage durch den FC Sandzak mit seinen zwei Senioren-Mannschaften.
Westfalia Dortmund übernimmt Platz des TuS Bövinghausen
Die Westfalia war in der ersten Saison ihres Bestehens auf dem Mendesportplatz untergekommen – der übliche Platz, auf dem neue Vereine nach ihrer Gründung kicken. Seit der Spielzeit 2023/2024 spielt die Westfalia auf der Anlage des TuS Rahm an der Westhusener Straße.
Eine Lösung, die keine Zukunft mehr hatte. Das Verhältnis zwischen beiden Klubs hatte mit der Zeit gelitten, sagt Westfalia-Gründer und -Vorsitzender Maurice Temme. Die Vereinbarung läuft im Sommer aus, eine Verlängerung sei für beide Seiten keine Option gewesen.
Westfalia Dortmund hat zehn Mannschaften
Temme begründet das vor allem mit dem Zustrom an Jugendspielern, den die Westfalia als klassischer Untermieter nicht mehr bewältigen kann. Teilweise habe der A-Ligist mit 40 Spielern auf einer Hälfte trainiert und sogar Jugendliche abweisen müssen.
Zehn Westfalia-Mannschaften nehmen aktuell am Spielbetrieb teil, davon sieben Junioren-Teams. Der Verein hat inzwischen also einen durchaus vorweisbaren Unterbau.

„Unser Ziel ist es, die Jugend zu fördern. Das konnten wir auf dem Platz des TuS Rahm nicht“, so Maurice Temme. Eine unfreiwillige Rückkehr zum Mendesportplatz habe gedroht, sagt er. „Da hätten wir von unseren 250 Mitgliedern 150 wieder abmelden können.“
Temme sagt: „Dementsprechend bin ich sehr glücklich darüber, dass wir langfristig auf der Bövinghausen-Anlage planen können. Als sich die Tür mit Bövinghausen geöffnet, waren wir sehr froh, dass die Stadt da an uns gedacht hat.“
Der Vereinsgründer und Spieler spricht von einem „Mega-Durchbruch“. Schon die gesamte Saison habe das Thema der anstehenden Platz-Suche die Westfalia, die sportlich aktuell strauchelt und den Bezirksliga-Aufstieg aus den Augen zu verlieren droht, beschäftigt.
Westfalia Dortmund: „Können uns komplett entfalten“
„Wir können uns komplett entfalten. Ich bin sehr dankbar, dass die Stadt an uns glaubt und uns das ermöglicht“, sagt Temme. Unsicher sei allerdings noch, welche Infrastruktur Westfalia Dortmund an der Provinzialstraße ab Juni genau nutzen kann.
Ob etwa die modernen und durch den TuS Bövinghausen errichteten Kabinen bestehen bleiben, sei aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens noch offen. Vieles von dem, was Bövinghausen in Eigenregie errichtet hat, könnte demnach zur Insolvenzmasse zählen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. April 2025.