Vier Platzverweise, drei Tore und zwei Elfmeter Hitziges A-Liga-Topspiel im Video

Drei Rote Karten, drei Tore und zwei Elfmeter: VfR Kirchlinde gegen SV Westrich im Video
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Der VFR Kirchlinde empfing den Tabellenführer SV Westrich zum Topspiel der Kreisliga A1. Vor dem Spiel stand der VFR auf dem dritten Platz der Tabelle, sechs Punkte hinter Westrich, und benötigte unbedingt einen Heimsieg, um den Anschluss an die Aufstiegsplätze nicht zu verlieren.

Glücklicher Spielverlauf für Westrich

Westrich ging früh im Spiel in Führung, nachdem Yannik Tielker den Kirchlinder Torwart Alish Abdullayev nach einem Rückpass angelaufen hatte. Dieser rechnete nicht mit dem heranstürmenden Gegner, welcher den Ball ins leere Tor grätschte. „Es war natürlich ein Geschenk“, sagte Markus Ottenberg, der Trainer vom VFR Kirchlinde. Im Anschluss taten sich beide Mannschaften schwer, im letzten Drittel zwingend zu werden und das Spiel fand überwiegend im Mittelfeld statt.

In der 37. Minute folgte eine spielentscheidende Szene. Im Mittelfeld foulte Kirchlindes Souleymane Anne Westrichs Mittelfeldmann Lukas Ziegelmeir. Nachdem Ziegelmeir zu Boden ging und lautstark einen Freistoß forderte, schüttelte Anne frustriert seinen am Boden liegenden Gegenspieler an den Schultern. Für den Schiedsrichter Grund genug, ihm die Rote Karte zu zeigen. Die Folge: Hitzige Stimmung auf dem Platz und an den Seitenlinien, eine Rudelbildung folgte sowie viele Zwischenrufe von beiden Bänken und der Zuschauer.

In Unterzahl und mit einem Tor in Rückstand fiel es Kirchlinde schwer, für Gefahr vor dem Westricher Tor zu sorgen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte ist jedoch Kirchlinde-Torjäger Amar Anne im Strafraum zu Fall gebracht worden. Elfmeter. Mohammed Eski trat an - und vergab die Ausgleichschance. Westrichs Schlussmann Christian Nowak parierte. „Wir hatten das Momentum bei uns“, so Marc Risse, Trainer vom SV Westrich, mit seiner Halbzeitanalyse.

SV Westrich dominiert

Zu Beginn der zweiten Halbzeit dominierte vor allem der Tabellenführer weiterhin das Spiel. Die Westricher spielten sich im Verlauf weitere Chancen heraus, waren aber zu ungenau im Abschluss und verpassten es, ihre Führung auszubauen.

Hin und wieder konterten aber auch die Gastgeber und tauchten gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Sven Thormann musste für Westrich den Ball auf der Linie klären, nachdem ihr Schlussmann Nowak bereits geschlagen war.

Nach 68 Minuten gab es dann den zweiten Platzverweis des Spiels. Weil Marcel Herzog zu hart in einen Zweikampf ging, gab es die Gelb-Rote Karte. Personell waren beide Teams ab da wieder auf Augenhöhe. Zwischenzeitlich sah auch SVW-Trainer die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns seiner Bank.

Trotzdem gab Westrich weiter den Ton an und erhöhte die Führung: Patrick Kruschke staubte nach einem Freistoß ab und traf vier Minuten vor Schluss zum 2:0.

Spannende Schlussphase

Die endgültige Entscheidung? So sah es aus, doch Kirchlinde kam noch mal zurück. In der vierten von insgesamt acht Minuten Nachspielzeit haute Westrich-Keeper Nowak nach einer Flanke Kirchlinde-Stürmer Amar Anne um. Erneut Elfmeter für den VfR und der gefoulte Anne erzielte den Anschlusstreffer. Danach gab es erneut einen Platzverweis. Dieses Mal für Kirchlindes Habib Jaafar Issa, erneut wegen wiederholten Foulspiels.

Mit der letzten Spielaktion hatte Kirchlinde trotzdem noch die Chance auf den Ausgleich, doch der Ausgleichstreffer wollte nicht fallen.

Kirchlindes-Trainer Markus Ottenberg äußerte sich enttäuscht nach dem Spiel. „Den guten Fußball, den wir die letzten Wochen gezeigt haben, haben wir heute gar nicht gemacht“, erklärte er, „wir haben uns selbst geschlagen.“

Mit dem Auswärtssieg bleibt der SV Westrich weiterhin der ungeschlagene Tabellenführer. Marc Risse präsentierte sich zufrieden: „Es war notwendig, dass du diese Punkte holst, sonst hast du dieses Jahr nichts mit dem Aufstieg zu tun“. Es war jedoch kein einfacher Sieg für seine Mannschaft, das muss Risse zugeben: „Wir hatten ein bisschen mehr Glück“.