Der ASC 09 Dortmund als Sprungbrett für Trainertalente. In den Reigen mit Hannes Wolf (heute DFB), Daniel Rios (BVB U19) und Adrian Alipour (Regionalliga, zuletzt RW Koblenz) reiht sich jetzt ein junger Mann ein, dessen Namen im Dortmunder Amateurfußball eher nur Insider kennen. Aber der Sprung ist beachtlich und zeugt von enormer Kompetenz und Ausstrahlung.
Ein paar Spiele trainierte Jordanis Bairaktaridis (27) nur die Reserve der Aplerbecker. Den Absturz aus der Bezirksliga konnte auch eher nicht verhindern. Aber mit dieser zwar bemühten, aber nicht ligatauglichen Mannschaft hätte es wohl auch keiner seiner heute prominenten Vorgänger geschafft. Vorbei, der Blick geht nach vorne.
Der große VfL Bochum verpflichtet den jungen Coach als Co-Trainer des Frauenteams, das sich zum Ziel gesetzt habe, aus der Regionalliga West in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Bairaktaridis berichtet, dass die ehemalige Nachwuchs-Nationalspielerin Kyra Malinowski von der SGS Essen zum VfL wechsele und erste Trainerin werde. „Ich hatte mit ihr schon mehrfach gesprochen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihr.“
Dazu gelang es dem Neu-Coach als ersten Coup, seine Ex-Spielerin Ann-Catherin Kufner, die zuletzt für den SV Berghofen spielende Ex-Gladbacherin, für das neue Bochumer Trainerteam zu gewinnen. Daran ist zu erkennen, so ganz unbekannt ist Bairaktaridis in Dortmund doch nicht.

Er war nach seiner ersten Station bei RW Unna Co-Trainer beim Regionalligisten SV Berghofen. Von dort ging er während der vergangenen Spielzeit zum ASC. „Ich hatte erst überlegt, im Männerfußball eine längere Amtszeit anzutreten. Aber als dann der Kontakt zum VfL zustande kam, musste ich nicht groß überlegen.“ Den Kontakt hatte seine Ex-Spielerin Annalena Dubbel hergestellt. „Sie war von Berghofen nach Bochum gegangen und hatte mich vorgeschlagen. Dass sie jetzt gerade aber beim VfL aufgehört hat, mag ja schade für uns Trainer sein, ist aber schön für sie, denn sie ist Mutter geworden.“
Aber Bairaktaridis genießt jetzt auch ohne Ex-Spielerin das volle Vertrauen des auch im Frauenfußball ambitionierten VfL. Ob Jordanis Bairaktaridis, wie seine Vorgänger, irgendwann vom Fußball leben kann, lässt er offen. Er ist ja auch noch jung. Aber er ist auch bei der Bereitschaftspolizei. „Mal sehen, wo der Weg hinführt. Und wenn Fußball Hobby und Leidenschaft bleibt und ich meinen spannenden Beruf weiter ausübe, ist das schon okay.“ Wer weiß, wie sich Wolf, Rios oder Alipour mit 27 Jahren ihre Zukunft vorgestellt hatten. Jedenfalls wird Jordanis Bairaktaridis‘ Lebensweg nicht mehr nur für Insider spannend sein.
VfR Sölde bastelt an zwei Bezirksliga-Teams: YouTube-Star zur Reserve - weitere Neuzugänge fix
Türkspor schnappt sich Sturmtalent (20): Spieler gehörte schon zum Kader in der 2. Bundesliga
Absage des ASC 09 Dortmund nervt Hamsa Berro: „Ich finde, das gehört sich nicht“