Diese Meldung kommt sehr überraschend: Seit Montagabend (3. Februar) ist René Harder nicht mehr Trainer des TV Brechten. Gemeinsam mit Maurice Erny bildete Harder ein erfolgreiches Duo an der Seitenlinie, sie führten die Mannschaft aus der Kreisliga B in die Bezirksliga.
Aktuell bereitet sich Brechten auf die Rückrunde vor, in der die Klasse gehalten werden soll – nun mit Erny als allein verantwortlichem Trainer.
TV Brechten trennt sich von Trainer René Harder
Wie der Verein in den Sozialen Medien mitteilte, habe es „unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Entwicklung der 1. Mannschaft“ gegeben, die zur Trennung geführt haben sollen. Unserer Redaktion gegenüber äußert sich Harder detaillierter.
Zunächst stellt er, der in verschiedenen Rollen fünfeinhalb Jahren in Brechten tätig war, klar: „Mit dieser Entscheidung habe ich nicht gerechnet, ehrlich gesagt.“ Statt normal das Training zu leiten, waren am Montagabend Vorstand und Sportliche Leitung anwesend und teilten dem Trainer ihren Entschluss mit.
„Offenbar soll es eine Diskrepanz zwischen mir und den Spielern geben. Der eine oder andere aus der Mannschaft kam demnach mit meiner ehrlichen und direkten Art nicht klar“, führt Harder aus: „Ich habe in einer strengen Art und Weise Spieler auf ihre Fehler aufmerksam gemacht. Dass sie Probleme in der Bezirksliga kriegen, wenn sie daran nicht arbeiten. Hinter allem stand die Intention, dass sich diese Spieler verbessern und weiterentwickeln.“
Ein Umgang, „der für den Abstiegskampf gefährdend sei“, gibt Harder die Begründung des Vereins wieder. „Wir möchten uns ab sofort und nur noch ausschließlich auf die schwere Mission Klassenerhalt konzentrieren“, hieß es von Vereinsseite, der den Abschied von Harder nicht weiter kommentieren wollte.

Vermehrt seien Spieler auf den Sportlichen Leiter Thomas Wotzlawski zugekommen. „Wenn die Jungs nicht mit mir über ihre Probleme sprechen, stelle ich meine Position als Trainer und das Vertrauen der Spieler in mich natürlich infrage. Der Sportliche Leiter sollte immer die letzte Instanz sein, nicht die erste. Aber es ist auch menschlich, Konflikten aus dem Weg zu gehen, das gehört im Sport dazu. Deshalb habe ich den Vorstand um ein Gespräch gebeten, weil ich meine Zusage für die nächste Saison überdacht habe – aber dazu kam es gar nicht mehr“, so Harder weiter.
TV Brechten: Harder und Erny hatten schon zugesagt
Er und Erny hatten Mitte Dezember über den Sommer hinaus beim TV Brechten zugesagt. Erny wird fortan ohne Harder an der Seitenlinie stehen, der „auf eine geile Zeit“ in Brechten zurückblickt. Harder versichert: „Wir haben viel zusammen erlebt, sind zweimal aufgestiegen – da gibt es kein böses Blut.“
Entsprechend emotional sei der Abschied am Montag gewesen. „Die Spieler, die mit der Sportlichen Leitung gesprochen hatten, kamen auf mich zu und haben sich bei mir entschuldigt. Dass ihr Verhalten Konsequenzen haben könnte, haben sie offenbar nicht bedacht – aber so ist das Geschäft“, meint Harder, der nochmals betont: „Es gab keinen Stress, es gibt kein böses Blut.“