VfL Hörde geht im Derby völlig unter Ein Spieler überragt beim Hörder SC

VfL Hörde geht im Derby völlig unter: Ein Spieler überragt beim Hörder SC
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Was war das denn, Tabellenzweiter und beste Auswärtsmannschaft der Kreisliga A2, VfL Hörde? Komplett emotionslos, harmlos und wehrlos ließ der VfL das prestigeträchtige Hörder Derby beim Hörder SC über sich ergehen und ging mit einem empfindlichen 0:7 (0:2) unter.

Auf dem Weg zur Kabine bemühte Vereinsikone Gerd Martinschledde bereits den Klassiker: „Lieber einmal 0:7 als siebenmal 0:1.“ In der Kabine herrschte dazu passend nach dem Debakel gar keine Wut, sondern eher eine entspannte Gelassenheit. Das hatte so gar nichts von ein Derby Annehmen.

VfL Hörde: Abstand auf TuS Holzen-Sommerberg wächst

Dabei baut Tabellenführer TuS Holzen-Sommerberg den Vorsprung auf sieben Zähler aus, Verfolger BW Alstedde verkürzt den Rückstand auf den Relegationsplatz auf vier Punkte. Und selbst der abgeschlagen geglaubte HSC hat nur noch zehn Punkte weniger.

Aber der Trainer Enes Arpaci hielt das Martinschledde-Zitat, wie offenbar die Spieler, für treffend: „Das ist nicht schön, aber passiert eben mal“, kommentierte der Coach. „Heute hat nichts geklappt. Da hilft nur Mund abputzen und besser machen.“

Nico Voigt erobert den Ball.
Nico Voigt (hinten) war der überragende Spieler des Hörder SC im Derby gegen den VfL Hörde. © Stephan Schuetze

Auf der anderen Seite stellte der Dreifach-Torschütze Nico Voigt fest: „Uns ist heute mal alles gelungen.“ Und das machte aus diesem Derby eines Teams, das den Aufstiegskampf aufgegeben hatte, und eines, das mittendrin steckt, zum Duell der Wundertüte HSC.

Mohamed-Amin Bouziani (36.) läutete den Torreigen eines bis dahin an Höhepunkten ausgesprochen armen Derbys ein. Der überragende Voigt traf per „verunglückter“ oder besser „geglückter“ Bogenlampe zum 2:0 (45.).

Nico Voigt überragt beim Hörder SC

Direkt nach der Pause staubte der Bald-Kirchhörder zum 3:0 ab (46.). Spätestens da waren alle Aufholwünsche des VfL verpufft. Dem Gast gelang bis auf zwei ganz gute Chancen für Marvin Malcherczyk (34.) und Farid Damoch (41.) gar nichts.

Gefühlt 20-mal liefen die schnellen Spitzen ins Abseits, das das sehr gut harmonisierende Gespann aus Marian Zabell, Robin Gianbattista und Mahsume Keskin anzeigte.

Wenn der VfL denn lief. Denn nach dem 3:0 hatte der HSC das Kommando komplett übernommen und gönnte sich Tore durch Voigt (64.), Lennart Hangebruch (70.), Reinold Agyapong (82.) und Philipp Gryn (89.).

Enes Arpaci wollte das Geschehene schnell abhaken: „Das kann passieren. Gegen Alstedde ist das wieder ein ganz anderes Spiel.“ Und er hatte seinen Humor nicht verloren. Der VfL mit sehr vielen fastenden Muslimen im Kader hatte Respekt vor dem Ramadam. Während dieses Monats gewannen die Hörder alles.

Jetzt, da alles vorbei ist, verlor er. „Ab jetzt gibt's nichts mehr zu essen und zu trinken“, scherzte er. Und er versicherte: „Wir stehen immer noch gut da und haken das Spiel jetzt schon ab.“

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Hörder SC - VfL Hörde 7:0 (2:0)

HSC: Klettke - Kusi (55. Meißner), Weiand, Logah, Pipa (75. Reith) - Greig, Dahlmann (76. Agyapong) -Voigt (75. Baffoe), Bouziani (57. Benali), Gryn - Hangebruch

VfL: Mahmoudy - Toslu (55. Sellami), Kluge, Bajrami, Al-Sleman - Benassati (50. Chioa), El Hammouchi - M. Malcherczyk (55. Coibanu), Zerkaoui, Damoch (50. Erdem Arpaci) - D. Malcherczyk (68. Akoudad)

Tore: 1:0 Bouziani (36.), 2:0, 3:0 und 4:0 Voigt (45. 46., 64.), 5:0 Hangebruch (70.), 6:0 Agyapong (82.) 7:0 Gryn (89.)

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