„Waren die stärkste Mannschaft“ bei Hallenmasters Beste Torhüterin kommt aus Eichlinghofen

Lesezeit

Die Frauen des BVB 09 setzten sich wie von vielen erwartet im Finale der Signal Iduna Hallenmasters mit 4:1 gegen den Landesligisten TV Brechten durch und holten sich bei ihrer ersten Teilnahme gleich den Titel des Hallenstadtmeisters. Dritter wurde der TuS Eichlinghofen, der sich im kleinen Finale mit 6:4 nach Achtmeterschießen gegen den Titelverteidiger Eintracht Dorstfeld durchsetzen konnte.

Drei der vier Viertelfinals verliefen eher unspektakulär, ehe die Partie zwischen dem SV Berghofen und TV Brechten aber an Dramatik kaum zu überbieten war. Der TuS Eichlinhofen setzte sich ohne Probleme gegen den SV Körne 83 durch. Durch einen Blitzstart schockte der TuS den SV: Bereits nach 18 Sekunden brachte Maren Pisch die Südlichen mit 1:0 in Führung. Nur zwei Minuten später erhöhte Nicole Bronder auf 2:0, ehe Bianca Möschter das 3:0 gelang. Noch deutlicher besiegte Eintracht Dorstfeld die SF Sölderholz. Gegen die ängstlich agierenden Sölderholzerinnen gelang dem Titelverteidiger ein klarer 4:0-Erfolg. Isabel Marie Nowak gelang ein Doppelpack, die weiteren Tore steuerten Kapitänin Caterina Mannino und Lisa Maria Diwisch bei.

Der Turnierfavorit BVB 09 ließ dem A-Ligisten Ay Yildiz beim 8:0-Erfolg nicht den Hauch einer Chance. Ana Zabell (2), Julia Gödecke, Mia Bedarf, Kimberly Becker, Mandy Reinhardt, Ana Teresa Schönenberg und Vanessa Kuhl trafen für die Borussia. Für die Sensation des Turniers sorgte dann der TV Brechten. Angetrieben von seinen zahlreichen, lautstarken Fans warfen die Brechterinnen in einem dramatischen Spiel den SV Berghofen aus dem Turnier, der mit einem Mix aus seinem Regionalliga und seinem Westfalenligateam angetreten war.

Dana Albrecht war mit einem Doppelpack die Matchwinnerin, obwohl sie noch einen Achtmeter vergab. Salma El Masaoudi, die mit insgesamt dreizehn Treffern die erfolgreichste Torschützin des Turniers wurde, brachte Berghofen mit 1:0 in Führung (7.). Vanessa Krings glich für Brechten zum 1:1 aus (8.). Drei Minuten vor dem Ende sorgte Dana Albrecht für die 2:1-Führung des TVB, die Salma El Masaoudi noch egalisieren konnte (10.). 38 Sekunden vor dem Ende brachen dann bei den Brechtener Fans alle Dämme. Mit ihrem zweiten Treffer zum 3:2-Endstand sorgte Dana Albrecht für kollektiven Freudentaumel im Lager der Brechtenerinnen. „Es war eine zerfahrene Partie. Brechten hat unsere Fehler eiskalt bestraft“, sagte ein sichtlich konsternierter Ali Demirönal (Trainer des SV Berghofen) nach der Begegnung.

Im ersten Halbfinale besiegte dann der TV Brechten den TuS Eichlinghofen mit 3:1. Mounira Kassem brachte den TuS nach fünf Minuten mit 1:0 in Führung und ließ die „Südlichen“ lange von einem Finaleinzug träumen. Aber angetrieben von seinen lautstarken Fans drehte der TV Brechten in der Schlussphase noch die Partie und gewann mit 3:1. Zunächst gelang Luise Charlotte Ehrich mit einem technisch feinen Tor per Hacke der Ausgleich zum 1:1 (9.), ehe in der Schlussminute Jaqueline Nolte und Clarissa Menga mit ihren beiden Treffern für den Finaleinzug des TV Brechten sorgten. „Die Niederlage ist schmerzlich, wir haben dem starken Gegner lange Paroli geboten“, sagte Eichlinghofens Co-Trainerin Jessica Monterdez nach dem Abpfiff.

