VfR Sölde verpasst Derbysieg gegen TuS Hannibal Kein Gewinner im Landesliga-Abstiegskracher

VfR Sölde verpasst gegen TuS Hannibal Derbysieg: Kein Sieger im Landesliga-Abstiegskracher
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0:1, 2:1, 2:2 – dieser Spielverlauf im Derby zwischen dem VfR Sölde und dem TuS Hannibal wirft die Frage auf, ob die Kontrahenten einen Punkt gewonnen haben oder zwei verloren. Klare Antworten: „Zwei verloren“, fand VfR-Coach Marcel Möller. „Einen gewonnen“, kommentierte Gegenüber Beravan Mirek.

TuS Hannibal geht in Führung

Das gibt der Spielverlauf durchaus auch so her. Hannibal, mit vier Punkten mehr auf dem Konto, warf sich mit Wucht in ein Derby, das seinen ihm zugeschriebenen Attributen gerecht wurde. „Wir haben zu passiv begonnen“, monierte Möller.

Immerhin durfte er seiner Mannschaft zugutehalten, dass sie wirklich zwingende Hannibal-Chancen nicht zuließ. Da war aber diese einzelne Ausnahme, in der sich der da schon angeschlagene Justin Lange verschätzte und Kevin Usang am Ende den Ball unter die Latte hämmerte (44.). Vom Spielverlauf war das in Ordnung, denn Hannibal hatte die erste Hälfte mehr Ballbesitz und den größeren Zug zum Tor.

VfR Sölde dreht die Partie

Es wirkte so, als wäre der Gast dem 2:0 deutlich näher als Sölde dem 1:1. Dann aber wendete sich das Blatt zugunsten der Grün-Weißen. „Wir haben umgestellt“, erklärte Möller. So stabilisierte Marc Radusch, der nur einmal gegen Mhammed Jabri das Nachsehen hatte und so fast das 0:2 ermöglicht hätte (48.), die Abwehr. Cornelius von der Osten rückte auf die linke Seite. „Das war dann so, wie es sein sollte“, sagte Möller.

Beravan Mirek (l.) und VfR Sölde-Coach Marcel Möller.
Punkteteilung: TuS Hannibal-Coach Beravan Mirek (l.) und VfR Sölde-Coach Marcel Möller. © Foltynowicz

Und die beiden Verteidiger waren es auch, die dem VfR den zweiten Saisonsieg fast ermöglicht hätten. Marc Radusch lenkte den Ball in Mittelstürmer-Manier ins lange Eck (61.). Von der Osten stand bei einer Ecke von Fynn Gedaschke goldrichtig und lieferte mit seinem präzisen Kopfball ein weiteres Argument dafür, warum sein Trainer ihn völlig zu Recht aus der Reserve mit in die Erste genommen hat (73.).

Gerechtes Ende im Derby

Sölde obenauf, Hannibal nachhaltig beeindruckt – und doch warf der Gast seinen Trumpf erneut in die Waagschale: seine individuelle Klasse. Kevin Usang versenkte den Ball aus der Drehung wunderschön und dabei völlig überraschend für Söldes Keeper Timo Harbott aus gut 20 Metern in den Winkel (86.).

Damit hatte das Derby ein gerechtes Ende gefunden. Und das führte zu Trainern, die sich in der Bewertung einer Meinung blieben: „Bei vier Punkten Rückstand hilft uns das Unentschieden nicht weiter. Aber Kevin Usang macht es natürlich aus dem Nichts auch klasse“, schloss Möller.

„Der Abstand bleibt gleich. Das ist gut. Aber wir wollten das Dingen hier gewinnen. Und wenn Mhammed Jabri das 2:0 macht, hätten wir es auch gepackt“, lautete Mireks Fazit. Da wusste er noch nicht, dass der Hombrucher SV seinen TuS auf die Abstiegsränge verdrängt hatte. Für Hannibal, aber auch für Sölde gilt, dass sie in dieser Verfassung im Abstiegskampf konkurrenzfähig bleiben.

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Landesliga 3

VfR Sölde - TuS Hannibal 2:2 (0:1)

VfR: Harbott - Deppe, Rauße, von der Osten, Lange (46. Radusch) Gedaschke, Schröder (83. Dölling), Striewski (89. Sener) - Garando (89. Issa), Belhilali (58. dos Santos)

TuS: Reznik - Lunduku, Bolulila, Pavic, Odum - Edobor, Atriki (81. Ucar) - Jabri (78. El Harchaoui), Najdi, Usang - Omerovic (56. Uchenna)

Tore: 0:1 Usang (44.), 1:1 Radusch (61.), 2:1 von der Osten (73.), 2:2 Usang (86.)