Westfalia Dortmunds Intelligenz-Spruch ist respektlos Klub benötigt Respekt und Zuneigung

Westfalia Dortmunds Intelligenz-Spruch ist respektlos: Klub benötigt Respekt und Zuneigung
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RN-Reporter Alexander Nähle.

Nein, ein exklusives Recht auf den Löwen hat kein Dortmunder Verein. 1860 München, Eintracht Braunschweig, irgendwann auch Bayer Leverkusen nennen sich nach der Raubkatze. In den US-Sportarten haben auch viele Lions ihr Revier.

Wenn sich jetzt Westfalia Dortmunds Vorsitzender und Trainer Maurice Temme und seine Gesprächspartnerin, die wir als seine Ehefrau vorgestellt bekamen, auf dem eigenen Youtube-Kanal über einen vermeintlichen Exklusiv-Anspruch der Dortmunder Löwen aus Brackel lustig machen, hätte das mit einem satirischen Ansatz ja sogar lustig werden können. So gehört das aber offenbar nur zur gewollten Art, zu sticheln – der Aufmerksamkeit wegen. Zum Hintergrund: Westfalia hat einen Löwen als Wappentier.

RW Barop als „asozial“ bezeichnet

Den Fairnesspreis wollte Westfalia Dortmund auch nie. Wenn aber die Fragerin den Dortmunder Löwen die Intelligenz abspricht und sagt „von der Intelligenz sind sie sowieso nicht geprägt“, der Macher des Vereins ungerührt zuhört und antwortet, als sei dies die normalste Sache der Welt, ist das eine unlautere Beleidigung.

Und es ist sehr wohl ein Unterschied, ob es natürlich zu kritisierende Schmähplakate vermutlich aus den Reihen des erweiterten Brackeler Löwen-Anhangs sind, oder ob im Beisein eines Vorsitzenden im offiziellen Vereinskanal unwidersprochen eine Beleidigung fällt.

Diese steht zwar unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Aber diese Beurteilung steht den Temmes weder moralisch noch inhaltlich zu und ist nur noch unangemessen respektlos. Eher passt doch die Frage, wie intelligent es ist, solch einen Schwachsinn zu senden. Das ist weder witzig noch provokant, sondern einfach nur eine schlechte Entgleisung. Dazu passt ein Zitat von Temmes Gattin aus einer früheren Sendung, als sie RW Barop als „asozialsten Verein der Liga“ bezeichnete.

Westfalia benötigt für den Erfolg Respekt und Zuneigung

Gerne sieht sich Westfalia zum Teil sogar zu Recht mit seiner Ausrichtung in der Breite und sehr guten Fußballern in der Spitze als Vorbild in Sachen Neuaufbaus eines neuen Vereins. Auch Youtube-Kanäle und weitere Auftritte können viel Positives bewirken. Und natürlich muss der Zuhörer nicht alles ernst nehmen. Aber hier überschreiten Menschen Grenzen, die nicht in das Gesamtbild des Dortmunder Amateurfußballs passen.

Ich frage mich, was Westfalia Dortmund neben des schlichten Erhaschens von Aufmerksamkeit damit bezweckt. Um Erfolg zu haben, benötige ich doch Respekt und sogar Zuneigung der Leute. Mit solch einem Gehabe, das zu manchen unnötigen Sticheleinen von oben herab der Familie Temme passt, wird der Verein vielleicht viele Punkte sammeln, aber keinen Platz in den Herzen der immer noch oft zusammenhaltenden Dortmunder Fußballfamilie finden. Westfalia Dortmund wird sonst als ein kaltes, seelenloses, von einer Familie abhängiges Konstrukt in die Geschichte eingehen.

Maurice Temme weiß, was Fairness bedeutet

Oder aber, Westfalia geht auf andere Vereine zu. Sie müssen nicht jedermanns Liebling sein, dürfen kämpferisch wie Löwen auftreten und gerne auch mal etwas frotzeln. Maurice Temme ließ ja in seiner Vergangenheit und zuletzt mit Anerkennung für einige Gegner erkennen, dass er natürlich weiß, was Fairness bedeutet.

Wenn er und seine Getreuen aber meinen, ständig Grenzen überschreiten zu müssen, fällt mir doch noch ein passendes Löwenbild, ein weltbekanntes Lied, ein: „The lion sleeps tonight“. Möge dieser Löwe dann gerne auch mal schlafen, wenn andere Youtube-Videos drehen.