Fast schon gelassen nahm die Kapitänin Mandy Reinhardt den Siegerpokal der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft entgegen. Gerade hatte der BVB den sogar mehr feiernden Bezirksligisten TuS Eichlinghofen souverän 4:0 im Finale besiegt.
Ein wenig Jubel gönnten sich die Schwarz-Gelben dennoch. Rang drei ging an den Landesligisten TV Brechten. Vierter wurde der TuS Esborn aus Hagen.
Finale zwischen BVB und TuS Eichlinghofen
Im großen Finale um die Hallenkrone standen sich der stark abstiegsgefährdete Bezirksligist Eichlinghofen und der Tabellenerste der Westfalenliga gegenüber. Dies spiegelte sich auch im Spielverlauf wider.
Borussia Dortmund ging das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Intensität an und sorgte früh für klare Verhältnisse. Julia Cieslik markierte bereits nach drei Minuten die Führung. Keine 60 Sekunden später legte der haushohe Favorit nach und so nahm das Finale den erwartbaren Verlauf.
Angelina Weber und Sarah Giebels sorgten für den 4:0-Endstand. Eine verrückte Serie: Der BVB gewann alle Partien am Endrundensamstag ohne Gegentor und mit jeweils vier selber erzielten Toren. In fünf Spielen stand so der verdiente Stadtmeister fest - mit einem Torverhältnis von 20:0.
Trainer Dominik Lang war sehr zufrieden mit dem Tag: „Wir haben defensiv wenig zugelassen und haben den heutigen Tag ohne Gegentor beendet. Offensiv wäre bestimmt das eine oder andere Tor möglich gewesen, ich bin mit diesem Auftritt aber hochzufrieden.“
Wenig Überraschungen in der Gruppenphase
Los war es bereits Samstagmorgen in der Frühe losgegangen: In der Gruppe eins wurde der BVB seinen Erwartungen gerecht. Er gewann alle Spiele mit einem souveränen 4:0 und ließ in der Gruppenphase nichts anbrennen und zog so als Gruppensieger weiter.
Im Kampf um den zweiten Platz ging es sehr eng zu. Der SC Berchum/Garenfeld, der Wambeler SV und auch der TuS Eichlinghofen standen allesamt bei drei Zählern. So musste der direkte Vergleich zwischen den genannten drei Mannschaften entscheiden, und damit zog der TuS aufgrund mehr geschossener Tore gegenüber dem Wambeler SV weiter.

Kapitänin Vanessa Kuhl vom Wambeler SV ärgerte sich über ein fehlendes Tor: „Uns fehlt am Ende ein Tor für das Weiterkommen, das ist extrem bitter, aber wir sind zu spät aufgewacht und konnten dann erst zeigen, was wir draufhaben.“
In Gruppe zwei gewannen der starke TuS Esborn und der TV Brechten ihre beiden ersten Spiele. Westfalia Dortmund unterlag knapp dem TuS im ersten Spiel mit einem Tor Unterschied.
Westfalia-Trainerin Jennifer Eickelmann sprach trotzdem von einem gelungenen Turniertag: „Meine Mädels haben die Abläufe gut umgesetzt und knapp verloren. Wir haben unser Ziel Endrunde erreicht und sind ein neuer Verein, der sich erst etablieren muss. Wir sind auf einem guten Weg.“
Im entscheidenden Spiel um Platz eins setzte sich der Landesligist am Ende mit einer guten Chancenverwertung durch und gewann 2:0. Die Angreiferin Salma El Masaoudi machte mit einer starken Leistung und einem weiteren Treffer den dritten Sieg perfekt.
Achtmeterschießen im Halbfinale
Nun waren die beiden Halbfinalbegegnungen auf dem Plan. Im ersten Spiel standen sich der BVB und TuS Esborn gegenüber. In einem umkämpften und spannenden Spiel schlug sich der A-Ligist wacker, und es dauerte bis vier Minuten vor Schluss, ehe der BVB in Führung gehen konnte.
Charlotte Weber war es, die den Knoten zum Platzen und mit ihrem wichtigen Treffer im Halbfinale in Reichweite brachte. Julia Gödecke legte mit einem sehenswerten Treffer nach und sicherte sich das Finale für den BVB. Der BVB erhöhte durch einen Doppelschlag von Mandy Reinhardt auf 4:0.
Kapitänin Reinhardt war sehr zufrieden mit der Vorstellung ihrer Mannschaft: „Die Gegner werden von Runde zu Runde stärker, wir sind aber klar im Kopf geblieben und konnten so am Ende auch in der Höhe verdient das Finale klarmachen.“

Dann stand das zweite Halbfinale auf dem Programm. Bezirksliga gegen Landesliga stand drauf auf diesem Duell zwischen TV Brechten und dem TuS Eichlinghofen, und das bekamen die gut tausend Zuschauer auch geboten.
Ein knappes und intensives Spiel, das durch ein Tor von Sarah Ehlert ihren ersten Höhepunkt erfuhr. Die Stimmung war prächtig, die beiden Stimmungshochburgen in der Halle trafen aufeinander und das merkte man auch.
Dieser Treffer ließ den TVB aufwachen. Der postwendende Ausgleich durch Nadine Bitter war die Folge. Es begann die Crunchtime, keine der Mannschaften konnte noch zu einem gefährlichen Abschluss kommen und so ging es in einem Achtmeterschießen um den Einzug in das Finale.
Dort parierte Aushilfstorhüterin Kira Schachtsieck zum Start gleich zwei Achtmeter, wodurch die Tür zum Finale weit offen stand. Marie Christin Mihlan war es, die für grenzenlosen Jubel im Block des TuS Eichlinghofen sorgte. Trainer Christian Bonefeld war überglücklich. „Es war unsere beste Leistung in diesem Turnier und die kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt. „Ich bin stolz auf die Mädels und jetzt nehmen wir das Finale als Bonusspiel.“
Für den TV Brechten eine ganz bittere Geschichte: Durch die Gruppe war der TVB noch ohne Punktverlust gekommen, doch dann das böse Erwachen. Die Enttäuschung war Trainer Niko Klotz ins geschrieben: „Wenn wir unsere Chancen nicht nutzen, scheidest du so bitter aus. Es ist eine ganz bittere Geschichte, weil wir vielleicht die schwächste Turnierleistung im Halbfinale abrufen. Die Chancenverwertung ist mit Sicherheit ein großes Thema bei uns, auch auf dem Platz.“
Torjägerkrone in geteilter Hand
Im Spiel um Platz drei setzte sich der Landesligist aus Brechten gegen den A-Ligisten aus Esborn souverän in einem unspektakulären Spiel durch Tore von Vanessa Krings, Tania Capobianco und Salma El Masaoudi durch und sicherte sich Bronze.
Die Torschützenkrone teilten sich Christin Schweißinger (BVB) und Salma El Masaoudi (TV Brechten) mit zehn Treffern. Beide Spielerinnen waren sich einig, dass der Teamerfolg im Vordergrund stand. Schweißinger merkte sehr pragmatisch an: „Mir ist das, wenn ich ehrlich bin, völlig egal. Meine Mädels haben mir die Bälle gut aufgelegt und wir sind verdient Stadtmeister.“
Salma El Masaoudi hätte sich lieber die Stadtmeisterkrone aufgesetzt:„Ich nehme es jetzt mit, es ist eine kleine Entschädigung für das verpasste Finale.“