Vor dem Frohlinde-Spiel präsentiert Türkspor Dortmund neuen Trainer - Die Wahl überrascht

Mit einem Blick auf die Tabelle sind die Rollen schnell verteilt: Türkspor ist Zweiter und hat den torgefährlichsten Angriff, während Frohlinde als 13. die zweitmeisten Treffer kassiert hat. Also ist der Sieg nur eine Frage der Höhe? „Wir sind gewarnt. Frohlinde hat letzte Woche seit langer Zeit mal wieder gewonnen“, mahnte TSD-Keeper Muhammed Acil am Freitagnachmittag. Er wusste aber auch: „Auf dem Papier sind wir der Favorit, und diese Rolle nehmen wir auch gerne an.“

Mo Acil, Ömer Akman und Mehmet Akcay nicht mehr das Trainer-Trio

Acil tritt am Sonntag aber nicht mehr in Doppelfunktion an: Nur noch als Schlussmann, nicht mehr neben Ömer Akman und Mehmet Akcay als Teil des Trainer-Trios, das sich seit dem Abgang Sebastian Tyralas dieses Amt teilte. Am Freitagnachmittag wusste Acil aber noch nicht, dass er am Sonntag nicht mehr als Trainer gebraucht wird. Erst am Freitagabend hatte Türkspor verkündet, dass Robert Podeschwa neuer Trainer des Landesligisten wird.

Für eine Stellungnahme zur Verpflichtung Podeschwas war Türkspors Vorsitzender Dr. Akin Kara am Freitag nicht zu erreichen.

Türkspor Dortmund hat die Qual der Wahl

Die Nachricht für die Öffentlichkeit vom neuen Trainer übernahm das TSD-Presseteam per Facebook noch am späten Freitagabend. „Mit Podeschwa steht ein erfahrener Coach an der Linie vom TSD2000. Sowohl als Trainer und auch als Spieler hat Robert Podeschwa verschiedene Ligen im Dortmunder Amateurfußball durchlebt. Er wird unserer Mannschaft die richtigen Impulse geben, davon ist sich Hr. Dr. Akın Kara sicher“, ist zu lesen.

Wie lange Podeschwa Trainer des Landesligisten bleiben wird, ist aber noch unklar. In den sozialen Medien stellte der Klub aus dem Norden Dortmunds Podeschwa als Interimstrainer vor. Der Klub scheint weiterhin auf der Suche nach einer langfristigen Lösung.

Podeschwa war als Fußballer extrem erfolgreich. Unter anderem beim VfR Sölde, der damals in der dritthöchsten deutschen Liga, der Oberliga kickte. Als Trainer musste er erst beim Bezirksligisten SC Dorstfeld gehen, später beim klassengleichen Klub Westfalia Huckarde. Am Sonntag erst trennten sich seine Wege mit denen des A-Ligisten Hörder SC - aufgrund von Erfolgslosigkeit. Das Team rangiert aktuell auf einem Abstiegsplatz. Jetzt bekommt Podeschwa die große Chance, mit Türkspor in die Westfalenliga aufzusteigen.

Die Verpflichtung überrascht etwas, hatte am Wochenende Türkspor noch den türkischen WM-Star Ilhan Mansiz zu Gast auf der Anlage und ihn als möglichen Trainer ins Gespräch gebracht. Einen Kandidaten, der schon bei Besiktas Istanbul Co-Trainer war. Jetzt präsentiert der Klub einen Coach, der am vergangenen Sonntag noch in der A-Liga an der Linie stand und im Anschluss gehen musste. Ein mutiger Schritt.

Gegen Frohlinde hat der neue Coach gleich ein personelles Luxusproblem. „Alle Spieler sind fit und bereit. Santi Braja ist wieder voll im Saft, und auch Nino Saka ist wieder dazugestoßen und ist eine Alternative“, sagte Acil am Freitagnachmittag. Aber Acil und Co. müssen ja nicht mehr entscheiden, wer spielen darf. Sie stehen Podeschwa natürlich beratend zur Seite. Und der Torhüter von Türkspor Dortmund ist nicht böse, dass er sich wieder ausschließlich auf den Job des Spielers konzentrieren darf.