Barbara Patricia Greiwe feiert mit ihrem Eichlinghofer Team den Titel der besten Torhüterin.
Barbara Patricia Greiwe feiert mit ihrem Eichlinghofer Team den Titel der besten Torhüterin. © Stephan Schuetze

Im zweiten Halbfinale stellte Vanessa Kuhl bereits nach 41 Sekunden mit dem Tor zum 1:0 die Weichen auf Sieg für den BVB. Marie Grothe, Mia Bedarf mit einer tollen Einzelleistung sowie Vanessa Kuhl mit ihrem zweiten Treffer zum 4:1-Endstand sorgten für die weiteren Treffer der Dortmunderinnen. Für die unterlegenen Dorstfelderinnen erzielte Borussias Abwehrspielerin Kimberly Becker den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2. „Borussia ist einfach unheimlich abgeklärt. Mit dem Erreichen des Halbfinals haben wir unser Ziel erreicht,“ sagte Eintracht Dorstfelds Trainer Marcus Schwarz.

Im kleinen Finale um Platz drei und vier hatte der TuS Eichlinghofen gleich drei Mal Grund zur Freude: Zunächst gab es einen 6:4-Erfolg nach Achtmeterschießen über Eintracht Dorstfeld. Dann wurde dieser Erfolg noch mit einem Preisgeld über 750 Euro versüßt und zum guten Schluss wurde die Torhüterin des TuS Eichlinghofen Barbara Patricia Greiwe noch mit dem Titel der besten Torhüterin der Hallenstadtmeisterschaften geehrt.

Die Spielerinnen de TV Brechten feierten ihren zweiten Platz mit den Fans.
Die Spielerinnen de TV Brechten feierten ihren zweiten Platz mit den Fans. © Stephan Schuetze

Im großen Finale standen sich dann der BVB 09 Dortmund und der TV Brechten gegenüber. Auf der Tribüne hatten zunächst die Fans des TV Brechten klar die Oberhand und unterstützten ihr Team wesentlich lauter als der Frauenfußball Fanclub seinen BVB. In der intensiven Partie warfen sich die Brechterinnen in jeden Zweikampf, mussten sich aber der individuellen Klasse der Borussinen beugen und unterlagen am Ende mit 1:4. Mit einer feinen Einzelleistung und einem unnachahmlichen Schuss aus der Drehung sorgte Marie Grothe für das 1:0 der Borussinnen (6.).

Zwei Minuten später erhöhte Ana Zabell auf 2:0 (8.). Als Dana Albrecht dann zwei Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer zum 2:1 gelang, stand die Halle Kopf. Aber die Borussinnen behielten einen klaren Kopf und erzielten durch Vanessa Kuhl, die mit Ihrem zwölften Treffer zum 3:1 traf und Mandy Reinhardt noch zwei weitere Treffer zum 4:1-Endstand. Danach war der Jubel groß aufseiten der Akteurinnen des BVB, der sich gleich bei seiner ersten Teilnahme den Titel sichern konnte.

Trainer Nico Klotz ist stolz auf sein Team

„Ich bin stolz auf mein Team und zufrieden mit der Leistung. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber die individuelle Klasse des BVB war einfach zu stark“, äußerte sich Brechtens Trainer Nico Klotz. Groß war der Jubel bei Dortmunds erfolgreichster Torschützin Vanessa Kuhl: „Es ist cool als gebürtige Dortmunderin gleich bei der ersten Teilnahme mit dem BVB den Titel zu holen“, freute sich die sympathische Angreiferin. Auch Trainer Thomas Sulewski strahlte nach dem Titelgewinn über das ganze Gesicht: „Wir waren die stärkste Mannschaft und haben das Turnier vollkommen verdient gewonnen. Der TV Brechten hat uns ordentlich gefordert. Ich bin rundum zufrieden mit dem Turnierverlauf“, lautete sein Fazit.

Dortmunder Hallenmasters 2023 der Frauen: Das große Finale im Livestream aus der Halle Huckarde

Dortmunder Hallenmasters 2023 der Frauen: Mehr als 100 Bilder aus den Vorrundenhallen

Dortmunder Hallenmasters 2023 der Frauen: BVB schießt Vogel ab - Das sind die Endrundengruppen