Das durch viele von den Herzen gefallenen Steine hervorgerufene Beben werden sie selbst ein paar Kilometer weiter am Derner Plümers Ort noch gespürt haben. Von da kommt der Gegner, gegen den Viktoria Kirchderne den ersten Saisonsieg versilbern will. Es ist der Elfte Ay Yildiz Derne. „Nach dem 2:1 in Sölderholz waren wir wirklich alle völlig erleichtert“, berichtet David Greul, der Trainer des aus der Bezirksliga abgestürzten Traditionsklubs.
Während der vorigen Saison hatte die Viktoria ihr Team zurückgezogen. Jetzt galt es, sich nach einem großen Umbruch mit neuem Trainer in der Kreisliga A zu stabilisieren. Davon waren aber die Kirchderner bei allen erkennbaren Fortschritten weit entfernt. Null Punkte nach neun Spielen und ein Torverhältnis von 4:30 ließen eher befürchten, dass die Grün-Schwarzen noch eine Etage heruntermüssen.
Dann aber das erste zählbare Ergebnis: „Wir hatten endlich mal das Spielglück“, sagt Greul über seine Sieg-Premiere. „Aber wir sind auch ehrlich genug und geben zu, dass Sölderholz sehr gute Chancen hatte, um das Spiel zu gewinnen. Wir waren gut in den Zweikämpfen, aber nicht spielbestimmend.“
Ein paar Mal war die Viktoria nahe dran, ihrem Namen wieder alle Ehre zu machen. David Greul erinnert besonders an das knappe 1:2 gegen Holzen-Sommerberg, ein Team von oben. „Wir waren bis in die Schlussphase beim Stande von 0:1 dem Punkt nahe, kassierten dann das 0:2 und kamen doch erneut mit dem 1:2 in Schlagdistanz. Gegen Sölderholz haben wir die Tore endlich mal gemacht und 2:0 geführt.“
Punkte-Plan bis zum Winter
Wird jetzt alles anders? „Immerhin wissen wir wieder, wie sich Siege anfühlen“, erklärt Greul. „Wir haben mehrfach bewiesen, dass wir Gegner ärgern können. Gegen Ay Yildiz können wir nun selbstbewusst auftreten, selbst wenn uns ein echter Stürmer fehlt. Fabio Sandmann steigt jetzt erst ins Training ein.“ Aber ein Derby sei genau der richtige Moment, um die Spannung aufrechtzuerhalten. „Die Jungs sind wirklich willig. Wir haben trotz der Ergebnisse immer 14 bis 16 Leute beim Training. Aber natürlich droht nach so vielen Misserfolgen dann auch mal das Hadern. Auch daher tut uns der Sieg so gut.“
Greul hat seinen Jungs gesagt, dass sie bis zur Winterpause wenigstens zehn Punkte auf dem Konto haben sollen. „Hätten wir jetzt gegen Sölderholz und damit weiteren Boden verloren, wäre es enorm schwer, schon jetzt Leute für einen Wechsel zu uns in der Winterpause zu überzeugen. So sieht jeder: Wir haben realistische Chancen, in der Liga zu bleiben.“ Wenn das wirklich passieren sollte, bebt selbst außerhalb Dernes wegen der vielen von den Herzen gefallenen Steinen der Boden.
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