BSV Schüren kassiert wieder mindestens fünf Gegentore Vestia Disteln setzt seinen Lauf fort

BSV Schüren kassiert wieder mindestens fünf Gegentore: Vestia Disteln setzt seinen Lauf fort
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Der SV Vestia Disteln hat sich von dem Kreispokal-Aus schnell erholt und im siebten Westfalenliga-Spiel des Jahres den siebten Sieg eingefahren. Der BSV Schüren hat beim 2:5 zum dritten Mal in Folge mindestens fünf Gegentore kassiert und verpasst einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Warum die Schürener die schwächste Defensive der Liga stellen, wurde bereits nach sieben Minuten deutlich. Mit dem zweiten Schuss des Spiels ging die Vestia in Führung. Den ersten Versuch von Niels Veverka konnte Muhammed Acil noch halten, aber nur zur Seite abwehren - genau vor die Füße von Philipp Müller, der nur noch zum 1:0 einschieben musste (7.).

Auf der anderen Seite musste Torwart Jonas Weeke nach 13 Minuten das erste Mal nach einem scharf vor das Tor geschlagenen Freistoß eingreifen. Nur eine Minute später kam der BSV zum Ausgleich. Cem-Ali Dogan setzte sich auf rechts durch, brachte die Hereingabe flach direkt vor das Tor auf den zweiten Pfosten. Dort musste Jehun Hajiyev, wie Müller beim 1:0, nur den Fuß hinhalten.

Vestia Disteln kann ein ums andere Mal auf das Tor zu laufen

In der 23. Minute war Schüren hinten wieder einmal völlig offen und Niels Veverka konnte von der Mittellinie alleine auf das Tor zu laufen. Der Distelner blieb cool und schob den Ball zum 2:1 über die Linie.

Die Freude auf der Distelner Bank wehrte aber nur kurz. Spielertrainer Daniel Koseler regte sich noch über eine strittige Schiedsrichter-Entscheidung kurz zuvor auf und bekam dafür die Gelbe Karte. Als er daraufhin eine Flasche auf den Boden warf, zeigte Schiedsrichter Ali Senol sofort die Rote Karte. Eine übertriebene Entscheidung.

Schürens Gilmar Veigas Mendes (weiß) versucht den Ball zu treffen, Tom Gola (l.) und Niels Veverka (r.) schauen zu.
Schürens Gilmar Veigas Mendes (weiß) versucht den Ball zu treffen, Tom Gola (l.) und Niels Veverka (r.) schauen zu. © Tobias Larisch

Als der Ball wieder rollte, dauerte es nicht lange, bis Niels Veverka wieder alleine auf das Tor zulief, diesmal konnte Torwart Muhammed Acil aber in höchster Not retten. Offensiv setzte Schüren zwar immer wieder Akzente, aber hinten war die Abwehr oft offen wie ein Scheunentor. Das ärgerte auch Sascha Rammel.

„Wenn wir in der Defensive so zu Werke gehen, dann kann man kein Spiel gewinnen. Die Art und Weise geht nicht. So muss der Gegner nicht viel machen, um ein Tor zu erzielen“, fasste der BSV-Trainer zusammen.

Elfmeter für Vestia Disteln

In der 28. Minute stellte sich die Gäste-Abwehr wieder einmal schlecht an. Tom Röttger wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Der Gefoulte verwandelte den anschließenden Strafstoß selbst zum 3:1.

Wiederum nur fünf Minuten danach verpasste Philipp Müller eine Hereingabe, Justin Gruber kam aber an den Ball und haute ihn platziert unter die Latte zum 4:1-Halbzeitstand.

Nach der Pause wurde es kurios. Nach einem Getümmel im Strafraum wollte Vestia-Torwart Jonas Weeke den Ball eigentlich klären, irgendwie geriet der Ball über Yassir Mhani aber über die Linie. 4:2 in der 48. Minute.

Wäre Mert Ergüven in der 60. Minute nicht per Lupfer an Weeke gescheitert, hätte es nochmal spannend werden können. Doch so setzte eine souverän aufspielende Vestia in der 77. Minute durch Niels Veverka den Schlusspunkt. Wieder einmal konnte der Stürmer frei auf das Tor zu laufen, wieder einmal überwand er Muhammed Acil locker zum 5:2-Endstand.

Vestia-Altersdurchschnitt von 22,5 Jahren

Veverka war einer von vielen jungen Spielern, die erfrischend aufspielten. Die jungen Tom Gola und Ahmad Alibrahiem bekamen mal wieder ihre Möglichkeit, von Anfang an zu spielen (Startelf-Altersdurchschnitt: 22,5 Jahre).

„Wir haben mächtig durchrotiert. Die Jungs, die seit Wochen zugucken mussten und alles gegeben haben, haben ihre Chance gekriegt“, erklärte Spielertrainer Daniel Koseler, der aufgrund des Laufs euphorisch anmerkte: „Wenn man siebenmal in Folge aus Aufsteiger gewinnt, ist das geil.“

Mussten beide später verletzt ausgewechselt werden, aber nicht wegen dieser Szene: Jonas Weeke (gelb) rauscht Mitspieler Maximilian Sellinat (l.) um.
Mussten beide später verletzt ausgewechselt werden, aber nicht wegen dieser Szene: Jonas Weeke (gelb) rauscht Mitspieler Maximilian Sellinat (l.) um. © Tobias Larisch

Bei seinem Gegenüber Sascha Rammel ging der Blick schon wieder nach vorne: „Wir müssen uns schütteln. Das war ein Bonusspiel. Gegen Brünninghausen wird es wichtig. Wir wollen mit einem Sieg in das spielfreie Wochenende gehen.“

Zwei kleine Wermutstropfen gab es für die Vestia noch: Innenverteidiger Maximilian Sellinat und Torwart Jonas Weeke mussten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Bei beiden scheint es aber nichts Längeres zu sein.

Zum Thema

Westfalenliga 2: SV Vestia Disteln - BSV Schüren 5:2 (4:1)

Vestia: Weeke (80. Amft) - Trakowski, Röttger, Hahnenkamp, Müller, Gruber (83. Njie), Alibrahiem (71. Schmidt), Sellinat (46. Schramm), Waldner, Gola, Veverka

Schüren: Acil - Veigas Mendes, Radojcic, Selmanaj, Et, Selkos, Benning, Thiele (64. Lüder), Mönig (46. Mhani), Hajiyev (46. Ergüven), Dogan

Schiedsrichter: Ali Senol

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Müller (7.), 1:1 Hajiyev (14.), 2:1/5:2 Veverka (23., 77.), 3:1 Röttger (28., FE), 4:1 Gruber (33.), 4:2 Mhani (48.),