Vertrag von Türkspor-Stürmer schnell wieder aufgelöst „Das war dann auch scheiße für mich“

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Erst im vergangenen Sommer war Yasin Acar von der mittlerweile aufgelösten IG Bönen zu Türkspor Dortmund gewechselt. Nur ein halbes Jahr später ist wieder Schluss, aus Gründen, für die Acar selbst kaum etwas kann, bei denen Türkspors Sportlicher Leiter Emre Konya aber konsequent bleibt. Was bleibt, ist eine „unglückliche" Situation für beide Parteien.

Die ganze Geschichte beginnt im Jahr 2019 mit einem Jochbeinbruch Acars. „Dabei wurde festgestellt, dass mein Kiefer schief ist. Ich musste eine OP machen, meine Weisheitszähne mussten gezogen werden und ich brauchte eine Zahnspange als Vorbereitung", erklärt Acar. Als Vorbereitung für die abschließende Kieferoperation, die am 15. März 2023 stattfinden werde. „Ich falle also erstmal aus und danach sind es nur noch vier Spiele", sagt Acar, „ich wollte Gas geben und der Mannschaft helfen, auch wenn es nur vier Spiele sind, aber der Trainer (Sebastian Tyrala, Anm. d. Red.) und Sportlicher Leiter wollten das nicht mehr."

Emre Konya bestätigt das auf Anfrage dieser Redaktion: „Wenn er von 14 Spielen nur vier macht, wie soll er sich denn dann für die nächste Saison empfehlen?" Das Hauptargument sei, dass Acar dem Klub in der Rückrunde so gut wie gar nicht zur Verfügung stehe. „Wir wollten ihn bei seiner Rückkehr dann nicht unter Druck setzen, er soll frühzeitig die Möglichkeit haben, sich einen neuen Verein zu suchen", erklärt Konya die frühzeitige Auflösung des bis Sommer geltenden Vertrags.

Türkspors Sportlicher Leiter Emre Konya blieb im Fall von Yasin Acar konsequent.
Türkspors Sportlicher Leiter Emre Konya blieb im Fall von Yasin Acar konsequent. © Türkspor

Aber auch der wirtschaftliche Aspekt sei berücksichtigt worden, daraus macht Konya keinen Hehl: „Ich bin hier zu Türkspor gekommen um ein bisschen neu zu strukturieren, sowohl sportlich als auch finanziell, und da ein bisschen einzusparen." Das Gehalt von Yasin Acar ist mit der Vertragsauflösung nicht mehr auf Konyas Liste. Am 25. Januar, nach dem Testspiel von Türkspor gegen den ASC 09, habe Konya Anrufe von zwei Vereinen erhalten, die Acar kurzfristig verpflichten wollten, „da wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen", sagt Konya.

„Leider sind sie sich nicht einig geworden, wir haben das dann trotzdem durchgezogen. Ich wollte da konsequent bleiben", betont Türkspors Sportlicher Leiter. Acar erklärt mit Blick auf die nur bis zum 31. Januar bestehende Wechselmöglichkeit: „Es war zeitlich nicht einfach, da noch etwas zu regeln und welcher Verein soll sagen ´Komm für drei Spiele`? Das war dann auch scheiße für mich." Acar erklärt zudem, die endgültige „Absage" Türkspors habe er am Tag des Testspiels gegen Gütersloh, also am 28. Januar erhalten, Konya versichert allerdings die Gespräche am 25. Januar.

Neustart im Sommer für Acar

Zudem betont Emre Konya, dass der Vertrag mit Yasin Acar im Sommer ohnehin nicht verlängert worden wäre und der Spieler so jetzt mehr Zeit habe, sich einen neuen Klub zu suchen. „Ich wollte Gas geben, aber ich muss damit leben, das gehört auch zum Fußball dazu und ich kann es nicht ändern", bilanziert Acar, der für die Rückrunde beschlossen habe, „dass ich nicht spiele." Im Sommer gehe es für den 25-Jährigen dann wieder von vorne los. „Dann werde ich gucken, was geht, wieder voll angreifen, mit Vereinen sprechen. Ich will auf jeden Fall wieder spielen", sagt der Offensivmann.

Yasin Acar (l.) konnte nur selten im Türkspor-Trikot jubeln.
Yasin Acar (l.) konnte nur selten im Türkspor-Trikot jubeln. © Folty

Aus seiner Sicht sei der Weg zur Auflösung seines Vertrags hauptsächlich von Emre Konya ausgegangen. Der erklärt aber, seine Entscheidungen stets mit dem Trainerteam zu treffen: „Ich treffe keine alleinigen Entscheidungen, dass ist immer mit den Trainern abgesprochen." Und so bleibt laut Konya eine Situation, die „unglücklich für beide Seiten" sei. „Es tut mir für den Jungen leid, ich wünsche ihm natürlich alles Gute und viel Erfolg, ich habe aber das Gefühl, dass er einfach nie richtig Fuß fassen konnte im Umfeld von Türkspor." Yasin Acar bestätigt das mit den Worten: „Ich habe mich nie so richtig wohl gefühlt." Die Trennung scheint demnach folgerichtig, auch wenn sie - auch für Yasin Acar - überraschend früh kommt.

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